Oscar-Gala 2014

Der Film des Jahres: „12 Years A Slave“

03.03.2014
von  Gunther Baumann
Der Film des Jahres: „12 Years A Slave“ von Regisseur Steve McQueen © Tobis
Das Sklaverei-Drama „12 Years A Slave“ ist der Film des Jahres. Die Weltraum-Odyssee „Gravity“ wurde mit sieben Oscars (bei zehn Nominierungen) zum höchstdekorierten Film der Oscar-Nacht.  Mit null Auszeichnungen sind der Thriller „American Hustle“  (zehn Nominierungen) und Martin Scorseses Finanz-Farce „The Wolf of Wall Street“ (fünf Nominierungen) die großen Verlierer: Das sind die Ergebnisse der Academy Awards 2014. Cate Blanchett gewann mit der Hauptrolle in Woody Allens „Blue Jasmine“ den Oscar der besten Darstellerin. Das Aids-Drama „Dallas Buyers Club“ holte die Darsteller-Preise bei den Männern für Matthew McConaughey und Jared Leto. Leonardo DiCaprio („Wolf of Wall Street“) blieb auch im fünften Anlauf unbelohnt. In der von Ellen DeGeneres erfrischend pointiert moderierten Show gab es  nur wenig  Außenseiter-Siege: Spike Jonze etwa konnte sich in der Drehbuch-Kategorie mit der Virtuelle-Welt-Romanze „Her“  durchsetzen. Beim besten Film-Song mussten sich die Megastars und Favoriten U2 mit „Ordinary Love“ (aus „Mandela“) überraschend der Disney-Ballade „Let It Go“ (aus „Die Eiskönigin“) geschlagen geben. FilmClicks lag mit seinen Oscar-Tipps übrigens sehr gut: In neun der 13 von uns ausgewählten Kategorien hatten wir die Sieger vorn.
Bester Film
Sieger:
12 Years A Slave
Regisseur Steve McQueen erzählt die wahre Geschichte des Afrikaners Solomon Northup (Chiwetel Ejiofor), der in den 1840er Jahren als ehrenwerter Bürger Washingtons entführt und als Sklave verkauft wurde.

Ebenfalls nominiert:
American Hustle

Regisseur David O. Russell holte seine „Silver Linings“-Stars Jennifer Lawrence und Bradley Cooper erneut vor die Kamera. In dem sexy Thriller geht's um einen Ganoven (Christian Bale), der vom FBI gezwungen wird, undercover für die Mafia zu arbeiten.

Captain Phillips
Tom Hanks spielt im Reality-Thriller von „Bourne“-Regisseur Paul Greengrass die Titelfigur: Den Kapitän eines Containerschiffs, der nach einer Attacke von somalischen Piraten entführt wird.

Dallas Buyers Club
Als HIV-infizierter Elektriker, der auf Rodeo und schnellen Sex steht, kämpft Matthew McConaughey nach der Aids-Diagnose gegen die Pharmakonzerne und für bessere medizinische Behandlung – und wirft dabei sein Weltbild über Schwule über den Haufen. Jetzt im Kino.

Gravity
George Clooney und Sandra Bullock schweben in dem faszinierenden Science-Fiction-Drama von Alfonso Cuarón allein im Weltall: Nachdem ihr Space Shuttle zerstört wurde, sinnen sie verzweifelt auf eine Möglichkeit, zur Erde zurückzukehren.

Her
Spike Jonze („Being John Malkovich“) schrieb und inszenierte die Science-Fiction-Romanze über einen Mann (Joaquin Phoenix) der sich in eine Computerstimme (im Original gesprochen von Scarlett Johansson) verliebt.

Nebraska
Bruce Dern brilliert in Alexander Paynes Schwarz-Weiß-Tragikomödie in der Rolle eines halsstarrigen alten Mannes, der sich um keinen Preis von der Überzeugung abbringen lassen will, er habe bei einem Gewinnspiel einen Millionentreffer erzielt.

Philomena
Der Sensationserfolg beim Filmfest Venedig: Judi Dench liefert das herzzerreißende Porträt einer Mutter, die nach ihrem (unehelich geborenen) Sohn sucht, der ihr vor Jahrzehnten von unbarmherzigen katholischen Amtsträgern entrissen wurde.

