GESAMTEINDRUCK: „Tabaluga – Der Film“ ist eine quietschbunte deutsche Animationskomödie, basierend auf der Märchenfigur von Peter Maffay. Der Film bietet Unterhaltung für die ganze Familie, reicht aber nicht an die US-Produktionen von Studios wie Disney-Pixar heran.
DIE STORY: Der Titelheld Tabaluga ist ein kleiner grüner Drachen, der in einer Phantasiewelt namens Grünland lebt. Seine Eltern hat er als Baby verloren, als sie gegen den bösen Schneemann Arktos kämpften. In dessen Reich muss Tabaluga nun gelangen, um sein inneres Feuer zu finden. Aber dort – in Eisland – stößt er erst auf die betörend schöne Eisprinzessin Lilli. Und auch Arktos selbst scheint ein netter Kerl zu sein. Es braucht eine Weile, bis dem Drachen aufgeht, in welches Spiel er da geraten ist.
DIE STARS: Die Original-Besatzung von „Tabaluga“ ist im Kinofilm in die zweite Reihe zurückgetreten. Die legendären Songs von Peter Maffay werden zwar gesungen. Aber nicht mehr von ihm (Maffay taucht nur am Ende auf), sondern von Wincent Weiß, der seine Stimme Tabaluga leiht. Oder von Yvonne Catterfeld, die als mysteriöse Lilli zu hören ist. Außerdem dürfen Rick Kavanian als gutmütiger Eisbär und Heinz Hoenig als Arktos dem Film ihren Stempel aufdrücken. Den dankbarsten Part aber hat Michael Bully Herbig abbekommen. Er darf als Marien- und selbsternannter Glückskäfer Bully die herrlichsten Sprüche abfeuern.
DIE KRITIK: Eigentlich sollte Tabaluga mit seinen 35 Jahren schon längst erwachsen sein und Kinder haben. Aber bei Märchenfiguren gilt nun mal, dass sie ewig jung bleiben können. Und so setzt das Team um den Regisseur Sven Unterwaldt („7 Zwerge“) an einer – zumindest für Kenner - altbekannten Stelle an.
Der Film stellt Tabaluga als jungen Drachen vor, der in Grünland liebevoll vom alten Raben Kolk aufgezogen wurde, da seine Eltern (das ist im Film jetzt ein bisschen anders als in der Vorlage) im Kampf gegen den bösen Schneemann Arktos getötet wurden.
Im Grunde könnte Tabaluga ein schönes Leben an der Seite seiner Freunde führen. Aber ihn beschäftigt die Frage, warum er kaum fliegen und kein Feuer spucken kann. Erst eine Botschaft der Mutter bringt ihn auf den Weg nach Eisland, wo jede Menge Abenteuer auf ihn warten.
Der Trickfilm basiert auf dem dritten von Peter Maffay und Rolf Zuckowski erdachten Abenteuer, in dem es um Tabaluga und das aus dem Eis kommende Mädchen Lilli geht. Doch auch, wer noch nie etwas vom Drachen ohne Feuer gehört hat, findet schnell in den Film hinein.
Besonders in der ersten Hälfte spielt der Film optisch seine große Stärke aus. Grünland ist wunderbar phantasievoll geraten. Hier macht sogar 3D Sinn. Aber je länger der Film dauert, werden immer mehr Schwächen deutlich. Der Schurke Arktos ist mal so brutal, dass sich gerade kleinere Kinder erschrecken dürften. Dann lösen sich Konflikte plötzlich auf, als hätte es sie nie gegeben.
„Tabaluga“ ist ein sehr akzeptabler Trickfilm, der sein Publikum gut unterhält. Doch wenn man bedenkt, aus wie vielen Facetten die Saga um den kleinen Drachen besteht, ahnt man: Da wäre deutlich mehr drin gewesen. Für einen netten Kinobesuch mit etlichen schönen Liedern reicht es aber allemal.
IDEAL FÜR: Familien, die den liebenswerten Drachen Tabaluga gern einmal auf der großen Leinwand sehen wollen.