Legend of Tarzan

Fantastische Abenteuer in Afrika


FilmClicks:
„Legend of Tarzan“: Samuel L. Jackson & Alexander Skarsgard im Dschungel © Warner Bros.
DIE STORY: Das Urwald -Drama  „Legend of Tarzan“ braucht einen komplizierten Plot, um dann in eine einfache Abenteuer-Geschichte zu münden.
Die afrikanische Jugend von Tarzan (Alexander Skarsgard) ist zu Beginn des Films nur noch Erinnerung. Er lebt jetzt in England, trägt seinen Geburtsnamen John Clayton III., Lord Greystoke, und wohnt mit Gemahlin Jane (Margot Robbie) in einem noblen Landhaus.
Doch dann lässt er sich dazu überreden, als britischer Delegierter eine neue Reise in den Kongo anzutreten. Jane will unbedingt mit, und der amerikanische Diplomat George Washington Williams (Samuel L. Jackson) auch. Die Expedition wird den Dreien nicht gut bekommen. Und da kommt Christoph Waltz ins Spiel.
Der Wiener verkörpert den Glücksritter Captain Leon Rom, der als Gesandter des belgischen Königs im kolonialen Kongo schalten und walten kann, wie er will. Captain Rom profitiert vom immer noch florierenden Sklavenhandel (der Film spielt Ende des 19. Jahrhunderts), und er verdient an Diamanten.
Lord Greystoke und die seinen sind gekommen, um Leon Rom das Handwerk zu legen. Was sie nicht ahnen: Sie laufen in eine Falle des Belgiers. Denn der hat einen Deal mit einem Warlord (Djimon Honsou) ausgemacht, der ihm noch mehr Diamanten garantiert, wenn ihm Rom dafür Tarzan ans Messer liefert. Mit dem hat der Afrikaner noch eine Rechnung offen.
Dem Captain gelingt es nicht, Lord Greystoke zu schnappen. Aber er nimmt Jane als Geisel. Nun ist für den Lord der Zeitpunkt gekommen, die Kleider abzulegen, und sich wieder von Liane zu Liane zu schwingen. Kurzum: Wieder zu Tarzan zu werden. Denn er setzt natürlich alles daran, um Jane zu befreien. Ein großes Kino-Abenteuer voller Kämpfe und Verfolgungsjagden beginnt.

Jane (Margot Robbie) als Geisel von Captain Rom (Christoph Waltz, re.) © Warner

DIE STARS: Der Schwede Alexander Skarsgard („True Blood“), Sohn von Hollywood-Star Stellan Skarsgard, legt den Tarzan als klugen Kopf mit Muskeln und Six-Pack-Körper an. Seine Jane, die Australierin  Margot Robbie, verdrehte in „The Wolf of Wall Street“ Leonardo DiCaprio den Kopf.
Zwei Tarantino-Stars adeln das Ensemble als Gegenspieler. Der Österreicher Christoph Waltz („Inglourious Basterds“) als Captain Rom verbindet wieder einmal viel falschen Charme mit echter  Hinterlist. Samuel L. Jackson („The Hateful Eight“) ist für coole Sprüche und ehrenwerte Überzeugungen zuständig.  

Tarzan muss nicht nur gegen Menschen, sondern auch gegen Tiere kämpfen © Warner

DIE KRITIK: Der „Tarzan“-Stoff, sollte man meinen, ist komplett ausgereizt. Die Geschichte des Waisenjungen, der von Affen großgezogen wird, wurde mehr als mehr Hundert Mal verfilmt – vom Stummfilm bis zum Zeichentrick. Dem britischen Regisseur David Yates gelingt es trotzdem, der Saga neue Aspekte abzugewinnen.
Das mag mit Yates’ Vergangenheit zusammenhängen: Er inszenierte die letzten vier „Harry Potter“-Filme. Yates ist also ein Fantasy-Spezialist, und das merkt man „Legend of Tarzan“ deutlich an. Sein Film ist ein großes Spektakel, das mit seinen grandiosen Bildern jeden Zuschauer fesselt. Da verzeiht man es, wenn die Logik immer wieder ins Abseits geschickt wird. Immerhin hat „Legend of Tarzan“ mit seiner Anklage gegen Kolonialismus und Sklaverei auch realistische Aspekte.
Mit einer kühn choreografierten und kunstvoll bebilderten Kampfszene macht Regisseur Yates schon zu Beginn deutlich, dass es ihm mehr um den schönen Schein geht als um eine perfekt durchkalkulierte Story. „Legend of Tarzan“ fegt mit hohem Tempo dahin, damit der der Betrachter erst gar nicht auf die Idee kommt, Einzelheiten kritisch zu hinterfragen.
Man sollte es also einfach akzeptieren, dass Tarzan/Greystoke beim Stapfen durch die Savanne gleich mal ein paar Löwen trifft, die er von früher her kennt. Oder dass er lianenschwingend einen Eisenbahnzug kapert, obwohl der ausgesprochen hurtig durch den Urwald dampft. Oder dass er auf dem Höhepunkt der Auseinandersetzungen eine gigantische Büffelherde als Hilfstruppe engagiert, um Captain Rom in die Enge zu treiben. Wenn dann die Büffel den Boden vibrieren lassen, schaut das absolut toll aus. Aber realistisch betrachtet ist es natürlich Quatsch.
Um „Legend of Tarzan“ zu genießen, sollte man als Zuschauer also den Fantasy-Modus einschalten. Dann wird der Film durchaus zum Genuss: Mit grandiosen afrikanischen Landschaften, mit lebensechten wilden Tieren (denen man nicht ansieht, dass sie aus dem Computer stammen) und mit harten Kämpfen zwischen Mensch und Mensch, Mensch und Tier sowie Tier und Tier.
 
IDEAL FÜR: Freunde großer Abenteuer-Filme.






Trailer
LÄNGE: 110 min
PRODUKTION: ÛSA 2016
KINOSTART Ö: 28.07.2016
REGIE:  David Yates
GENRE: Abenteuer|Action
ALTERSFREIGABE: ab 12


BESETZUNG
Alexander Skarsgard: John Clayton / Tarzan
Margot Robbie: Jane Clayton
Christoph Waltz: Leon Rom
Samuel L. Jackson: George Washington Williams