|
Sieben verdammt lange Tage
Der ganz normale Familienwahnsinn
DIE STORY: „Sieben verdammt lange Tage“: Es wird schwer, es wird unbequem und sie werden sich alle auf die Nerven gehen. Aber die Kinder von Hillary (Jane Fonda) kriegen allesamt Hausarrest. „Sieben verdammt lange Tage“ müssen sie nach dem Tod des Familienpatriarchen Schiv’a sitzen.
Weil sich keiner traut, den eindringlichen Worten der Mutter zu widersprechen, nehmen sie Platz und geben sich eine Woche lang der Familie hin. Und das, obwohl die vier erwachsenen Kinder eigentlich alle ganz eigene Probleme haben, schon ohne die Trauerarbeit für ihren Vater.
DIE STARS: Die Verfilmung des Romans „Sieben verdammt lange Tage“ von Jonathan Tropper ist ein klassischer Ensemble-Film mit großartigen Schauspielern, von denen keiner dem Anderen die Show stehlen will. Tina Fey, die lustigste Frau im amerikanischen Fernsehen, spielt an der Seite von „Arrested Development“-Darsteller Jason Bateman. Star-Wars-Neuling und Girls-Star Adam Driver gibt den Sohn der Sechziger-Jahre-Sexbombe Jane Fonda. Die agiert wunderbar selbstironisch mit falschen Brüsten als sinnenfrohe Übermutter.
DIE KRITIK: Der Film zeigt – komprimiert auf sieben Tage – den ganz normalen Familienwahnsinn. Unzulänglichkeiten der eigenen Familie werden uns wie ein abgemildertes Spiegelbild vorgehalten. Jeder hat sein eigenes Päcklein zu tragen – das ist mal urkomisch, mal ganz schön sentimental und manchmal auch ganz schön übertrieben.
Paul (Corey Stoll) und seine Frau (Kathryn Hahn) versuchen vergeblich, Nachwuchs zu zeugen. Wendy (Tina Fey) geht in der Langeweile ihrer eigenen Ehe ein und bändelt mit dem Nachbarsjungen, ihrer großen Jugendliebe, an. Judd (Jason Bateman) hat seine Frau beim Fremdgehen erwischt, und das Nesthäkchen Philipp (Adam Driver) schläft mit seiner Therapeutin, einer 1A-Kopie der eigenen Mutter.
Der Ton des Films geht definitiv unter die Haut und hinterlässt das dringliche Verlangen, nach dem Kinobesuch - wenn es für einen Spontanbesuch bei der Familie nicht reicht – wenigstens kurz anzurufen. Auch wenn gerade keiner gestorben ist. Denn ein einfaches „Familienmitglied XY – ich hab dich lieb“ reicht fürs erste ja auch schon aus.
IDEAL FÜR: Alle Familienmenschen und die, die es noch werden wollen.
|
|