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The Wolf of Wall Street
Die Helden der Geldvermehrung und ihre krummen Touren
DIE STORY: New York in den Achtziger Jahren. Ein junger Banker namens Jordan Belfort (Leonardo DiCaprio) schickt sich an, zum „Wolf of Wall Street“ zu werden. Als er seinen ersten Job als Börsenmakler verliert, kommt er auf die Idee, sich auf den Handel mit sogenannten „Penny Stocks“ zu spezialisieren: Belfort verkauft Aktien mit niedrigem Wert, hohem Risiko und astronomischen Provisionen für die Makler. Das Geschäft floriert. Bald fliegen die Millionen nur so aufs Konto seiner Firma Stratton Oakmont hinein, und sie fliegen für Koks, Nutten und teure Parties wieder hinaus. Belfort, getrieben von niemals zu befriedigender Gier, will immer mehr und mehr und mehr. Bis sich die Behörden seine Deals näher anschauen. Und dabei auf Betrug in großem Stil stoßen. Schluss mit dem High Life: Der „Wolf of Wall Street“ wandert hinter Gitter.
DIE STARS: Leonardo DiCaprio spielt den hemmungslosen Turbo-Kapitalisten Jordan Belfort mit einer Mischung aus Charme, Verschlagenheit, Charisma und flackerndem Irrsinn: Die vielleicht beste Leistung seiner Karriere hat ihm einen Golden Globe und eine Oscar-Nominierung eingebracht. Auch Jonah Hill als Belforts umtriebige rechte Hand darf auf einen Oscar hoffen. Newcomerin Margot Robbie ködert den Finanz-Hai mit verführerischem blondem Sex Appeal. Rundherum: Schauspiel vom Feinsten, geboten von Stars wie Matthew McConaughey (Oscar-nominiert für „Dallas Buyers Club“), Jean Dujardin (Oscar für „The Artist“), Joanna Lumley oder Christine Ebersole. Die Regisseure Rob Reiner („Harry und Sally“) und Spike Jonze (Golden Globe für „Her“) zeigen ihr Schauspieltalent.
KURZKRITIK: „The Wolf of Wall Street“ ist ein faszinierender Finanz-Thriller, der einen tiefen Blick in die Interna der Banken- und Vermögensberater-Welt gestattet. Dieser Anblick ist kein schöner: Man schaut einigermaßen fasziniert in eine Fratze vollendeter Verantwortungs- und Skrupellosigkeit. Was die Helden der Geldvermehrung auf der Leinwand an krummen Touren aufführen, wirkt manchmal geradezu grotesk übertrieben – doch dann fällt einem ein, dass dieser Film ja auf den Memoiren des echten Jordan Belfort beruht. Also wird es schon stimmen. Kino-Magier Martin Scorsese macht diese Achterbahnfahrt durch die Finanzwelt zu einem höchst unterhaltsamen Nervenkitzel. Von manchen Kritikern wird dem Regisseur vorgeworfen, er stehe seinem schurkischen Helden Jordan Belfort allzu unkritisch gegenüber. Das scheint absurd: Wer diesen Film gesehen hat, wird den schönen Worten und Versprechungen der Bank- und Vermögensberater nur noch mit größtem Misstrauen begegnen.
IDEAL FÜR: alle, die einen meisterlichen, rasanten Thriller mit herausragenden Darsteller genießen und dabei noch etwas über die Abgründe der Finanzwelt lernen wollen.
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