Peter Hase

Sprachwitz, Romantik und schriller Klamauk


FilmClicks:
„Peter Hase“: Die Vierbeiner kämpfen mit witzigen Mitteln um ihren Platz in der Menschenwelt © Sony
GESAMTEINDRUCK: „Peter Hase“ ist ein rasant inszenierter Mix aus Real- und Animations-Komödie, der mühelos die mehr als 100 Jahre alte Kinderbuch-Figur ins Hier und Heute holt. 
 
DIE STORY: Der Film setzt da ein, wo die Kinderbuch-Klassiker von Beatrix Potter endeten. Die Hasenfamilie gibt es nur noch rudimentär. Der Vater wurde vom alten McGregor (Sam Neill) zu Pastete verarbeitet, die Mutter ist verschwunden. So sind die vier Hasenkinder auf sich allein gestellt. Zum Glück gibt es Peter, der die Familie mit Gemüse versorgt. Als McGregor stirbt, hoffen die Tiere auf Besserung. Aber McGregors Neffe Thomas (Domhnall Gleeson) erweist sich als noch schlimmerer Hasenfeind. Allerdings ist er auch in seine Nachbarin Bea (Rose Byrne) verliebt, die die Hasen vergöttert. Bis zum Happy End ist es ein weiter Weg…

Bea (Rose Byrne) hat Peter, den Hasen, ins Herz geschlossen © Sony

DIE STARS: In der deutschen Synchro gibt’s viele bekannte Namen. Christoph Maria Herbst als Peter Hase ist eine sichere Bank. Wie er dem Langohr sympathische und draufgängerische Züge verleiht, aber durch seine Stimme auch für einen Hauch Tragik sorgen kann, ganz groß! Als Erzählerin fungiert Heike Makatsch, die zugleich auch eine der Schwestern von Peter spricht. Das tut sie mir viel Hingabe und Leidenschaft. Jessica Schwarz und Anja Kling sprechen Peters andere Schwestern.
Im Realfilm-Part sind Domhnall Gleeson (als Thomas) und Rose Byrne (als Bea) zu sehen. Besonders Gleeson darf immer wieder im Kontakt mit den Tieren dem Affen Zucker geben und richtig über die Stränge schlagen. Sam Neill hat als McGregor leider nur eine kurze Rolle. 

Die Hasen-Familie ist stets zu schrillen Scherzen aufgelegt © Sony

DIE KRITIK: „Peter Hase“ hat schon eine ziemlich lange Zeit auf seinem Buckel. 1902 wurde er von Beatrix Potter erfunden. In den Jahren danach veröffentlichte die Autorin, weil der Hase sofort zum Verkaufsschlager wurde, ein Buch nach dem anderen. Doch erst jetzt kommt Peter Hase zum ersten Mal auf die große Kinoleinwand.
Es ist ein ziemlich starker Auftritt. Zwar kann der Film nicht ganz mit dem ähnlich gelagerten Stoff „Paddington“ mithalten. Dafür wirken einige Anleihen an unsere heutige Zeit – wie der ständige Einsatz von Chart-Hits – etwas zu bemüht. Aber das Team um Regisseur Will Gluck hat sehr viel richtig gemacht.
So ist Peter, der in den Büchern immer Rat und Trost bei seiner Mutter suchte, nun zum absoluten Leader geworden. Peter muss für die Familie die Nahrung besorgen. Das tut er mit Leidenschaft. Denn direkt vor dem Kaninchenbau – malerisch am Waldrand gelegen – befindet sich der herrliche Gemüsegarten der Familie McGregor.
Dorthin zieht es Peter, ständig mit wunderbaren Sprüchen auf der Lippe, jeden Tag. Und dort spielen sich auch die meisten Konflikte des sehr liebevoll gemachten Filmes ab. Mensch und Tier ringen hier um die Vorherrschaft. Zum Teil sehr drastisch mit Fallen und unter gezieltem Einsatz von elektrischem Strom. Was in etlichen Szenen zu hemmungslosem Klamauk führt, wie er schon seit Jahren nicht mehr im Kino zu sehen war.
Besonders schön an „Peter Hase“: Hier können mehrere Generationen ihren Spaß haben. Ganz kleine Kinder könnten vielleicht etwas überfordert sein von all den Anspielungen und der manchmal übertriebenen Gewalt. Aber ansonsten ist für alle etwas dabei: Romantik (noch nie haben sich Tiere so herzig beieinander entschuldigt) und Komik und Trauer und viel Sprachwitz. Nur die singenden Vögel (aber das muss man selbst gesehen haben) können einem leidtun.
 
IDEAL FÜR: den Familien-Ausflug in den Osterferien. Jung und Alt werden Diese muntere Hasen-Sippe lieben.






Trailer
LÄNGE: 96 min
PRODUKTION: USA 2018
KINOSTART Ö: 22.03.2018
REGIE:  Will Gluck
GENRE: Animation|Familie/Kinder
ALTERSFREIGABE: ab 6


BESETZUNG
Christoph Maria Herbst: Peter Hase (Stimme)
Heike Makatsch: Flopsi (Stimme)
Jessica Schwarz: Mopsi (Stimme)
Anja Kling: Wuschelpuschel (Stimme)
Rose Byrne: Bea
Domhnall Gleeson: Thomas McGregor
Sam Neill: Der alte McGregor