Der 7bte Zwerg

DIE STORY: „Der 7bte Zwerg“ setzt die Zwergen-Komödien mit Otto Waalkes fort – allerdings nicht mehr als Spielfilm, sondern als Animation.
Der Plot: Es liegt ein Fluch auf dem Leben von Prinzessin Rose. Einer dieser Flüche, die jedes märchenerfahrene Kind schon kennt. Bevor sie 18 Jahre alt ist, soll die Prinzessin gestochen werden und dann in einen 100jährigen Schlaf sinken. Der alte König hat für alles vorgesorgt. Nur mit der Dämlichkeit des siebten Zwergs (Otto Waalkes) hat er nicht gerechnet. Der ist schuld daran, dass Rose einschläft. Und nun müssen die Zwerge ran und das Problem irgendwie lösen.
 
DIE STARS: Die Mannschaft der ersten Zwergen-Filme von Otto ist auch hier am Start. Neben dem Altmeister des Blödelns sind das Mirco Nontschew, Ralf Schmitz, Martin Schneider und so weiter und so fort. Sie machen ihre Sache als Synchronsprecher sehr ordentlich.
Aber Nina Hagen als Oberschurkin Dellamorta darf endlich auch mal wieder ihre phänomenale Gesangsstimme auspacken. Es gilt ja als sicher, dass die Dame schwer einen am Schwimmer hat. Aber wenn wie singt, dann herrscht für wenige Momente pure Magie. Der zweite Kracher in diesem Film ist – stimmlich gesehen – Christian Brückner. Nein, die berühmten Schauspieler wie Robert De Niro, denen er sonst als Synchronsprecher seine Stimme leiht, sollen hier nicht bemüht werden. Er spricht den Drachen Burner, der ein ganz spezielles Problem hat, derart großartig, dass man auf der Stelle bereit ist, alle Schwachstellen dieses Films zu vergessen.
 
DIE KRITIK: Braucht noch irgendwer den langsam in die Jahre gekommenen Otto Waalkes? Ganz sicher nicht! Sind seine seit Jahrzehnten bekannten Gags noch irgendwem nicht vertraut? Nochmals Nein. Finden also seine Tourneen vor leeren Sälen statt? Nein!!! Eines der letzten Rätsel unserer Zeit. Wieso gehen Menschen immer wieder zu ihm, wie zu einem Hochamt und bekugeln sich vor Lachen, wenn er seine Gitarre schnappt und von Hänsel und Gretel singt?
So könnte auch sein neuer Zwergen-Film wieder zu einem Erfolg werden, obwohl jede Wendung bekannt ist und man nichts Neues geliefert bekommt. Das Alte kommt dafür mit Schmackes daher.
Otto spricht Bubi – die Figur, die er schon zweimal gespielt hat. Interessanterweise funktioniert dieser Trick noch am besten. Denn nur die allerwenigsten Menschen dürften in den Real-Verfilmungen den alternden Otto als Zwerg Bubi mit Vergnügen gesehen haben. Hier hingegen – die altbekannte und immer noch jugendfrische Stimme des Künstlers vermischt mit einer zeitlosen Zwergenfigur in akzeptablem 3D, das ist durchaus glaubhaft und amüsant anzusehen und anzuhören.
Das allergrößte Problem dieses Films (fairerweise verschweigt das Team das auch nicht): Es gab schon 2012 ein Drehbuch, das sich allerdings als nicht tauglich für einen Trickfilm herausstellte. In der Kürze der Zeit machte man nun das Beste daraus und erzählt eine Geschichte, die alle möglichen Figuren aus allen denkbaren Märchen auftauchen lässt.
Hätte es nicht schon „Shrek“ gegeben, wäre das neu. Aber so bekommt der Film ein gewisses Geschmäckle. Trotzdem kann man die Geschichte um Rose und ihren Geliebten Jack und die Eiskönigin Dellamorta, die aus verschmähter Liebe zur Bösen wurde, mit Vergnügen anschauen.
 
IDEAL FÜR: alle Familien, die am Wochenende den perfekten Film suchen, der keinen vollauf begeistert, an dem aber auch keiner so richtig was zu meckern hat.