Jurassic World

Großes Dino-Kino voll magischer Kraft


FilmClicks:
Suche nach dem großen Monster, umgeben von kleinen Monstern: Chris Pratt in „Jurassic World“ © Universal

DIE STORY: Das Action-Abenteuer „Jurassic World“ begann seine Kino-Karriere jetzt mit einem sensationellen Weltrekord. Mit globalen Kassen-Einnahmen von 524 Millionen Dollar ist dies der erste Film, der am Start-Wochenende die Grenze von einer halben Milliarde Dollar Umsatz überschritten hat.
Der Plot: Der Film spielt dort, wo vor 22 Jahren die Saga des „Jurassic Park“ begann. Auf einer Insel nahe Costa Rica. Dort wohnen die Saurier aus dem Genlabor. Die Insel ist jetzt eine Art Dino-Disneyland, in dem täglich Zehntausende Besucher mit wohligem Schauder (und gut geschützt) den Nachfahren der Urzeit-Echsen begegnen.
Um neue Attraktionen zu bieten, hat der Wissenschaftler Dr. Wu (BD Wong; den kennen wir schon aus „Jurassic Park“) einen besonders monströsen und gefräßigen Saurier konstruiert. Der bricht eines Tages aus seinem Hochsicherheitstrakt aus und beginnt, alles zu massakrieren, was seinen Weg kreuzt.
In der „Jurassic World“ entsteht Panik. Der Ranger Owen Grady (Chris Pratt) und die Park-Managerin Claire Dearing (Bryce Dallas Howard) wagen das schier aussichtlose Unterfangen, das Monster zu bekämpfen. Eine Aufgabe, die dadurch noch schwieriger wird, dass Claires kleine Neffen Zach und Gray ahnungslos und ohne Aufsicht durch die Jurassic-Botanik streifen…

Sie stellen sich dem Monster: Owen (Chris Pratt) und Claire (Bryce Dallas Howard) © Universal

DIE STARS: Den größten Star der Produktion findet man in der Rubrik Executive Producer: Steven Spielberg, den Erfinder und Regisseur von „Jurassic Park“. Die Qualität des Films lässt darauf schließen, dass er sich stark in das Geschehen einmischte.
Mit Colin Trevorrow engagierte Spielberg einen Regie-Newcomer, der dieses Action-Paket von einem Film zu einem hinreißenden Reißer machte. Mit Chris Pratt („Guardians of the Galaxy“) und Bryce Dallas Howard, der Tochter von Regie-As Ron Howard („Rush“), holte er zwei Hochbegabte aus der Nachwuchs-Riege Hollywoods für die Hauptrollen.
Viel furchterregenden Glanz verströmen die rennenden, fliegenden, schwimmenden und stets sehr hungrigen Saurier. Da atmet man nach dem Kinobesuch doch auf, dass die Nachzüchtung dieser Gestalten nur im Film funktioniert.

Noch ist alles friedlich: Die Kids Zach und Gray rollen durch die „Jurassic World“ © Universal

