Paddington

Pure Kino-Magie mit einem Bären


FilmClicks:
Paddington, der Bär, ist der große Star von „Paddington“, dem Film © Studiocanal
DIE STORY: „Paddington“: Ein knuddeliger kleiner – und sprechender – Bär muss eines Tages seine Heimat „das tiefste Peru“, verlassen. Da seine Familie immer von einem englischen Forscher erzählt hat, macht sich der Bär auf die lange Reise nach Großbritannien.
Er gelangt schließlich nach London und wird auf der Paddington Station von der Familie Brown mitgenommen. Zum Dank richtet er jede Menge Unfug im Haus an, wird beinahe von der Tierpräparatorin Millicent (Nicole Kidman) ausgestopft und letztendlich von jedermann und jederfrau so geliebt, wie sich das in einem Familienfilm gehört.
 
Elyas M'Barek, der Star aus „Fack ju, Göhte“, leiht Paddington seine Stimme © Studiocanal

DIE STARS: Ohne Frage und ohne den Stimmgebern Ben Whishaw (Originalfassung) und Elias M`Barek (Deutsche Version) zu nahe treten zu wollen, aber der eigentliche Star des Films ist Paddington, der Bär aus dem Computer. Noch nie hat es in einem Film – nicht mal bei Peter Jackson – derart gut hingehauen, dass die Figur so wirkt, als wäre sie schon beim Dreh dabeigewesen und nicht erst nachträglich virtuell eingefügt worden. Großes Kompliment ans Filmstudio.
Dazu gibt es reichlich großartige Schauspieler. Hugh Bonneville und Sally Hawkins als neue Eltern des Bären. Nicole Kidman und Peter „Dr. Who“ Capaldi als Bösewichte. Bis in die kleinsten Rollen – zum Beispiel Julie Walters und Jim Broadbent – exquisit besetzt. Beinahe durchwegs britisch. Die Australierin Nicole Kidman lassen wir als Ausnahme mal gelten. Zumal sie ihre Sache wirklich gut macht.
 
DIE KRITIK: Kinderfilme haben dieser Tage mehrere große Probleme. Zum einen glauben sie, mit dem bedauerlichen Trend „schneller, höher, weiter“ ständig mithalten zu müssen. Das heißt, Kinder werden bei diesen Filmen sehr oft mit Bildern überflutet, die sie nur schwer verarbeiten können. Und zum anderen werden Kinder nicht mehr ernst genommen. Es gibt einen guten Grund, warum man „Michel aus Lönneberga“ oder „Pippi Langstrumpf“ heute noch gern schaut. Diese Figuren sind glaubhaft, keine Schablonen aus irgendeinem grauen Produzenten-Büro.
 „Paddington“ setzt glücklicherweise genau an dieser Stelle an und erzählt eine Geschichte, die Groß und Klein mitnimmt auf eine wunderbare Kinoreise. Paddington hat zu Beginn gar keinen Menschen-Namen. Da, wo er aufgewachsen ist, im tiefsten Peru, hat er viele Jahre gelebt. Und immer wieder erzählte ihm seine Familie, wie das vor vielen Jahrzehnten war, als ein englischer Forscher in den Urwald kam. Eigentlich um seltene Spezies zu jagen und zu untersuchen. Aber dieser Wissenschaftler lebte eine Zeit bei den Bären, brachte ihnen viel von seiner Kultur bei und bedachte sie zum Abschied mit dem Vorschlag, wann immer ihnen danach wäre, nach England zu kommen. Denn dort würden sie stets eine neue Heimat finden.
Der kleine Bär – durch eine Umweltkatastrophe vertrieben – erlebt das ein wenig anders. Nach einer langen Reise gelangt er zum Bahnhof Paddington Station in London und wird dort allein gelassen. Den ganzen Tag nimmt ihn niemand wahr. Bis ihn die Familie Brown entdeckt.
Vater Brown (Hugh Bonneville) hält nichts von der Idee, das Tier – das gleich den Namen der Station verliehen bekommt – mit nach Hause zu nehmen. Aber die großherzige Mrs. Brown (Sally Hawkins) setzt sich durch, und so beginnt ganze Reihe von Entdeckungen.
Was macht der geheimnisvolle Gast heute? Wieso essen Bären wie Paddington nur Marmeladen-Brote? Warum gelingt es ihm mühelos, ständig Chaos anzurichten und trotzdem geliebt zu werden? Und was hat in der ganzen Geschichte die total faltenfrei gebügelte Nicole Kidman als Tierpräparatorin für eine dunkles Geheimnis?

Millicent (Nicole Kidman) hat mit Paddington Übles vor © Studiocanal

Es macht einfach Spaß, diesen kunterbunten Film, der ordentlich den Geist von Jean-Pierre Jeunet („Die fabelhafte Welt der Amélie“) atmet, zu sehen. Mit der Familie Brown Stück für Stück die Welt von Paddington und anders herum zu entdecken. All das zum Teil mit einer bewundernswerten Ruhe, bevor die Geschichte dann wieder Fahrt aufnimmt. Regisseur Paul King ist hier ein kleines Juwel gelungen, das man jetzt in den Kinos und später immer wieder zur Weihnachtszeit auf DVD genießen kann.
 
IDEAL FÜR: alle Menschen, die in der Adventszeit und gern auch darüber hinaus nach einem Film suchen, der niemanden verschreckt, aber allen ein Lächeln aufs Gesicht zaubert. Die pure Kino-Magie.






Trailer
LÄNGE: 95 min
PRODUKTION: Großbritannien / USA / Frankreich 2014
KINOSTART Ö: 04.12.2014
REGIE:  Paul King
ALTERSFREIGABE: jugendfrei


BESETZUNG
Hugh Bonneville: Mr. Brown
Sally Hawkins: Mrs. Hawkins
Elyas M'Barek: Paddington (Deutsche Stimme)
Nicole Kidman: Millicent

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