Wonder Woman

Gekämpft wird für den Frieden


FilmClicks:
Wonder Woman (Gal Gadot) hat mit Steve Trevor (Chris Pine) etwas zu bereden © Warner Bros.
DIE STORY: Der famose Blockbuster „Wonder Woman“ ist der erste Solo-Kinospielfilm über die Superheldin gleichen Namens, die erstmals 1941 in der Welt von DC Comics auftauchte.
Es geht um die Geschichte der Amazonen-Prinzessin Diana (Gal Gadot), die direkt vom Göttervater Zeus abstammt und die übernatürliche Kräfte besitzt, welche sie praktisch unverwundbar machen. Außerdem ist sie die einzige, die den griechischen Kriegsgott Ares besiegen kann.
Als Amazone wird Diana zur eisenharten Kämpferin erzogen. Gleichzeitig besitzt sie ein weiches Herz und ist beseelt vom Wunsch, die Menschen mögen in immerwährendem Frieden leben.
Ihr Leben ändert sich, als im Jahr 1918 ein kleines Flugzeug vor der Küste der Amazonen-Insel abstürzt. Diana rettet dem Piloten, einem englischen Offizier namens  Steve Trevor (Chris Pine), das Leben und erfährt von ihm, dass draußen in der Welt der Krieg tobt.
Gegen den Willen ihrer Mutter, Königin Hyppolita (Connie Nielsen), setzt Diana durch, den Piloten in den Ersten Weltkrieg zu begleiten – erst nach London (wo aus der Prinzessin Diana eine Diana Prince wird), und dann an die Front in Belgien. Denn sie ist überzeugt davon, dass alle Menschen im Prinzip gut sind und dass daher der Kriegsgott Ares den Weltenbrand ausgelöst haben muss. Also plant sie, Ares zu töten, um den Frieden herbeizurufen.
Diana glaubt, Ares in der Person des deutschen Generals Erich Ludendorff (Danny Huston) zu erkennen, der den Krieg durch den Einsatz von Giftgas gewinnen will. Doch als sie Ludendorff im Zweikampf tötet, nimmt das große Sterben noch immer kein Ende. Hat sich der tobende Ares in einer anderen Person versteckt?

Erster Weltkrieg: Wonder Woman und ihre Mitstreiter nahe der Front © Warner

DIE STARS: Die Israelin Gal Gadot machte zunächst als Model Karriere, bevor sie sich als Gisele Yashar in den Folgen vier bis sechs von „Fast & Furious“ auch als Schauspielerin etablierte.
Über ihre Rolle als Diana und Wonder Woman kann man nur sagen: A Star is born. Gal Gadot gibt dieser Kämpferin für den Frieden eine Aura aus Entschlossenheit und  Zärtlichkeit, aus Mut, Charme und klugem Kalkül. Das Kämpfen hat die großgewachsene 32-Jährige, mittlerweile zweifache Mutter, übrigens auf die harte Art gelernt: Mit 20 wurde sie für zwei Jahre zum Militärdienst in Israel eingezogen.
Chris Pine („Star Trek“, „Hell Or High Water“) ist für Diana, die Wonder Woman, ein Kampf- und Flirt-Partner zugleich. Die Chemie zwischen den beiden stimmt in jeder Szene.
Um dieses Duo herum agieren erste Kräfte wie Robin Wright (als Amazonen-Generalin Antiope), David Thewlis (als Mitglied des britischen Kriegskabinetts) oder die Spanierin Elena Anaya, die als furchterregende Chemikerin Doctor Poison dem General Ludendorff (Danny Huston) die Giftgas-Bomben mischt.
Für die 45-jährige US-Regisseurin Patty Jenkins ist „Wonder Woman“ erst der zweite Kinofilm. Mit ihrem Erstling, dem Drama „Monster“, verhalf sie 2003 Charlize Theron zu einem Oscar.

