G.I. Joe 2 - Die Abrechnung
Spielzeugsoldaten retten die Welt
DIE STORY: In „G.I. Joe - Die Abrechnung" wird die Eliteeinheit der G.I. Joes erst ausgelöscht, dann muss sich der überlebende Rest in einer Geheimmission gegen das eigene Land stellen, eine Verschwörung ausheben und eine nukleare Katastrophe verhindern. Wenn es weiter nichts ist.
DIE STARS: „Sexiest Man Alive" und „G.I. Joe - Codename Cobra"- Star Channing Tatum stirbt nach gefühlt fünf Minuten, Dwayne „The Rock" Johnson muss sich ab da erstmal alleine durchschießen. Bis Bruce Willis ins Spiel kommt und in guter alter Heldenmanier alles und jeden rettet.
KURZKRITIK: Wild um sich schießende Eliteeinheitsoldaten im Kampf gegen das Böse. Wenn man nur wüßte, wer das Böse hier eigentlich ist. Denn wenn es „G.I. Joe - Die Abrechnung" an einem fehlt, dann am nötigen Durchblick. Sinnloseres Geballer hat es dieses Kinojahr noch nicht gegeben.
IDEAL FÜR: Leute mit Vorliebe für sinnlose Gewalt, explodierende Gegenstände und ein reißerisches 3D. Mit viel gutem Willen ist „G.I. Joe" zumindest handwerklich gut gemachtes Actionkino. Wer Niveau sucht, sollte draußen bleiben.
FILMCLICKS-KRITIK. Es ist schon erstaunlich, wie einfallsreich Hollywood wird, wenn es darum geht, in möglichst kurzer Zeit möglichst viel Geld zu machen. Am Ende ersten „G.I. Joe“-Films „Geheimakte Cobra“ 2009 (die Story basiert auf kriegerischen Spielzeugfiguren) ließ man sich ein schönes Hintertürchen offen. Keinen Grundstein für eine Fortsetzung, sondern gleich ein ganzes Fundament. Ein paar Hundert Millionen Dollar an der Kinokasse später entwickelten die „Zombieland“-Drehbuchautoren Rhett Reese und Paul Wernick die Story für Teil 2 nach einem ziemlich einfachen Prinzip.
Während es sonst im US-Actiongenre immer heißt: Amerika gegen den Rest der Welt, heißt es hier ausnahmsweise Amerika gegen sich selbst. Oberterrorist und Cobra-Anführer Zartan hat sich nämlich ins weiße Haus geschlichen. Als amerikanischer Präsident höchstpersönlich. Amerika - oder besser gesagt, Zartan mit perfekt sitzender Präsidentenmaske - will nichts weniger als die Weltherrschaft an sich reißen. Und nachdem die Spezialeinheit Cobra die G.I. Joes um Dwayne „The Rock“ Johnson und Channing Tatum nahezu ausgelöscht hat, kann nur noch einer Amerika, die Welt und den Rest des Universums retten – wie immer. Bruce Willis als Joe, Namensgeber der tödlichen Spezialeinheit und Kriegsveteran mit deutlicher Waffenliebe, Hang zur Coolness und Selbstironie, stattet die verbleibenden Joes nicht nur mit tödlichem Spielzeug aus, sondern rekrutiert sich gleich selbst mit für den einen letzten großen Kampf.
Regisseur Jon M. Chu, der sich bisher durch Tanzfilme wie „Step Up 2 the Streets“ und „Step Up 3“ einen Namen gemacht hat, darf bei „G.I. Joe – die Abrechnung“ aus dem inszenatorischen Vollen schöpfen. Kein Wunder, dass die Actionszenen hier noch durch choreographierter wirken als sonst. Das optische Herzstück – wenn auch dramaturgisch eigentlich in dieser Länge überflüssig – ist eine Befreiungsaktion im chinesischen Hochgebirge. Ein Drahtseilakt zwischen zwei Felswänden. Zwei Gute gegen eine Hundertschaft Böser: Wer hier leblos in die Tiefen fällt und unten mit einem leisen Knacken auf der Tonspur aufschlägt, müssen wir wohl nicht sagen.
„G.I. Joe – Die Abrechnung“ reiht sich ein in das actiongeladene und hoch glanzleuchtende 3D-Kino, in dem es mal wieder darum geht, die Welt vor einer atomaren Katastrophe zu retten. Weniger wäre hier allerdings ausnahmsweise mal mehr gewesen. Weniger Action und mehr Mut zu einem stimmigen Drehbuch zumindest. Channing Tatum stirbt nach gefühlt fünf Minuten und taucht nie wieder auf, „The Rock“ verliert damit nicht nur seinen besten Freund, sondern auch seinen Partner für die lustigen Dialoge. Und bei Bruce Willis kann man nur hoffen, dass wenigstens er weiß, durch welchen Film er sich gerade schießt. „G.I. Joe“ hätte großes Potential gehabt, ein richtiger Kinoblockbuster zu werden. Zum Glück hat Michael Bay dieses Jahr noch einen Film in der Pipeline.