Jane Fonda über ihren neuen Film und ihren Vater Henry Fonda


„Ich wollte unbedingt diesen Busen haben“

25.09.2014


Die Dame ist echt, der Busen nicht: Jane Fonda in ihrem neuen Film „Sieben verdammt lange Tage“ © Warner Bros.

Jane Fonda: In ihrer Jugend galt die Tochter des legendären Henry Fonda mit Filmen wie „Klute“ oder „Barbarella“ als eine der erotischsten Frauen Hollywoods. Später mutierte die zweifache Oscar-Gewinnerin zur Polit-Aktivistin und zur Fitness-Propagandistin. Jetzt meldet sich die jugendliche 76-Jährige mit einer großen Hauptrolle zurück: In der aktuellen Komödie „Sieben verdammt lange Tage“ spielt Jane Fonda – mit Sturmfrisur und mächtig vergrößertem Busen – eine sinnliche jüdische Mutter. Als ihr Mann stirbt, holt diese Hillary Altman ihre vier Kinder zusammen – und outet sich nach abgeleisteter Trauerarbeit als frisch erwachte Lesbe.  Beim Filmfest Toronto erzählte Jane Fonda über ihren neuen Film, über ihren Vater Henry und über ihren Glauben daran, dass das Kino nicht untergeht. FilmClicks-Redakteurin Anna Wollner war dabei.


Jane Fonda über…
…ihre Lust daran, die Mutter in der Romanverfilmung „Sieben verdammt lange Tage“ zu spielen:

„Die Figur dieser Hillary war ja schon vollständig entwickelt. Es gab den Roman von Jonathan Trooper und das Drehbuch. Aber ich kann mich voll und ganz mit dieser Frau identifizieren. Ich wollte unbedingt diesen Busen haben, wollte meine Kinder wieder zusammenbringen. Paula Weinstein, meine beste Freundin und die Produzentin des Films, hat mir von dem Projekt schon vor Jahren erzählt. Ich wollte unbedingt dabei sein. Und ob Sie es glauben oder nicht, ich musste für die Rolle richtig vorsprechen, mich mit anderen messen.“
 
… ihre Anfänge als Schauspielerin und die mangelnde Unterstützung durch ihren Vater Henry Fonda:
„Mein Vater hat mich nicht inspiriert, selbst Schauspielerin zu werden. Es sah nie so aus, als hätte ihm der Beruf wirklich Spaß gemacht. Das klingt hart, ist aber die Wahrheit. Er hat nie Freude an seiner Arbeit gezeigt und dieses Gefühl mit nach Hause gebracht. Aber seine Rollen wie etwa in „Früchte des Zorns“, „Spiel mir das Lied vom Tod“ oder „Die Zwölf Geschworenen“ - diese Filme haben mich dazu gebracht selbst aktiv zu werden. Mein Vater wollte nicht, dass ich Schauspielerin werde.“
 
… den Tod von Henry Fonda im Jahr 1982 und eine Begegnung mit James Stewart:
„Als mein Vater starb, kamen viele Freunde zum Haus meiner Stiefmutter und haben mit uns zusammen getrauert. Einer von ihnen war der älteste und beste Freund meines Vaters, die Schauspielikone James Stewart. Er wollte nicht viel reden, ist einfach nur dagesessen. Ich habe ihn aus dem Augenwinkel beobachtet, ein, zwei Stunden lang. Er hat sich nicht bewegt, kein einziges Wort gesagt. Auf einmal ist er aufgestanden, ist quer durch den Raum gegangen und hat gesagt: „Sie waren so groß. Die Drachen, die wir gemacht haben. Einmal war einer so groß, dass dein Vater beim Fliegen damit fast abgehoben ist.“ Das werde ich nie vergessen. Jimmy Stewart hat sich einfach an ihre gemeinsame Jugend erinnert, es war ein Gänsehautmoment.“

… über die Konkurrenz zwischen Film und Fernsehen:
„Als ich in den späten 1950er Jahren  meine Karriere begann, hatten die großen Filmstudios mächtig Angst vorm Fernsehen. Sie hatten Angst, dass das Kino zerstört werden würde, wenn sich das Fernsehen durchsetzt. Doch trotz des Erfolgs des Fernsehens lieben die Leute bis heute das Kino. Klar, die Leute mögen „Binge-Watching“, sie mögen ihre Fernsehserien. Aber sie gehen trotzdem ins Kino.  Die Filme müssen nur einfach richtig gut sein. Es gibt einen größeren Wettbewerb, aber die Leute gehen noch immer ins Kino.“



Kritik
Sieben verdammt lange Tage
„Sieben verdammt lange Tage“ ist ein feiner Ensemblefilm mit Stars wie Jane Fonda, Tina Fey und Jason Bateman, in dem eine Mutter und ihre erwachsenen Kinder nach dem Tod des Familien-Patriarchen Trauerarbeit leisten.  Mehr...