George Clooney

„Ich bin sehr glücklich und optimistisch“

21.05.2015
von  Anna Wollner
Ein Science-Fiction-Abenteuer: George Clooney als Wissenschaftler in „A World Beyond“ © Disney
George Clooney: Der 54-jährige Schauspieler, Regisseur, Aktivist und Society-Liebling ist der begehrteste Filmstar unserer Zeit. Vor die Presse tritt er nur noch selten. Aber jetzt nahm er in London die Premiere seines neuen Abenteuerfilms „A World Beyond“ zum Anlass, um über den Film und über seine Weltsicht zu berichten. FilmClicks war dabei.
George Clooney über…

…die Gründe, warum er die Hauptrolle in „A World Beyond“ sofort  angenommen hat:
Ich habe die Rollenbeschreibung gelesen und da stand: Ein 55-jähriger alter, verbitterter Mann, ehemals ansehnlich.  Da dachte ich mir nur, Mensch, das bin ja ich. Nein, Spaß beiseite. Als ich das Drehbuch zum ersten Mal las war, ich sofort Feuer und Flamme. Ich wollte unbedingt mit Regisseur Brad Bird arbeiten und mochte die Idee der originären Story. Das ist heutzutage mutig.
 
…seine Action-Szene mit Hugh Laurie:
Das war schon albern. Da kämpfen auf einmal zwei ausrangierte TV-Ärzte gegeneinander. In meinen Dreißigern war ich derjenige, der die Leute vermöbelt hat und von Explosionen umrahmt das Set verlassen habe. Heute werde ich verprügelt, kriege einen Schlag ins Gesicht, falle um und fang an zu weinen.

Rivalen auf der Leinwand: George Clooney und Hugh Laurie © Disney

…warum ein Science-Fiction-Film wie „A World Beyond“ wichtig ist:
Ich bin in einer Zeit groß geworden, in der es darum ging, dass die Stimme jedes einzelnen die Welt verändern konnte. Nicht nur die von Stars oder Politikern. Diese Macht haben wir heute aus den Augen verloren. Deswegen ist es so wichtig, einen Film wie diesen zu machen. Einen Film, der daran erinnert, dass jede individuelle Stimme zählt. Die Zukunft ist nicht unvermeidbar. Was düster und finster aussieht, muss nicht so kommen. Was wir erschaffen haben, können wir auch verändern. Es müssen ja nicht immer die Mächtigen sein, die das tun. Es kann jeder sein.
 
…die Größe dieser  Blockbuster-Produktion:
Bei so großen Filmen wie „A World Beyond“ steht man als Darsteller oft den ganzen Tag vor einer grünen Wand und es werden einem die Ausmaße des Films beim Drehen gar nicht bewusst. Wir hatten aber diese unglaublich großen Sets, die wir wirklich sehen und anfassen konnten. Wir waren in Valencia, in dieser riesigen Halle. Dadurch konnten wir uns das alles besser vorstellen und mussten nicht auf die CGI-Effekte am Ende warten.
 
…unsere digitale Abhängigkeit:
Ich war vor ein paar Jahren bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung mit dem Präsidenten und wir haben den ganzen Abend Hände geschüttelt. Alle, wirklich alle haben dabei ein Video oder zumindest Fotos gemacht. Diese Leute können jetzt gar nicht sagen, dass sie den
Präsidenten getroffen haben. Sie haben ihn nur gefilmt. Wir vergessen, unser Leben zu
leben. Wir nehmen es nur auf, um es uns später anzuschauen, unseren Freunden zu schicken oder auf Facebook zu teilen. Ich hoffe, dass wir eines Tages wieder weniger die Technik und mehr unser Leben und unser Gegenüber lieben. Sich einfach mal richtig unterhalten. Ein Abendessen mit Freunden, bei dem nicht jeder am Handy hängt. Meine Vision von der Zukunft ist es, wieder mehr Briefe zu schreiben.
 
…Nachrichten und seine humanitären Projekte:
Ich bin von Nachrichten umgeben aufgewachsen. In einer Zeit, in der die Nachrichten
meist schlecht waren. Damals in den Sechzigern dachten wir, dass jeden Augenblick die
Welt auseinander fallen könnte. Es gab die Bürgerrechtsbewegung,
Rassenausschreitungen, die Frauenbewegung – alles hat sich angefühlt, als würde die
Welt zerbrechen Aber dann gab es die Apollo-Mission, wir waren auf einmal auf dem
Mond. Ich habe immer daran geglaubt, dass es irgendwie alles schon klappen wird. Mein
Vater hat immer versucht alles in die richtige Perspektive zu rücken. Aber genau deswegen engagiere ich mich so in Afrika, vor allem im Südsudan. Es ist eine schwere Zeit dort. Das merken Sie, sobald Sie die Nachrichten anmachen. Klar weiß ich, dass ich mit den Sachen, die ich mache, niemals Erfolg haben werde. Bevor die Probleme eines Tages gelöst sind, bin ich schon lange unter der Erde. Doch daran teilzuhaben, gehört für mich einfach dazu.
 
… die schönste Zeit seines Lebens:
Ich war schon immer sehr optimistisch und hatte bisher immer Glück im Leben, konnte
Sachen machen, die ich mir nie hätte vorstellen können. Gerade jetzt habe ich eine ziemlich gute Zeit. Ich hatte das große Glück jemanden kennenlernen zu dürfen, der so
besonders ist wie meine Frau. Ich bin sehr glücklich. Und sehr optimistisch.




Kritik
A World Beyond
George Clooney spielt im Abenteuer-Blockbuster „A World Beyond“ einen frustrierten und alternden Wissenschaftler, der sich gemeinsam mit einem jungen Mädchen (Britt Robertson) anschickt, die Menschheit zu retten. Mehr...