The Wolf of Wall Street
Die Hollywood-Heroen Martin Scorsese (Regie) und Leonardo DiCaprio (Hauptdarsteller) schlagen wieder gemeinsam zu. Es geht um Aufstieg und Fall des Finanzjongleurs Jordan Belfort.

Bester Hauptdarsteller
Sieger:
Matthew McConaughey („Dallas Buyers Club“)
Ebenfalls nominiert:
Christian Bale („American Hustle“)
Bruce Dern („Nebraska“)
Leonardo DiCaprio („The Wolf of Wall Street“)
Chiwetel Ejiofor („12 Years A Slave“)

Beste Hauptdarstellerin
Siegerin:
Cate Blanchett („Blue Jasmine“)
Ebenfalls nominiert:
Amy Adams („American Hustle“)
Sandra Bullock („Gravity“)
Judi Dench („Philomena“)
Meryl Streep, („August: Osage County“)

Bester Nebendarsteller
Sieger:
Jared Leto („Dallas Buyers Club“)
Ebenfalls nominiert:
Barkhad Abdi („Captain Phillips“)
Bradley Cooper („American Hustle“)
Michael Fassbender („12 Years A Slave“)
Jonah Hill, („The Wolf of Wall Street“)

Beste Nebendarstellerin
Siegerin:
Lupita Nyong'o („12 Years A Slave“)
Ebenfalls nominiert:
Jennifer Lawrence („American Hustle“)
June Squibb („Nebraska“)
Julia Roberts (August: Osage County“)
Sally Hawkins („Blue Jasmine“)

Beste Regie
Sieger:
Alfonso Cuarón („Gravity“)
Ebenfalls nominiert:
Steve McQueen („12 Years A Slave“)
Alexander Payne („Nebraska“)
David O. Russell („American Hustle“)
Martin Scorsese („The Wolf of Wall Street“)

Bestes adaptiertes Drehbuch
Sieger:
„12 Years a Slave” (John Ridley)
Ebenfalls nominiert:
„Before Midnight” (Richard Linklater, Julie Delpy & Ethan Hawke)
„Captain Phillips” (Billy Ray)
„Philomena” (Steve Coogan & Jeff Pope)
„The Wolf of Wall Street” (Terence Winter)
 
Bestes Original-Drehbuch
Sieger:

„Her” (Spike Jonze)
Ebenfalls nominiert:
„American Hustle” (Eric Warren Singer & David O. Russell)
„Blue Jasmine” (Woody Allen)
„Dallas Buyers Club” (Craig Borten & Melisa Wallack)
„Nebraska” (Bob Nelson)

Bester Animationsfilm
Sieger:
„Die Eiskönigin“
Ebenfalls nominiert:
„Die Croods“
„Ernest & Celestine“
„Ich: Einfach unverbesserlich 2“
„The Wind Rises“

Bester fremdsprachiger Film
Sieger:

„La Grande Bellezza“ (Italien)
Ebenfalls nominiert:
„Die Jagd“ (Dänemark)
„The Broken Circle” (Belgien)
„The Missing Picture” (Kambodscha)
„Omar” (Palästina)

Bester Dokumentarfilm
Sieger
„20 Feet From Stardom“
Ebenfalls nominiert:
„The Act of Killing“
„Cutie And The Boxer“
„Dirty Wars“
„The Square“

Beste Filmmusik
Sieger:
„Gravity” (Steven Price)
Ebenfalls nominiert:
„Die Bücherdiebin” (John Williams)
„Her” (William Butler & Owen Pallett)
„Philomena” (Alexandre Desplat)
„Saving Mr. Banks” (Thomas Newman)
 
Bester Film-Song
„Alone Yet Not Alone” (aus “Alone Yet Not Alone”)
„Happy” (aus „Ich: Einfach unverbesserlich 2“)
„Let It Go” (aus „Die Eiskönigin“)
„The Moon Song”  (aus „Her”)
„Ordinary Love” (aus „Mandela: Der lange Weg zur Freiheit“)
  
