Eröffnung. Zur Festival-Eröffnung am 20. April gibt es, wie bei Crossing Europe üblich, nicht nur einen Film, sondern ein ganzes Bukett: Der dänische Anti-Kriegsfilm „A War“ von Tobias Lindholm war im Februar für den Oscar nominiert. „One Day in Sarajevo“ von Jasmila Zbanic ist eine Doku rund um den 100. Jahrestag des Attentats auf Franz Ferdinand. Im SciFi-Film „Heimatland“, inszeniert von zehn RegisseurInnen, wird die Schweiz von einer unheilvollen Energiewolke bedroht. Serbiens Schauspiel-Star Mirjana Karanovic feiert ihr Regie-Debüt mit „A Good Wife“, einem Beziehungsdrama mit starken politischen Bezügen. Die tschechische Langzeit-Doku „Mallory“ von Helena Trestikova ist das Resultat einer zehnjährigen Arbeit, in der es um eine Frau geht, die vom Sozialfall zur Streetworkerin wurde. Die österreichische Doku „Mein Name ist. Ich Bin.“ schließlich schildert das Leben von sieben Asylwerbenden, die in Neuhofen/Krems leben.
Panorama. Die Eröffnungsfilme zählen großteils zur „European Panorama“-Sektion des Festivals. Im Spielfilm-Bereich wurden hier 16 Produktionen ausgesucht, bei denen man einige sehr bekannte Namen findet. So ist „Tatort“-Star Maria Furtwängler in Isabelle Stevers „Das Wetter in geschlossenen Räumen“ zu sehen. Oscar-Nominee Tom Hardy zählt zum Cast des britischen Thriller-Musicals „London Road“. Robert Pattinson, der sich immer mehr von seiner „Twilight“-Vergangenheit abwendet, spielt neben Bérénice Bejo im Faschismus-Drama „The Childhood of a Leader“ von Brady Corbet.
Das „European Panorama“ hat auch eine Doku-Abteilung. Hier könnte die Weltpremiere von „Rote Rüben in Teheran“ besonders interessant sein. Thema: Der Wiener Psychotherapeut und Filmemacher Houchang Allahyari reist gemeinsam mit seinem Sohn Tom-Dariusch Allahyari in den Iran – 40 Jahre, nachdem er das Land in Richtung Österreich verlassen hat.
Wettbewerb. Die elf Startplätze im Spielfilm-Wettbewerb von Crossing Europe sind einmal mehr für Erstlingswerke reserviert. Die Jury wird die Langfilm-Debüts von RegisseurInnen wie Visar Morina („Babai“), Rachel Lang („Baden Baden“), Andrew Steggall („Departure“) oder Guillaume Senez („Keeper“) in Augenschein nehmen.
Darüber hinaus gibt es auch wieder einen Doku-Wettbewerb mit zehn Teilnehmern. Hier geht es um aktuelle Themen wie Migration („Les Sauteurs“ aus Dänemark) oder um die aktuelle Lebensrealität junger Menschen in Europa („Europe, She Loves“ von Jan Gassmann). Einige Filme blicken auf politische Verwerfungen. Der Fokus liegt auf Entwicklungen in der Sowjetunion („Birobidjan“ von Huy-Marc Hinant), in der Ukraine („Ukrainian Sheriffs“ von Roman Bondarchuk) oder in Polen („Bracia“ von Wojciech Staron).
Tribute. Der Tribute von Crossing Europe 2016 ist der tschechischen Regisseurin Helena Trestikova gewidmet. Seit 1974 drehte sie an die 50 Dokumentationen für TV und Kino. Ihr neuer Film „Mallory“ zählt zu den Festival-Premieren am Eröffnungstag. In Summe werden 16 Trestikova-Filme in Linz präsentiert. Am 23. April hält die Regisseurin eine Master Class.
Local Artists & Nachtsicht. „Local Artists“: Unter diesem Label sind 65 Produktionen aus Oberösterreich, vom Musikvideo bis zum Langfilm, zu sehen. „Nachtsicht“ lautet der Titel einer Folge von vier Spielfilmen und einer Mini-Serie, die dem Genre des Fantastischen Films zuzuordnen sind. Kurator Markus Keuschnigg präsentiert auf der Leinwand unter anderem die Aktivitäten mordlustiger Ferienbetreuer („Summer Camp“) und japanischer Sex-Roboter („In Search of the Ultra Sex“). Geraldine Chaplin spielt in der Grusel-Serie „Au-Delà des Murs“.
Info. Wichtigste Schauplätze von „Crossing Europe“ sind wieder das Moviemento, das City Kino, der Ursulinensaal und das Kulturzentrum Kapu in Linz. Das Festivalzentrum im OÖ Kulturzentrum (OK Platz 1) hat vom 20. bis 25. April täglich ab 10 Uhr geöffnet. Festival-Informationen erhält man über das Info- und Kartentelefon +43 680 506 1 506
sowie auf der Homepage:
www.crossingeurope.at