|
Bibi & Tina
Warum liegt hier eigentlich Stroh?
DIE STORY: „Bibi und Tina auf Amadeus und Sabrina“: Das Hexenmädchen, seine beste Freundin und ihre Pferde sind zumindest treuen Hörspielkassettenhörern noch aus Kindertagen ein Begriff. Im ersten großen Leinwandabenteuer, das nicht animiert ist, machen Bibi und Tina Reiterferien auf dem Martinshof. Genug Gelegenheit für lange Ausritte, wilde Spekulationen um einen Dopingfall auf dem Hofe des Widerlings Herrn Kakmann (Charly Hübner), Teenager-Eifersüchteleien mit der arroganten Sophie und ein Pferderennen im Maisfeld.
DIE STARS: Standen hier hinter der Kamera. Also einer zumindest. Detlev Buck, der in der Vergangenheit ein einigermaßen sicheres Händchen für gutes deutsches Kino bewies („Die Vermessung der Welt“, „Knallhart“) und sogar einen der schönste Kinderfilme der letzten Jahre drehte („Hände weg von Mississippi“), hat hier als Regisseur einen Totalausfall zu verbuchen.
DIE KRITIK: Es lässt sich leider nicht anders sagen: „Bibi & Tina“, der Film, ist eine pornös angehauchte Männer-Mädchen-Reitfilm-Fantasie, die näher am „Schulmädchen-Report“ liegt als an einem pädagogisch wertvollen Kinderfilm. In ihren viel zu knappen Outfits mit hautengen Reiterleggins und bauchfreien Tops misten Bibi und Tina Ställe aus, flirten mit dem muskelbepackten, oberkörperfrei arbeitenden Stallburschen und lassen sich bei wilden Ausritten die Haare durcheinanderwirbeln. Dazu wird ab und zu mal in einer trashigen Achtziger-Jahre-Video-Anmutung ein Popsong geträllert und nebenbei ein Dopingkartell ausgehoben. Ernst nehmen lässt sich das leider nicht.
IDEAL FÜR: Äh. Wenn es denn unbedingt sein muss: Pferdemädchen zwischen 11 ½ und 11 ¾. Alle anderen: geht lieber raus an die frische Luft, vielleicht auch ne Runde reiten. Aber bitte nicht in diesen Film.
|
|