DIE STORY: Wachablöse im Teufelstopf, der Film-Fußballarena. „Die Wilden Kerle – Die Legende lebt!“ bringt ein komplett neues Kicker-Team auf den Platz. Die originalen Wilden Kerle, die seit 2003 in fünf Filmen ihre Fans begeisterten, sind mittlerweile zu alt für einen Kinderfilm. Und außerdem sind sie zur Legende geworden.
Hier setzt der neue Film ein. Ein paar Jungs, die für ihr Leben gern so tun, als wären sie die Wilden Kerle, begegnen eines Tages einem Mann mit einer Augenklappe (es ist Marlon alias Wilson Gonzalez Ochsenknecht). Der drückt ihnen eine Landkarte in die Hand. Er verrät ihnen, dass sie mitten im Wilde-Kerle-Land seien – und dass sie die neuen echten Wilden Kerle werden könnten. Voraussetzung: Sie müssen auf dem Fußballplatz die Galaktischen Sieger schlagen, die Mannschaft des Dicken Michi (Daniel Zillmann).
Denn es gibt da einen alten Pakt zwischen den Wilden Kerlen und dem Dicken Michi: Sollte zehn Jahre lang kein Fußballteam Michis Mannschaft besiegen, wird der böse Mann zum Eigentümer des Wilden-Kerle-Lands. Und er darf es zerstören.
Das wollen die Neo-Wilden-Kerle natürlich verhindern. Angeleitet vom wunderlichen Trainer Willi (Rufus Beck), nehmen sie die Vorbereitung fürs große Spiel auf. Und weil sie Müller heißt und wie ein echter Müller Tore schießt, darf sogar eine Wilde Kerlin mitspielen.
DIE STARS: Joachim Masannek, der alle „Wilde Kerle“-Filme schrieb und inszenierte, hat ein begabtes Team von Film-Neulingen gecastet, die um die zehn Jahre alt sind.
Die alten Wilden Kerle, voran die Ochsenknecht-Brüder Jimi Blue und Wilson Gonzalez, haben Kurzauftritte. Mit Rufus Beck und Adnan Maral treten „Kerle“-Veteranen in ihre Erwachsenen-Rollen zurück.
DIE KRITIK: „Alles ist gut. solange du wild bist“: Der Slogan aus dem ersten „Wilde Kerle“-Film gilt auch in der jüngsten Produktion. Regisseur Joachim Masannek hat für „Die Legende lebt!“ einen Kino-Abenteuerspielplatz aufgebaut, auf dem es alles gibt, was Zehnjährige spannend finden.
Dort darf es ein bisschen gruselig sein: „In den echten Geschichten ist auch das Böse echt“, erfahren die Kids gleich zu Beginn. Dann ist Kombinationsgeist gefragt. Die Jungs müssen auf einer gezeichneten Landkarte der Machart „verborgenener Piratenschatz“ suchen, wo denn nun der Eingang zum Wilde-Kerle-Land zu finden ist.
Die erste Begegnung mit dem Dicken Michi und seinen rüpelhaften Kickern verlangt Mut. Und schließlich ist Ausdauer gefragt: Das Training fürs große Spiel gegen die Galaktischen Sieger fordert den Jungs alles ab. Die obendrein noch die Toleranz aufbringen müssen, ein Mädchen mitspielen zu lassen. Zehnjährige Knaben können Mädchen, wie man weiß, ja noch ganz schön doof finden.
Dieser Hindernislauf zum Fußball-Finale ist mit viel Schwung und witzigen Einfällen inszeniert. Die Kinder-Bande der neuen Wilden Kerle punktet mit unbeschwerter Lässigkeit vor der Kamera. Sollte der Film einschlagen, könnten sie sich wie ihre Vorgänger als Serienhelden einnen Namen machen.
Fazit: „Die Wilden Kerle – Die Legende lebt!“ bietet rasantes Kinder-Kino mit Humor und gelegentlich tieferer Bedeutung. Nur ein Sinnspruch des Drehbuchs geht übers Ziel hinaus – und das gleich fatal: „Kämpfe für das, woran du glaubst und sei bereit, dafür zu sterben“, wird den Kids auf der Leinwand und im Kino eingetrichtert. Bereit zu sterben? Aber Hallo! Hier sollen doch keine Kindersoldaten gezüchtet werden…
IDEAL FÜR: Neue und alte Fans der „Wilde Kerle“-Serie.