DIE STORY: Beginnt in „A World Beyond“ nicht unbedingt optimistisch. Fernseher zeigen Kriegs-, Katastrophen- und Krisennachrichten aus aller Welt. Vor dem Fernseher sitzt Frank Walker (ein ergrauter George Clooney), der sich direkt ans Kinopublikum wendet und vom Untergang der Welt spricht: DieHoffnung stirbt zuerst. Doch dann wird er unterbrochen wird er von der jungen Casey (Britt Robertson), die eine Gegenthese vertritt - mit einem Plädoyer für eine gute Zukunft. Anschließend geht die eigentliche Geschichte (auf zwei Zeitebenen) los.
Im Jahr 1964 will elfjährige Frank Walker (Thomas Robinson) mit seinem Erfindergeist auf der Weltausstellung auftrumpfen. Er hat einen „Jetpack“ gebaut, eine Art fliegenden Rucksack. Doch die Präsentation geht schief. Dafür trifft er das gleichaltrige Mädchen Athena, die ihn nach einem kurzen Plausch mitnimmt in eine fast magische, futuristische Welt. Nach Tomorrowland, in ein Parallel-Universum, in dem alles möglich scheint.
Es folgt: Der Sprung in die Jetzt-Zeit. Die 17-jährige Casey bricht nachts auf einem NASA-Gelände ein, wird verhaftet und bekommt bei ihrer Freilassung einen merkwürdigen Pin mit einem „T“ drauf zugespielt. Sobald sie ihn berührt, sieht sie Tomorrowland. Über Umwege macht sie Frank Walker ausfindig, der mittlerweile als alternder, frustrierter und grantelnder Erfinder zurückgezogen in einem Haus lebt. Gemeinsam begeben sich die beiden auf den Weg nach Tomorrowland. Ihr Ziel? Nichts geringeres, als die Menschheit zu retten.
DIE STARS: An erster Stelle steht natürlich George Clooney als grummeliger, desillusionierter und frustrierter Wissenschaftler Frank Walker. In dieser Rollenbeschreibung hat Clooney sich selbst gesehen – und sofort zugesagt. Dass der Star im Film für fast eine Stunde von der Leinwand verschwindet, damit müssen die Fans sich einfach abfinden.
Gedanken machen sollte sich Clooney auch darüber, was er vor ungefähr zwölf Jahren amourös so getrieben hat. Denn Thomas Robinson, der Clooney als Elfjährigen spielt, ist ihm so aus dem Gesicht geschnitten, dass etwaige Vaterschaftsklagen rein optisch nicht von der Hand zu weisen wären.
Das nächste große Starkaliber ist Bösewicht Nix, wobei Böse gar nicht das richtige Wort ist: Der Herrscher von Tomorrowland hat einfach andere Zukunftsvorstellungen als die Anderen. Gespielt wird er von Hugh Laurie, vor allem bekannt als Dr. House. Am Ende gibt es also einen Kampf der TV-Ärzte: „Dr. House“ (Laurie) versus „Emergency Room“ (Clooney). Möge der bessere Defibrillator gewinnen.
Bei so viel alten Männern braucht es natürlich auch ein bisschen Frischfleisch. Den jugendlichen Attraktivitätsfaktor treiben Britt Robertson (Under the Dome) und Raffey Cassidy in die Höhe. Namen, die man sich merken kann – aber nicht muss.
DIE KRITIK: Warum Disney den Film im deutschsprachigen Raum als „A World Beyond“ und nicht im Originaltitel „Tomorrowland“ ins Kino bringt, wird wohl ein ewiges Rätsel bleiben. Allerdings ist das nicht der einzige fade Beigeschmack des Blockbusters von Regisseur Brad Bird („Mission: Impossible - Phantom Protokoll“, „Die Unglaublichen“).
Die Welt von Tomorrowland, angelehnt an den gleichnamigen Themenpark in Disneyworld, sieht gut aus, doch man hat sie so oder so ähnlich in anderen Filmen der letzten Monate zu oft schon gesehen. Die Story schwankt zwischen verwirrend, krude und kindgerecht albern. Die vermeintlich brutalen Szenen, wie etwa eine Schlägerei in einem Comicladen, wirken oft einfach nur lächerlich. Dass George Clooney für mehr als eine Stunde wortlos dem Nachwuchs das Feld überlässt stört nicht weiter.
Einzig und allein ein paar Ideen, wie etwa, dass die Startrampe für die Rakete ins Tomorrowland im Eiffelturm versteckt ist, lassen die Cineastenherzen kurz höher schlagen. Auch die Flucht aus Frank Walkers Haus ist aufregend gefilmt.
Über all dem schwebt die Botschaft des Films: glaubt an euch, glaubt an die Zukunft, die Hoffnung ist noch nicht verloren. Ein paar warme Worte einer Führungskraft sollen reichen, um die Menschheit wieder auf den rechten Pfad der Tugend zu bringen. Brad Bird und Disney haben es sich in diesem Fall leider etwas zu einfach gemacht.
IDEAL FÜR: Fans von Filmen im Disney-Stil.