Elyas M'Barek
über „Who Am I“ und „Männerhort“
„Mein Passwort lautet SchatziMausi81“
25.09.2014
Interview:
Peter Beddies
Elyas M’Barek: Der Mann ist derzeit im deutschsprachigen Film angesagt wie kein anderer. Vor zwei Jahren landete er mit „Türkisch für Anfänger“ einen Riesenhit. 2013 ging dann „Fack ju Göhte“ geradezu unglaublich durch die Decke. Seither kennt die Karriere des polyglotten Mimen (M’Barek, Sohn einer Österreicherin und eines Tunesiers, lebt als Österreicher in München) nur eine Richtung: nach oben. Und wie sich das für einen Star gehört, dessen Fans von ihm nie genug kriegen können, kommt Elyas M`Barek jetzt gleich mit zwei Filmen in die Kinos. Ab 3. Oktober mit der Komödie „Männerhort“ und zuvor mit dem spannungsgeladenen Cyber-Thriller „Who Am I“ (Kinostart: 26. September).
FilmClicks: Herr M’Barek, Sie müssen nach den jüngsten Erfolgen tonnenweise Angebote auf den Tisch bekommen. Wie entscheiden Sie, bei welchen Filmen Sie mitspielen?
Elyas M´Barek: Es ist immer das Bauchgefühl. Ich frage mich stets, ob ich dafür ein Ticket fürs Kino lösen würde. Wenn ja, dann mache ich das. Das war bei „Männerhort“ so, schöne Komödie. Und das ist bei „Who Am I“ auch nicht anders gewesen.
„Who Am I“ bietet Ihnen mal die Gelegenheit, in einem coolen Cyber-Krimi mitzumachen.
Den Jungs beim Hacken zuzuschauen, ist schon sehr cool. Etwas, das man im deutschen Kino so noch nicht gesehen hat. Aber für mich ging es eher um die Freundschaft in der Hacker-Gruppe. Wie man da füreinander einsteht. Was man erreichen kann, wenn man etwas will. Das waren die Dinge, die mich vor allem interessiert haben.
Sie spielen hier einen Cyber-Aktivisten. Wie steht es um Ihre Computer-Kenntnisse?
Die sind nicht da. Ich weiß, wie ich einen Computer anmache. Ich kann auch eine Mail abschicken. Aber das war es auch.
Apple oder Windows?
Ich bin Apple.
„Who Am I“ gibt einen tiefen Einblick in die Hacker-Szene. Haben Sie jetzt mehr Angst vor dem Netz als vor dem Film?
Nein. Hatte ich nicht wirklich und habe ich jetzt auch nicht. Es gibt nichts, was ich verstecken will und deshalb muss ich auch keine Angst haben. Man sollte immer daran denken, dass man auch zu Hause nicht einfach so die Tür ins Schloss fallen lässt, wenn man geht. Und das sollte man zum Beispiel bei Mails auch bedenken.
Gibt es etwas, das Sie nie dem Netz anvertrauen würden?
Ja. Nacktfotos sind nicht so geil. Das haben die letzten Monate ja gezeigt.
Sie machen ja sicher eh keine von sich.
Das sage ich jetzt nicht. Aber ich weiß, dass sie in der Cloud nichts zu suchen haben.
Ist Ihnen in der digitalen Welt jemals was passiert?
Nein, mein Facebook-Account wurde noch nie gehackt. Aber wenn es passiert, dann werde ich es alle wissen lassen.
Wie halten Sie es mit Passwörtern?
Wollen Sie meins wissen? SchatziMausi81.
Ich dachte eher daran, ob Sie die oft wechseln und Tricks drauf haben.
Genau an der Stelle fängt für mich Datensicherheit an. Über so etwas würde ich in der Öffentlichkeit nie reden. Das geht nur mich etwas an.
Zu Ihrer Karriere: Sie scheinen gerade einen unglaublichen Lauf zu haben.
So würde ich das nicht sehen. Bei solchen Karrieren ist immer sehr viel Glück mit im Spiel. Hätte ich „Türkisch für Anfänger“ nicht gemacht, dann hätte ich die Rolle in „Fack ju Göhte“ nicht bekommen und so würde ich heute hier nicht sitzen. Ich habe oft das Gefühl, dass ich zur richtigen Zeit am richtigen Ort war.
Tom Hanks hat in einem Interview gesagt, dass er ein sehr friedfertiger Mensch sei. Aber gegen den Menschen, der erfunden hat, dass man mit Handys Fotos machen kann, hege er manchmal Gewalt-Fantasien. Gehen Ihnen manchmal auch die Hobby-Fotografen auf die Nerven?
Also, generell bin ich allen Fans, die mich dahin gebracht haben, wo ich heute bin, sehr dankbar. Und ich freue mich auch, dass ich die Freude dieser Menschen mit ihnen teilen kann. Aber es gibt Momente, wenn man in sehr unvorteilhaften Situationen fotografiert wird, da würde ich diesen Menschen auch gern ermorden…Nein, Quatsch. Ich würde niemanden ermorden. Aber ich würde es ihm gern heimzahlen.
Kann es sein, dass Sie den Trubel um Sie leichter ertragen, weil Sie Österreicher sind?
Was bedeutet das genau?
Österreicher lieben Sachertorte, lachen über den Tod und sind unaufgeregter als zum Beispiel die Deutschen.
Ach, ich glaube, es gibt gar nicht so viele Unterschiede zwischen den Deutschen und den Österreichern. Jedenfalls nicht für mich. Und ich bin in München aufgewachsen und lebe da auch heute sehr gern.
Wie viel Zeit wird noch ins Land gehen, bis „Fack ju Göhte 2“ kommt – mit der Gefahr, dass jemand vom schnellen Geld und matten Abklatsch spricht?
Daran wird heftig gearbeitet. Wir hätten schon längst drehen können. Aber wir haben uns noch ein bisschen Zeit gelassen. Der Film wird 2015 ins Kino kommen und ich kann jetzt schon versprechen, dass es wieder jede Menge Überraschungen geben wird. Also nix von wegen Abklatsch.