DIE KRITIK: „Ein Dinosaurier beeindruckt heute niemanden mehr“, wissen die Chefs des Freizeitparks „Jurassic World“. Das ist der Grund für die Züchtung jenes Dinos der 15-Meter-Klasse, der nach seiner frühen Flucht für Todesangst auf der Erlebnisinsel und Gruseln im Kino sorgt.
Die Ausgangs-Situation des neuen Dino-Abenteuers „Jurassic World“ ist also von klassischer Schlichtheit. Auch die Rahmenhandlung bleibt frei von Raffinesse. Hier der Naturbursche Owen (Chris Pratt) und die Technokratin Claire (Bryce Dallas Howard), die angesichts der Bedrohung ungeahnte Kräfte entwickeln. Und obendrein noch zueinander finden. Dort zwei Kids, die alle Park-Verhaltensregeln in die Tonne schmeißen und folglich bald in akute Lebensgefahr geraten: Alles schon dagewesen.
Trotzdem ist »Jurassic World« ein Dino-Abenteuer geworden, das nach gemächlichem Beginn geradezu magische Kraft entwickelt und auch die hartgesottensten Besucher in den Sitz schraubt.
Das liegt zunächst einmal am raffinierten Spannungsaufbau. Bereits die ersten Saurier, die sich auf der Leinwand blicken lassen, sind schaurige Kerlchen. Wenn der Ranger Owen mit den nicht sehr zahlreichen, aber zahnreichen Raptoren Dressurnummern hinlegt, wie man sie von Königstigern aus dem Zirkus kennt, dann ist das ziemlich eindrucksvoll.
Wenn später ein Schwimm-Saurier von der doppelten Länge eines Wals ganze Haifische schluckt, als wären es Sardinen, geht ein Schaudern durch den Saal. Zwischendurch begegnet man friedlichen Dinos, die nichts dagegen haben, wenn die Menschen in ihre Nähe kommen. Der Film bereitet das Publikum quasi auf leisen Sohlen darauf vor, die Fantasiegebilde der Gen-Dinos für real zu halten.
Der Auftritt des großen Monsters erfolgt dann umso trampelnder. Sein Gen-Pool stamme zur Hälfte vom Tyrannosaurus Rex und sei zur anderen Hälfte ein Geheimnis, erfährt man. Und es heißt obendrein, der Riese sei derart aggressiv, dass er sogar seine Schwester getötet habe.
Den Forschern aus dem Labor geht’s mit dieser Konstruktion so wie dem Zauberlehrling: Den Saurier, den sie bauten, werden sie nicht mehr los. Die hohen Mauern seines Geheges sind kein Hindernis für ihn. Und natürliche Feinde hat er nicht. Bald zieht er eine gewaltige Blutspur über die Insel: Menschen und Dinos müssen dran glauben. Und seine Erschaffer erkennen: Das Viech tötet nicht aus Hunger. Es tötet als Sport.
Die visuelle Umsetzung dieses Dramas ist schlichtweg sensationell. Alle Dinos wirken so lebensecht, als wären sie wirklich aus dem Ei geschlüpft und nicht aus einem Trickcomputer. Die Kampfszenen werden dadurch furchterregend realistisch – ein Effekt, der durch den perfekten Einsatz von 3D noch verstärkt wird.
Aber natürlich benutzt der Film all diese Spitzentechnologie nur dazu, um eine der ältesten Geschichten der Menschheit (und des Kinos) zu erzählen: In „Jurassic World“ geht es um den Kampf mit einem Drachen, der eine Gesellschaft bedroht.
Der Drache nimmt hier halt die Gestalt eines Dinos an und ist ein Symbol für all die äußeren und inneren Dämonen, mit denen wir konfrontiert werden. Die Verheißung: Ist der Drache besiegt, so wird der Mensch ein freies Wesen.
 

Alarm! Claire (Bryce Dallas Howard) geht ein Licht auf © Universal

Der Weg dorthin wird freilich nicht so geradlinig geschildert, wie das in vielen anderen Storys dieses Genres üblich ist. Das „Jurassic World“-Team baut in die Handlung diverse überraschende Wendungen ein, die den Strom der Ereignisse in eine neue Richtung lenken.
So bleibt dieser Hollywood-Blockbuster höchst unterhaltsam bis zum Schluss, und er nimmt sich obendrein  Zeit, um ein paar kritische Anmerkungen zu machen, in denen es um die menschliche Gier geht, um bösartige Machtgelüste und die Gefahren des Größenwahns. Ganz großes Kino.
 
IDEAL FÜR: „Jurassic“-Fans, Dino-Fans, Spielberg-Fans und für alle Freunde überlebensgroßer Hollywood-Filme.







Trailer
LÄNGE: 124 min
PRODUKTION: USA 2015
KINOSTART Ö: 11.06.2015
REGIE:  Colin Trevorrow
GENRE: Abenteuer|Science Fiction
ALTERSFREIGABE: ab 12


BESETZUNG
Chris Pratt: Owen
Bryce Dallas Howard: Claire
Nick Robinson: Zach
Ty Simpkins: Gray
Irrfan Khan: Masrani
BD Wong: Dr. Henry Wu
Omar Sy: Barry
Vincent D'Onofrio: Hoskins
Judy Greer: Karen

Interview
Der Dino-Flüsterer
Chris Pratt ist Hollywoods Star der Stunde. Nach seinem Erfolg mit „Guardians of the Galaxy“ tritt er jetzt in „Jurassic World“ gegen mordlüsterne Dinos an. Im FilmClicks-Interview erzählt er über die Saurier-Bändigung, seine Karriere und „Indiana Jones“-Gerüchte. Mehr...