Beste Kamera
Sieger:
„Gravity“ (Emmanuel Lubezki)
Ebenfalls nominiert:
„The Grandmaster“ (Philippe Le Sourd)
„Inside Llewyn Davis“ (Bruno Delbonnel)
„Nebraska“ (Phedon Papamichael)
„Prisoners“ (Roger A. Deakins)

Beste visuelle Effekte
Sieger:
„Gravity” (Tim Webber, Chris Lawrence, Dave Shirk & Neil Corbould)
Ebenfalls nominiert:
„Der Hobbit: Smaugs Einöde” (Joe Letteri, Eric Saindon, David Clayton & Eric Reynolds)
„Iron Man 3” (Christopher Townsend, Guy Williams, Erik Nash & Dan Sudick)
„The Lone Ranger” (Tim Alexander, Gary Brozenich, Edson Williams & John Frazier)
„Star Trek Into Darkness” /Roger Guyett, Patrick Tubach, Ben Grossmann & Burt Dalton)

Bester Filmschnitt
Sieger:
„Gravity” (Alfonso Cuarón & Mark Sanger)
Ebenfalls nominiert:
„American Hustle” (Jay Cassidy, Crispin Struthers & Alan Baumgarten)
„Captain Phillips” (Christopher Rouse)
„Dallas Buyers Club” (John Mac McMurphy & Martin Pensa)
„12 Years a Slave” (Joe Walker)

Bestes Production Design
Sieger:
„Der große Gatsby” (Catherine Martin & Beverley Dunn)
Ebenfalls nominiert:
„American Hustle” (Judy Becker & Heather Loeffler)
„Gravity” (Andy Nicholson, Rosie Goodwin & Joanne Woollard)
„Her” (K.K. Barrett & Gene Serdena)
„12 Years a Slave” (Adam Stockhausen & Alice Baker)
  
Bestes Kostümdesign
Die Siegerin:
„Der große Gatsby“ (Catherine Martin)
Ebenfalls nominiert:
„American Hustle“ (Michael Wilkinson)
„The Grandmaster“ (William Chang Suk Ping)
„The Invisible Woman“ (Michael O’Connor)
„12 Years a Slave“ (Patricia Norris)  

Bestes Make-Up
Die Siegerinnen:
„Dallas Buyers Club” (Adruitha Lee & Robin Mathews)
Ebenfalls nominiert:
„Jackass Presents: Bad Grandpa” (Stephen Prouty)
„The Lone Ranger” (Joel Harlow & Gloria Pasqua-Casny)

Bester Tonschnitt
Sieger:
„Gravity” (Glenn Freemantle)
Ebenfalls nominiert:
„All Is Lost” (Steve Boeddeker & Richard Hymns)
„Captain Phillips” (Oliver Tarney)
„Der Hobbit: Smaugs Einöde” (Brent Burge)
„Lone Survivor” (Wylie Stateman)
 
Beste Tonmischung Sieger:
„Gravity” (Skip Lievsay, Niv Adiri, Christopher Benstead and Chris Munro)
Ebenfalls nominiert:
„Captain Phillips” (Chris Burdon, Mark Taylor, Mike Prestwood Smith & Chris Munro)
„Der Hobbit: Smaugs Einöde” (Christopher Boyes, Michael Hedges, Michael Semanick & Tony Johnson)
„Inside Llewyn Davis” (Skip Lievsay, Greg Orloff & Peter F. Kurland)
„Lone Survivor” (Andy Koyama, Beau Borders & David Brownlow)
  
Bester Kurzfilm (Animation)
Sieger:

„Mr. Hublot”
Ebenfalls nominiert:
„Feral”
„Get a Horse!”
„Possessions”
„Room on the Broom”
 
Bester Kurzfilm (Spielfilm)
Sieger:
„Helium”
Ebenfalls nominiert:
„That Wasn’t Me“
„Just before Losing Everything”
„Do I Have to Take Care of Everything?“
„The Voorman Problem”

Bester Kurzfilm (Dokumentation)
Sieger:
„The Lady in Number 6: Music Saved My Life“
Ebenfalls nominiert:
„CaveDigger“
„Facing Fear“
„Karama Has No Walls“
„Prison Terminal: The Last Days of Private Jack Hall“