Ein Tanz mit dem Feind: Wonder Woman (Gal Gadot) trifft General Ludendorff (Danny Huston) © Warner

DIE KRITIK: Comic-Verfilmungen sind in der Regel nicht für eine sensible Weltsicht berühmt. Hier zählt die Tat mehr als das Wort. Die Menschen sind sauber in Gut und Böse eingeteilt. Und wenn die Superhelden auf die Superschurken eindreschen, dann werden schon die Richtigen in den Staub sinken. Hauptsache, Action!
„Wonder Woman“ ist anders. Vielleicht liegt’s daran, dass dies kein Superhelden-, sondern ein Superheldinnen-Film ist. Vielleicht auch daran, dass mit Patty Jenkins eine Frau Regie führte. Oder daran, dass mit Gal Gadot eine Hauptdarstellerin agiert, die Kampfgeist perfekt mit Feingefühl kombiniert (und die obendrein noch wunderschön ist).
Jedenfalls gelingt es „Wonder Woman“ von der ersten Szene an, den Zuschauer nicht nur mit Hau-Drauf-Action zu beeindrucken, sondern ihn zum Nachdenken zu bringen und zum Schmunzeln und gelegentlich auch zum Staunen. Ganz persönlich: „Wonder Woman“ ist die beste Comic-Verfilmung, die ich je gesehen habe.
Regisseurin Patty Jenkins schafft es, höchst unterschiedliche Geschichten zu einer kompakten Einheit zu formen.
Nach einer kurzen Eröffnung, die in der Gegenwart spielt, übersiedelt der Film in ein antikes Griechenland. Man sieht der der kleinen Diana beim Aufwachsen zu, die im männerlosen Land der Amazonen zur mutigen Kämpferin heranwächst. Wenn dann Chris Pine als englischer Pilot auf der Insel erscheint und deutsche Soldaten attackieren, sieht man zum ersten Mal, was der Film actionmäßig drauf hat. Er ist Weltklasse.
Anschließend folgt Dianas Sprung von der Insel in die Zivilisation am Schauplatz London: Nun darf die Action eine lange Pause machen. Statt dessen wird man mit satirischen Pointen  verwöhnt. Diana stellt sehr spaßige und zugleich kluge Fragen zu zwischenmenschlichen Themen wie Ehe oder Sexualmoral. Doch über allem schwebt der Wunsch der Wonder Woman, dieser pazifistischen Kämpferin, mit einem Schlag gegen den Kriegsgott Ares den ewigen Frieden zu bringen.
Wenn der Film dann zu den Stellungskämpfen an der Westfront des Ersten Weltkriegs übersiedelt, wird die Hölle dieses Infernos in jeder Einstellung spürbar. Und wenn es schließlich zum großen Showdown zwischen Wonder Woman und Ares kommt, dann zaubert dieses Kino-Abenteuer mit allen Action-Tricks, die Hollywood auf Lager hat.
„Wonder Woman“ stampft einem Finale voller Pathos entgegen, doch erstaunlicherweise gelingt es dem Film, diese übergroßen Gefühle stimmig und nicht hohl wirken zu lassen. Ganz großes Kino.
 
IDEAL FÜR:  Fans von Comic-Verfilmungen – aber auch für Filmfreunde, die dem Superhelden-Genre sonst distanziert gegenüberstehen. 
 






Trailer
LÄNGE: 141 min
PRODUKTION: USA 2017
KINOSTART Ö: 14.06.2017
REGIE:  Patty Jenkins
GENRE: Abenteuer|Action
ALTERSFREIGABE: ab 12


BESETZUNG
Gal Gadot: Diana / Wonder Woman
Chris Pine: Steve Trevor
Connie Nielsen: Königin Hippolyta
Robin Wright: General Antiope
Danny Huston: General Ludendorff
David Thewlis: Sir Patrick Morgan
Elena Anaya: Isabel Maru / Doctor Poison

Interview
„Es wird Zeit für Heldinnen im Kino“
Die Israelin Gal Gadot ist durch ihre Rolle in und als „Wonder Woman“ der Star der Stunde in Hollywood. Peter Beddies sprach mit ihr über ihre Karriere, ihre Zeit beim israelischen Militär und den Wandel im Action-Kino.                              Mehr...