The First Avenger: Civil War

Superhelden gegen Superhelden

23.04.2016
von  Gunther Baumann
Berlin: Robert Downey Jr. und Daniel Brühl präsentieren „The First Avenger: Civil War“ © Marvel Disney
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„Die Leute reagieren sehr positiv auf den Film“, strahlte Robert Downey Jr. „Also sieht es so aus, als hätten wir einen guten Job gemacht.“ Downey alias Iron Man kam jetzt zur Premiere von „The First Avenger: Civil War“ nach Berlin. Der Action-Blockbuster, der am 28. April im Kino anläuft, bringt einmal mehr geballte Superhelden-Power auf die Leinwand. Die Avengers – voran Captain America (Chris Evans), Black Widow (Scarlett Johansson), Vision (Paul Bettany) und der Winter Soldier (Sebastian Stan) – kämpfen allerdings nur nebenbei gegen den gemeinsamen Feind (Daniel Brühl als Baron Zemo). Diesmal liegen sie unterienander im Clinch: Team Iron Man gegen Team Captain America. Dabei geht es so heftig zu, dass es an einen „Civil War“, einen Bürgerkrieg also, erinnert.   
„The First Avenger: Civil War“ startet am 28. April im Kino © Marvel Disney

Superhelden.
Wie kann es passieren, dass die Superhelden der Avengers nicht die Welt, sondern nur noch die eigene Haut retten wollen? „Der Grundkonflikt des neuen Films ist politisch“, sagte Regisseur Anthony Russo beim Pressegespräch in Berlin. Der Plot: Nach einer Reihe von Avengers-Einsätzen, bei denen es zivile Opfer gab, will die UNO die Aufsicht über die Heldentruppe übernehmen.
 
„Diese Idee polarisiert die Avengers“, so Regisseur Russo. „Außerdem gibt es persönliche Probleme unter ihnen. Wir wollten, dass beide Hauptfiguren, Iron Man und Captain America, mit ihren gegensätzlichen Meinungen ein bisschen rechthaben. Aber beide sind natürlich mitverantwortlich dafür, dass der Konflikt so eskaliert.“

Regisseur Anthony Russo (M.) mit (v. l.) Paul Bettany, Robert Downey Jr, Emily VanCamp, Daniel Brühl © MarvelDisney

Kumpel. Im wirklichen Leben sind die Film-Kontrahenten natürlich gute Kumpel. „Mit Daniel Brühl zu drehen, ist wie mit einem nationalen Schatz zu drehen“, schwärmt Robert Downey Jr. über den Darsteller seines Widersachers. „Action-Filme sind immer nur so gut wie ihre Bad Guys. Und Daniel ist privat so ein liebenswürdiger, smarter und cooler Junge. Aber wenn er in die Schurkenrolle schlüpft…“
 
Daniel Brühl, der zuletzt als Niki Lauda in Ron Howards Rennfahrerdrama „Rush“ Hollywood-Luft schnupperte, ist von seinem Ausflug in die Superhelden-Welt begeistert. „Ich bin noch immer ganz überrascht darüber, ein Teil dieses Films zu sein“, sagt er. „Als ich die Einladung zum Casting bekam, schwankte ich erst einmal zwischen Panik und Angst. Ich dachte, ich brauche einen Monat, um all die Comics zu lesen. Aber dann ging alles ganz schnell. Meistens wartet man nach einem Casting wochenlang auf eine Reaktion. Hier bekam ich aber schon nach drei Tagen die Nachricht, dass ich die Rolle habe.“
 
Brühl nennt seinen Schurken, den Baron Zemo, eine „schillernde und attraktive Figur.“ Auf der Leinwand wird Zemo allerdings angesichts des heftigen Streits der Avengers untereinander fast an die Seite gedrückt.
 
Action am Airport. Deren „persönliche Probleme“ nehmen so gewaltige Ausmaße an, dass die Avengers in der heißesten Action-Sequenz des Films im Kampf Superhelden gegen Superhelden den Flughafen Leipzig zum Trümmerfeld machen. Deutschland ist nämlich einer der Hauptschauplätze des Films: „Es war eine wunderbare Erfahrung, in Deutschland zu drehen“, schwärmt Regisseur Russo. „Außerdem gibt es interessante Steuer-Anreize hier“. Auch Wien kommt übrigens, bei einem Bombenanschlag in der UNO-City kurz ins Bild. Diese Szenen wurden jedoch im Studio in Atlanta gedreht.
 
Warum aber musste  ausgerechnet der Flughafen Leipzig dran glauben? „Das ist Daniel Brühls Lieblings-Airport“, witzelt Anthony Russo. Nein, im Ernst: „Wir bekamen keine Genehmigung, um am neuen Berliner Flughafen zu drehen. Aber der Airport Leipzig-Halle wird, gemessen an seiner Größe, ziemlich wenig genützt. Deshalb konnten wir dort unseren Set aufbauen.  Allerdings haben wir viele Leipziger Szenen im Studio in Atlanta inszeniert. Vor allem jene, in denen etwas explodiert.  Denn so etwas kann man auf einem Flughafen, auf dem ganz normaler Betrieb herrscht, natürlich nicht drehen.“
    
Serie. Eine Frage noch an Robert Downey Jr., der ja schon 2008 erstmals den Iron Man spielte: Robert, hätten Sie damit gerechnet, dass daraus eine ganze Serie von Filmen entstehen könnte?
 
Ein Lächeln, ein Kopfschütteln: „Ich bin nicht sehr gut darin, Dinge vorauszuplanen. Zum Glück gibt es andere Leute, die das perfekt beherrschen.“  Ein neues Projekt ist jedenfalls bereits in Arbeit. Nach „The First Avenger: Civil War“ werden wir Robert Downey Jr. schon 2017 in „Spider-Man: Homecoming“ als Tony Stark/Iron Man wiedersehen.




Kritik
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