Sky - Der Himmel in mir

Der Weg zeigt das Ziel


FilmClicks:
„Sky - Der Himmel in mir“: Die großartige Diane Kruger mit ihrem Filmpartner Norman Reedus © Alamode
DIE STORY: Diane Kruger spielt im Road Movie „Sky - Der Himmel in mir“ eine Europäerin, die auf einer USA-Reise einen neuen Lebensplan sucht – und findet.
Zu Beginn ist Diane Kruger, die den Rollennamen Romy trägt (eine kleine Verbeugung vor Romy Schneider?), noch mit ihrem Ehemann Richard unterwegs. Nach einem heftigen und auch handgreiflichen Streit verlässt sie ihn. Für immer.
Ans Heimfahren nach Frankreich denkt sie aber nicht. Per Autostop landet Romy in Las Vegas, wo sie alsbald einem rauen Ranger namens Diego (Norman Reedus) begegnet. Und obwohl Romy glaubhaft versichert, dass sie nach acht Jahren Ehe erst einmal genug hat von Beziehungen, kommen die beiden einander näher. Eine ungemein schwierige Partnerschaft bahnt sich an, die Romys Leben für immer prägen wird.

Filmbeginn: Romy (Diane Kruger) macht Urlaub mit ihrem Mann (Gilles Lelouche) © Alamode

DIE STARS: Diane Kruger gelang eine der ungewöhnlichsten Karrieren im internationalen Showbiz. Die schöne Deutsche, die perfekt Französisch und Englisch spricht, hat bisher noch nie in einem deutschen Film mitgespielt. Doch ihr Name besitzt sowohl in Hollywood als auch in Frankreich einen guten Klang, wovon ihre Rollen in Filmen wie „Troja“ oder „Inglourious Basterds“ zeugen.
Norman Reedus (Diego) spielt seit 2010 eine Hauptrolle in der TV-Serie „The Walking Dead“.  Lena Dunham, Schöpferin der Hit-Serie „Girls“, hat eine fulminante Episodenrolle als Diegos Schwägerin.

Zwischenstop in Las Vegas: Romy (Diane Kruger) mit ortsüblichem Make-Up © Alamode

DIE KRITIK: Wenn Männer in Road Movies auf große Fahrt gehen, dann werden sie zumeist als Lonesome Cowboys porträtiert, die auf dem Weg ans Ziel vorrangig mit sich selbst beschäftigt sind.
„Sky – Der Himmel in mir“, auf der Leinwand geprägt von Diane Kruger und hinter der Kamera von Regisseurin Fabienne Berthaud, ist da anders. Der Film wählt eine weibliche Sicht auf das Reisen (zu sich selbst), in der die Liebe eine große Rolle spielt und auch das Thema Kinder.
Am einsamsten ist die Protagonistin Romy am Anfang des Films - zu zweit. Beim Trip mit ihrem Mann Richard (Gilles Lelouche) durch den Südwesten der USA strahlt nur die Landschaft Magie aus. Zwischen den Eheleuten ist das Feuer längst erloschen. Nach einem unerfreulichen Barbesuch, der in einer Sex-Attacke von Richard auf seine Frau endet, schlägt Romy zu. So massiv, dass sie glaubt, Richard getötet zu haben. In der gleichen Nacht macht sie sich auf den Weg in ihr neues Leben.
Natürlich ist ein schlechtes Gewissen kein guter Reisebegleiter. In einer Polizeistation gesteht Romy einen Totschlag, den sie, wie sich herausstellt, gar nicht begangen hat. Richard ist wohlauf. Und Romy zieht weiter. In Las Vegas widerfährt ihr jene Begegnung, die mit einem Missverständnis beginnt und dennoch zur großen Liebe führt.
Der spröde Diego (Norman Reedus) hält Romy für ein Callgirl. Romy hält Diego für einen Rüpel. Und beide halten einander schon nach wenigen Stunden in den Armen.
In praktisch jeder Szene ist Diane Kruger im Bild. Ihr gehört der Film, und sie nutzt die Gelegenheit aus, einmal etwas ganz anderes zu spielen als die leicht gekünstelten Frauenfiguren, für die sie oft gecastet wird (etwa in der Familien-Schnulze „Väter und Töchter“, die gleichzeitig mit „Sky“ im Kino startet).
Hier agiert sie in jeder Hinsicht ungeschminkt. Ihre Romy ist eine neugierige und suchende Frau voller Lebenshunger – und Mut: Sie hat die Bereitschaft, ihr altes Leben komplett hinter sich zu lassen. Großartig. So gut wie in „Sky“ sah man Diane Kruger noch nie.
Wenn Romy mit Diego in einem Wüstennest landet, wo er als Nationalpark-Ranger arbeitet, verlässt der Film das Road-Movie-Genre. Von nun an legt Regisseurin Fabienne Berthaud das Augenmerk auf existentielle und spirituelle Themen, die mit Liebe und Partnerschaft zu tun haben.  Der Grundton ist rau, aber stets herzlich. Das Schicksal hält schöne, aber auch sehr tragische Momente bereit.
Zum Finale hin bekommt der Film einige wunderbar mystische Momente, die auch den Titel „Sky – Der Himmel in mir“ erklären. Ein Happy End also? Sagen wir so: Der Film findet ein Finale, nach dem man das Kino mit einem Lächeln verlässt.
 
IDEAL FÜR: Filmfreunde, die Lust haben, eine mutige Frau bei ihrem größten Abenteuer zu begleiten. Und natürlich für Fans der hinreißenden Diane Kruger.






Trailer
LÄNGE: 100 min
PRODUKTION: Frankreich / Deutschland 2015
KINOSTART Ö: 10.06.2016
REGIE:  Fabienne Berthaud
GENRE: Drama
ALTERSFREIGABE: ab 16


BESETZUNG
Diane Kruger: Romy
Norman Reedus: Diego
Gilles Lellouche: Richard
Lena Dunham: Billie