DIE STORY: „Brick Mansions“ ist der letzte Film, den der tödlich verunglückte
„Fast & Furious“-Star Paul Walker vollendete. Als Undercover-Cop namens Damien Collier hat er in dem Actionreißer viel zu tun. Erst bringt er in der US-Pleitestadt Detroit den Drogenboss „Harry, der Grieche“ hinter Gitter, dann bekommt er vom Bürgermeister höchstpersönlich einen gefährlichen Spezialauftrag.
Collier soll in das vom Militär abgesperrte Slum-Viertel Brick Mansions eindringen, in dem der Gangster Tremaine Alexander (gespielt von Rap-Star RZA) mit seiner Gang das Kommando führt. Dem Gangster reicht es nicht, sein Stadtviertel zu dominieren. Durch den Diebstahl einer Neutronenbombe, die er auf eine russische Rakete montiert und in die City zu schießen droht, wird Tremaine zur Bedrohung für ganz Detroit. Damien Collier macht sich gemeinsam mit dem Ex-Sträfling Lino (David Belle) daran, dem Gangster die Bombe wieder abzujagen. Doch der weiß sich zu wehren.
DIE STARS: Natürlich steht Paul Walker, der am 30. November 2013 bei einem Autounfall starb, im Zentrum der Aufmerksamkeit. In „Brick Mansions“ übersteht er (fast) ohne Kratzer tausend Bedrohungen, die allesamt gefährlicher sind als jede noch so riskante Autofahrt. Mit treuherzigem Blick und wenigen Worten ist Walker schauspielerisch kaum gefordert, muss sich jedoch akrobatisch der Schläge und Schüsse seiner vielen Feinde erwehren.
Mit dem Franzosen David Belle als Lino, der seine Karriere als Choreograf und Stunt Coordinator begann, hat Walker einen ähnlich sportlichen Begleiter. Rap-Star RZA spielt den Gangster Tremaine Alexander als stets schussbereiten Rowdy mit einer Leidenschaft fürs Kochen. Doch als Schöpfer von Filmmusik (etwa für „Django Unchained“ oder für „Ghost Dog - Der Weg des Samurai“) ist RZA sicher besser denn als Darsteller. Die Story stammt - wie jene zum aktuellen Kevin-Costner-Thriller
„3 Days To Kill“ - vom einstmals großen Franzosen Luc Besson („Leon - Der Profi“). „Brick Mansions“ ist ein Remake von Bessons Actionreißer „Ghettogangz“ und strotzt nur so vor Platitüden und absurd unlogischen Wendungen.
DIE KRITIK: Mal angenommen, eine Neutronenbombe - also eine Atomwaffe - droht in zwei Minuten zu explodieren. Die beiden einzigen Männer, die das noch verhindern können, sind sich nicht sicher, mit welchem Code sie das Höllending stoppen sollen. Was werden die beiden Männer tun? In „Brick Mansions“ fallen sie erst einmal prügelnd übereinander her. Sie schlagen sich gegenseitig die Visagen ein, bis sich kurz vor der Detonation einer der beiden durchsetzt - und die Bombe schweigt.
Uff! Noch einmal Glück gehabt! Oder doch nicht? Was in diesem Actionreißer malträtiert wird, ist nicht nur der Körper nahezu jedes Darstellers, sondern auch die Intelligenz des Publikums. „Brick Mansions“ ist ein Film, dessen einfältige Story nur dazu da zu sein scheint, die Pausen zwischen den Actionszenen zu füllen.
Wäre nicht der verstorbene Paul Walker im Einsatz, würde dieses B-Movie wohl der Vergessenheit anheim fallen. In den USA wird kolportiert, der Film komme nur wegen des Todes von Walker ins Kino. Würde er noch leben, hätte man »Brick Mansions« gleich in die DVD-Regale gesteckt.
Die ewigen Actionszenen, bei denen man natürlich stets vorher weiß, wer gewinnt, sind so rasant geschnitten, dass die Augen dem Geschehen auf der Leinwand kaum folgen können. Da schlittert dann schon mal ein Auto auf dem Dach durchs Bild, bevor es überhaupt von einem anderen Wagen gerammt wurde.
Während diese Tempo-Technik beim Prügeln, Stechen und Schießen noch halbwegs funktioniert, rumpelt der Film in seiner holprigen Story ungebremst von einem Logik-Schlagloch ins Nächste. „Die Leute bezahlen am meisten für das, was sie nicht bekommen können“, heißt es in einer Dialogzeile. Bei „Brick Mansions“ erweist sich die Glaubhaftigkeit als unbezahlbar.
IDEAL FÜR: Fans von Paul Walker, die nicht auf seinen unvollendeten Film „Fast & Furious 7“ warten wollen.