DIE STORY: Wer die „Teenage Mutant Ninja Turtles“ nicht kennt, hat die 80er und 90er Jahre des letzten Jahrtausends wahrscheinlich in einem Bergdorf oder in Nordkorea verbracht. Die vier schildkrötenbepanzerten Mutanten waren ein weltweiter Hit und sowohl als Spielzeug wie auch als Trick- und Realfilm ein Traum für viele Kinder.
Nun sind sie wieder da und müssen erneut gegen das Böse in Form der mysteriösen Armee der Fußsoldaten antreten. Dabei hilft ihnen die bildhübsche TV-Reporterin April O`Neil (Megan Fox), die allerdings das Problem hat, dass ihrer Ansage, sie hätte zwei Meter große humanoide Schildkröten mitten in New York entdeckt, niemand Glauben schenkt.
DIE STARS: Natürlich ist Megan Fox noch immer ein Hingucker. Auch wenn sie hier lange nicht mehr so lasziv auftreten darf/muss, wie noch vor ein paar Jahren in „Transformers“. Aber die wahren Eye-Catcher sind die vier Turtles. Es hat sich in den letzten Jahren bei der Tricktechnik Revolutionäres getan, so dass Leonardo, Michelangelo, Raphael und Donatello sehr lebensecht aussehen. Da ein Actionfilm auch einen kompetenten Bösewicht braucht, schlüpft William Fichtner („Armageddon“) in die Schurkenrolle.
DIE KRITIK: Michael Bay kann es nicht lassen. Der talentfreieste Mensch in ganz Hollywood – allerdings ein Regisseur, dessen Filme immer wieder von Millionen Menschen gesehen werden – hat sich mit „Teenage Mutant Ninja Turtles“ einen weiteren Klassiker vorgenommen. Dieses Mal allerdings als Produzent.
Die gute Nachricht zuerst. Ganz so desaströs wie Bays
„Transformers: Ära des Untergangs“ (FilmClicks-Kritik: „Humorloser Actionreißer“) ist „TMNT“ nicht geraten. Man kann es ganz kurz machen und ein paar sehr amüsante Minuten damit verbringen, bei Youtube „what if Michael Bay directed“ einzugeben. „Shrek“ oder “Up“ und selbst „The Lion King“ und „2001“ werden – von Amateuren liebevoll aufbereitet - zu seelenlosen actiongetriebenen Videos, mit lauter Musik unterlegt.
Genau so gehen Michael Bay und sein Schützling Jonathan Liebesman (Regie) auch hier vor. Sie haben keine wirkliche Idee, was man mit den Charakteren der Turtles wirklich anfangen könnte.
Die ersten Minuten des Films gehören ganz und gar Megan Fox. Sie spielt die TV-Reporterin April O’Neil, die bei ihrem Sender chronisch unterbeschäftigt ist und nie da eingesetzt wird, wo es spannend ist. Dann aber entdeckt sie per Zufall die „TMNT“ und könnte daraus eine große Geschichte machen. Aber zum einen hat sie den Turtles versprechen müssen, ihre Existenz nicht preiszugeben. Und außerdem glaubt ihr im Sender sowieso niemand, was sie da gesehen hat.
Die Dinge ändern sich, als ein Oberschurke mit seiner Armee der Fußsoldaten auftritt und droht, New York zu vergiften. Wenn diese Katze einmal aus dem Sack gelassen ist, kennt der Film nur noch eine Richtung: noch lauter, noch schriller, noch krachiger.
Die Ur-Turtles hatten einen großen Vorzug. Sie brachten launige Sprüche im Minuten-Takt und nahmen sich nicht so furchtbar ernst. In Michael Bays „TMNT“ –Welt wird die ganz große Keule geschwungen. Es geht wie immer bei ihm gleich um alles. Die Logik sagt fröhlich winkend nach einer Viertelstunde schon Good Bye. Das Beste an diesem Actionpack, der 2016 fortgesetzt werden wird: Nach 101 Minute ist der Spuk vorbei.
IDEAL FÜR: Hyperaktive Menschen, die es mögen, wenn es einen ganzen Film lang auf der Leinwand unentwegt kracht und rumpelt.