Eddie Redmayne über „Phantastische Tierwesen“ und die Liebe zur Magie


„Als Kind war ich besessen von der Zauberei“

18.11.2016
Interview:  Anna Wollner

Der Mann mit dem Zauberstab: Eddie Redmayne als Magier Newt Scamander © Warner Bros.

Eddie Redmayne ist in Hollywood der Mann der Stunde, wenn es um Männerfiguren der besonderen Art geht. Als Astrophysiker Stephen Hawking gewann der Brite 2015 den Oscar. Als weibliches Wesen in einem Männerkörper rührte er im Drama „The Danish Girl“ ein Millionenpublikum zu Tränen. Jetzt behütet und jagt Redmayne ungewöhnliche Tiere in „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ – dem Film, mit dem Autorin J. K. Rowling wieder das Tor zum „Harry Potter“-Kosmos öffnet. FilmClicks hat Redmayne bei der Premiere in London gefragt, was ihm die Rolle in diesem furiosen Fantasy-Blockbuster (der lange vor Harry Potters Geburt spielt) bedeutet. 


FilmClicks: Mister Redmayne, Sie verkörpern in „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ den Zauberer Newt Scamander. Geht für Sie damit ein Kindheitstraum in Erfüllung?
Eddie Redmayne: Oh ja. Als Kind war ich besessen von Zauberei. Ich habe mein ganzes Taschengeld in einem kleinen Laden für Zauberer-Ausstattung in London gelassen. Und immer, wenn ich meine Großmutter in Schottland besuchte, musste sie mit mir alle Läden für Magier-Zubehör in der Umgebung abklappern. Als ich die Zusage für Newt bekam war meine 95 Jahre alte Großmutter ziemlich glücklich. Sie meinte nur, sie hätte es schon immer gewusst.
 
Wie man hört, hatten Sie schon früher einmal die Chance, ins „Harry Potter“-Universum einzusteigen – haben diese Gelegenheit jedoch vertan!
Das stimmt. Ein sehr wunder Punkt. Ganz am Anfang meiner Karriere – ich wage es gar nicht, da von mir schon als Schauspieler zu sprechen – habe ich für den Part des Tom Riddle in „Harry Potter“ vorgesprochen. Es war eine einzige Katastrophe. Ich kam gefühlt zum siebten Assistenten des Casting-Direktors und habe nicht mehr als zwei Sätze hinbekommen, bevor ich rausgeworfen wurde.
 
Wie hat es sich dann jetzt angefühlt, das erste Mal einen Zauberstab in der Hand zu halten?
Es war ein Moment, auf den mein achtjähriges, von der Zauberei besessenes Ich ein Leben lang gewartet hat. Ich habe den Zauberstab genommen und hatte auf einmal riesengroßes Lampenfieber. Ich wusste überhaupt nicht, wie ich das Ding halten soll. Das ist schon komisch, weil ja real logischerweise überhaupt nichts passiert. Also bekam ich Unterricht im Zauberstabschwingen. Was die Sache noch absurder machte. Ich lernte, mit dem Ding richtig umzugehen und die richtigen Zaubersprüche zu sagen, um zum Beispiel Dinge zum Schweben zu bringen. Da stehe ich nun also als erwachsener Mann, schwinge ein Stück Holz, murmele etwas – und nichts passiert.

Keine Angst vor großen Tieren: Scamander (Redmayne) mit dem Donnervogel Frank © Warner

In  „Phantastische Tierwesen“ sind Sie auch als Tierbändiger gefragt. Wie steht es da um Ihre Qualitäten?
Ähnlich schlecht. Ich hatte als Kind einen Hund, der hieß Dobby. Ich bin dummerweise allergisch gegen Katzen und Pferde. Dabei liebe ich das Reiten. Aber immer, wenn ich mich auf einen Sattel schwinge, muss ich vorher Anti-Allergikum-Pillen einschmeißen.
 
Haben Sie dennoch einen vielleicht lebensrettenden Tipp für den Umgang mit phantastischen Tierwesen?
Definitiv. Ich traf mich zur Vorbereitung des Films mit vielen Tierpflegern. Da war diese eine Frau, die mit Nashörnern arbeitete. Sie hat mir etwas Verstörendes gezeigt. Wenn du ein Nashorn lange genug an der Rückseite der Hinterbeine streichelst, genau auf der Höhe des Knies, für ungefähr 15 Minuten, wird das zur erogenen Zone. Das Nashorn entspannt sich und legt sich hin. Das war schon toll. Aber ich habe keine Ahnung, wann ich das einmal anwenden soll.
 



Kritik
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