3 Days To Kill

Feurige Action und blasse Dialoge


FilmClicks:
„3 Days To Kill“: Kevin Costner (r.) hält bei Meinungsverschiedenheiten stets alle Fäden in der Hand © Universum Film
DIE STORY: Kevin Costner wird im Action-Thriller „3 Days To Kill“ auf einen Parcours geschickt, bei dem es gleich in doppeltem Sinn um Leben und Tod geht. Costner spielt den CIA-Agenten Ethan Renner. Nach einem bombigen Einsatz in Belgrad, der umfangreiche Reparaturen am Stadtbild erfordert, wartet eine Schreckensdiagnose auf den Mann: In seinem Kopf wächst ein tödlicher Gehirntumor, ein Glioblastom.
Renner möchte die verbleibende Zeit nutzen, um das ramponierte Verhältnis zu seiner Ex-Frau Christine (Connie Nielsen) und vor allem zu seiner Teenager-Tochter Zooey (Hailee Steinfeld) zu reparieren. Doch eine Femme fatale namens Vivi Delay (Amber Heard), die gleichfalls auf der Lohnliste der CIA steht, hat andere Pläne mit dem kranken Agenten. Sie bietet Renner die Behandlung mit einer experimentellen Arznei an, die sein Leben womöglich verlängern könnte. Der Preis dafür: Renner soll einen Gangsterboss umlegen, der ehrfürchtig „Der Wolf“ genannt wird.
Mit der Aussicht, vielleicht doch noch einmal ein Weihnachtsfest zu erleben, willigt Renner ein. Vivi ist überzeugt, ein gutes Geschäft gemacht zu haben: „Tote Männer haben nichts zu verlieren“. Allerdings müssen in dem folgenden Gemetzel viele bis dahin gesunde Männer dran glauben, damit der tote Mann Renner noch ein bissl länger leben kann.
 
Vater und Tochter: Kevin Costner mit Hailee Steinfeld © Universum Film

DIE STARS: Kevin Costner spielt nach den kleineren Parts in „Man of Steel“ und „Jack Ryan: Shadow Recruit“ wieder eine Hauptrolle, wie sie einem Star seines Kalibers angemessen ist. Angesichts der eher einfältigen Story aus der Feder des einstmals großen Luc Besson („Leon – Der Profi“, „Das fünfte Element“) ist Costner in „3 Days To Kill“ aber deutlich unterfordert. Das gilt auch für seine Film-Tochter Hailee Steinfeld, die bei ihrem Debüt im Coen-Brothers-Western „True Grit“ so imponierte, dass sie gleich eine Oscar-Nominierung bekam. Das wird ihr hier für ihren Part als zickigem Teenager nicht passieren. Auch Regisseur Joseph McGinty Nichol, der unter dem Künstlernamen McG die erfolgreichen „Der Engel für Charlie“-Kinofilme inszenierte, wird für diese in der Action feurige und in den Dialogen blasse Arbeit wenig Ruhm einheimsen.

DIE KRITIK:  „3 Days To Kill“ ist ein Action-Thriller von sehr schlichtem Zuschnitt. Der Film beginnt mit einer schweren Ballerei im Zentrum von Belgrad, wo der Agent Ethan Renner alias Kevin Costner erstmals und noch vergeblich den „Wolf“ jagt, einen üblen Waffenhändler, der auch vor Terroranschlägen nicht zurückschreckt.
Nach Hinterlassung etlicher Leichen, zerschossener Autos und zerborstener Hausfassaden kehrt dieser Renner zurück in seinen aktuellen Wohnort Paris, wo er seine Substandard-Wohnung allerdings von afrikanischen Migranten besetzt vorfindet. Gutmütig, wie er ist, teilt er das Appartement mit seinen Gästen, denen er später auch viele Details seiner Geheimdienst-Arbeit anvertraut.

Agent und Auftraggeberin: Kevin Costner mit Amber Heard © Universum Film

Ein CIA-Profi als Plaudertasche? Im wirklichen Leben wäre das so unrealistisch wie dieser ganze Film. Gegen den Glioblastom-Tumor, der bei Renner entdeckt wird, hilft leider keine noch so geheime Medizin, und dass ein Mann, der an dieser Krankheit leidet, noch eine nervenzerfetzende Geheimdienst-Operation durchführt, ist ebenfalls unvorstellbar.
Aber egal, wir sind halt im Kino: Regisseur McG spult routiniert und ohne Raffinesse sein Repertoire ab. Er lässt es krachen, wo das vom Drehbuch verlangt wird; er drückt bei sentimentalen Szenen auf die Tränendrüse und lässt eine ruchlose Dame im Vamp-Outfit gern und oft durchs Bild stöckeln. Mal hat die Dame namens Vivi Delay eine Knarre in der Handtasche, mal eine Spritze für den Patienten Renner, und mal hat sie nur böse Gedanken.
Kluge Gedanken, Esprit und spielerische filmische Leichtigkeit sucht man in „3 Days To Kill“ allerdings vergebens. Die Figuren sind Schablonen, die Dialoge sind platt, und so schleicht sich trotz aller explosiven Action bald Langeweile ein. Einzig Kevin Costner sorgt mit seinem Charme und seiner souveränen Aura für ein paar feine Momente.
 
IDEAL FÜR: Fans von Kevin Costner, die es nicht kümmert, wenn ihr Star mit einer mittelmäßigen Story mehr zu kämpfen hat als mit den Schurken, denen er gegenübersteht.      
 






Trailer
LÄNGE: 117 min
PRODUKTION: Frankreich / USA 2014
KINOSTART Ö: 08.05.2014
REGIE:  McG
GENRE: Action|Thriller
ALTERSFREIGABE: ab 14


BESETZUNG
Kevin Costner: Ethan Renner
Hailee Steinfeld: Zooey Renner
Connie Nielsen: Christine Renner
Amber Heard: Vivi Delay