„Spider-Man ist ein ganz normaler Teenager – mit Superhelden-Kräften“
20.04.2014
Interview:
Anna Wollner
Kaum jemand kennt Spider-Man so gut wie Andrew Garfield. Das ist kein Wunder, denn der Londoner, der in Los Angeles zur Welt kam, spielt den Spinnenmann - derzeit zu sehen in „The Amazing Spider-Man: Rise of Electro“. Im FilmClicks-Interview stellte Garfield ein kurzes Psychogramm des Superhelden zusammen, mit seinen Stärken und Schwächen. Das wollen wir unseren Lesern selbstredend nicht vorenthalten.
FilmClicks: Was für ein Typ Mensch ist Spider-Man?
Andrew Garfield: Er ist ein ganz normaler Teenager, mit finanziellen Problemen, der in einem existenziellen Dilemma steckt. Er ist ein bisschen neurotisch und hat Liebesprobleme. Er muss seine Wäsche machen, kochen, sich um seine Tante kümmern. Seine Superhelden-Kräfte sind aber der einzige Unterschied zu uns. Er hat Mitgefühl und strahlt eine Menschlichkeit aus, die ihn zu einem Symbol der Hoffnung werden lässt. Deswegen ist er eine inspirierende Figur. Einfach weil er so durchschnittlich, so normal ist.
Wie unterscheidet sich Spider-Man denn von anderen Superhelden?
Peter Parker ist der menschlichste, der Jedermann der Superhelden. Er ist eben nicht, wie Ironman Tony Stark, ein egozentrisches, ultrareiches Wissenschaftsgenie. Er ist nicht, wie Batman Bruce Wayne, ein depressives Millionärswaisenkind. Und er ist kein Alien wie Superman.
Hat Spider-Man auch dunkle Seiten?
Ja. Er opfert alles Private – das ist gerade im neuen Film offensichtlich. Spider-Man hat keinen Sex, kann nicht lieben, kann keine Familie gründen. All die irdischen Freuden des Lebens werden ihm genommen. Es ist fast schon ein Fluch. Jeder Versuch, menschliche Bedürfnisse zu stillen, wird der guten Sache geopfert.
Haben Sie manchmal Angst, die Rolle könnte sich für Ihre Schauspiel-Karriere als Fluch erweisen?
Der Gedanke war da, aber es ging nicht anders. Ich musste Spider-Man einfach spielen. Ich glaube, dass alles im Leben einen Grund hat. Also auch mein Spiderman-Dasein. Es fühlt sich einfach richtig an. Ich will im Moment nirgendwo anders sein.