Locke - No Turning Back

Autofahrer unterwegs


FilmClicks:
„Locke – No Turning Back“: Ivan Locke (Tom Hardy) setzt sich ans Steuer und fährt los... © Filmladen
DIE STORY: „Locke – No Turning Back“: Ein Film als Autofahrt. Der Plot: Ivan Locke (Tom Hardy) hat einen wunderbaren Abend mit der Familie in Aussicht. Die Frau hat Bier eingekauft, es soll Fußball geschaut werden. Und Ivan will sich in aller Ruhe auf den nächsten Tag vorbereiten, an dem auf seiner Baustelle eine Riesenmenge Beton für ein Hochhaus geliefert werden soll. Aber dann erreicht Ivan ein Anruf, der sein Leben verändern soll. Er fährt nicht nach Hause und stattdessen durch die Nacht und versucht, sein Leben neu zu ordnen.

...und er fährt und fährt... © Filmladen

DIE STARS: Nur einer, aber der macht seine Sache so sensationell, dass man aus dem Staunen nicht mehr herauskommt. Tom Hardy gibt gern und fabelhaft gut den harten Hund. Zum Beispiel im finalen „Batman“-Teil als Bane oder in „Bronson“. Hier, in „No Turning Back“, hat er als treu sorgender Familienvater im Auto nicht viel mehr als seine Stimme und die Augen zur Verfügung, die von wütend bis verzweifelt blicken – großes Kino!

 
...und fährt und fährt... © Filmladen

DIE KRITIK: Klingt eigentlich nach einer famosen Schnapsidee. Ein Mann setzt sich ins Auto und verlässt es bis zum Ende des Films nicht mehr. Und nicht nur das. Es kommt kein weiterer Schauspieler hinzu. 85 Minuten lang spricht der Mann mit sich selbst. Telefoniert viel, wird angerufen. Ansonsten: Nichts! Keine Bomben, keine Entführungen. Weder Superhelden noch Sexbomben in Sicht.
Und dennoch liefert Autor/Regisseur Steven Knight (der bisher vor allem durch tolle Drehbücher zu Filmen wie David Cronenbergs „Tödliche Versprechen“ auffiel) einen der besten und intensivsten Filme des Kinojahres ab. Und das liegt vor allem an Tom Hardy. Der Schauspieler begibt sich auf eine Tour de Force, wie sie in den letzten Jahren selten im Kino zu sehen war.
Der Ausgangspunkt ist simpel. Der Bauingenieur Ivan Locke (Tom Hardy) ist in Gedanken schon beim nächsten Tag. Der soll der entscheidende in seinem Berufsleben sein. Auf einer Großbaustelle sollen unzählige Tonnen einer ganz besonderen Art Beton angeliefert werden. Locke ist der verantwortliche Mann. Nur noch mal schnell nach Hause fahren, mit der Familie ein paar schöne Stunden verbringen und dann am nächsten Morgen fit sein.
Ein paar Minuten später ist alles anderes. Locke hat einen Anruf bekommen, den er nicht ignorieren kann. Er hat vor ein paar Monaten einen Fehler gemacht und muss nun versuchen, diesen Fehler wieder gut zu machen. Das setzt aber voraus, dass Locke von Birmingham nach London fährt, seine Familie versetzt, aber auch am nächsten Morgen nicht auf der Baustelle sein wird.
Eine zentrale Frage, die sich jeder wohl schon mal stellen musste. Was muss ich tun, um etwas wieder in Ordnung zu bringen, was ich verschuldet habe? Locke telefoniert sich um Kopf und Kragen. Er versucht, alles doch noch irgendwie zu einem guten Ende zu bringen. Und man fiebert bis zum Ende mit, weil Tom Hardy diesen Menschen mit so viel Gefühl spielt, dass man ihm einfach die Daumen drücken muss. Steven Knight geht nicht den einfachen Weg, die Schauplätze zu wechseln. Er bleibt immer bei Tom Hardy im Auto und dieses Experiment gelingt auf ganzer Linie. 

...bis der Film endet © Filmalden

IDEAL FÜR: Alle, die im Kino auch mal gern weniger statt mehr bevorzugen. Dieser Minimalismus hat alles, was man für einen tollen Kinoabend braucht.   






Trailer
Interview
„Es ist Verschwendung, wenn es im Kino dauernd kracht und bumst“
Englands Rising Star Tom Hardy: Er war das personifizierte Böse in „The Dark Knight Rises“. Er wird bald der neue „Mad Max“ sein. Und jetzt, in „Locke – No Turning Back“ setzt er sich in ein Auto und trägt einen kompletten Film ganz allein. Mehr...
LÄNGE: 85 min
PRODUKTION: Großbritannien 2013
KINOSTART Ö: 19.06.2014
REGIE:  Steven Knight
GENRE: Drama
ALTERSFREIGABE: ab 16


BESETZUNG
Tom Hardy: Ivan Locke