Start. Wenn im Februar die neue brasilianische Telenovela „Em Familia“ an den Start geht, dann führt der Weg erst einmal nach Wien. Das Schloss Schönbrunn und seine Gloriette zählen zu den Motiven, die das Publikum in Lateinamerika gleich in der ersten Folge zu sehen bekommt.
Wien ist in. Im Berlinale-Wettbewerb um den Goldenen Bären läuft jetzt der in Österreichs Hauptstadt gedrehte Spielfilm „Macondo“ von Sudabeh Mortezai. Kommende Kino-Hits wie „Die Mamba“ oder der Kinderfilm „Gespensterjäger auf eisiger Spur“ rücken außer Stars wie Michael Niavarani und Anke Engelke auch Wien ins Bild. Deutschlands Top-Star Heino Ferch wird in den glanzvollen „Spuren des Bösen“-Thrillern von Andreas Prochaska zum Wahl-Wiener. Und in der dänisch-österreichischen Koproduktion „The Visit“ von Michael Madsen kommen demnächst sogar die Außerirdischen zu Besuch.
Die Vienna Film Commission, die vor fünf Jahren gegründet wurde, ist für all diese Produktionen eine wichtige Anlaufstelle. Marijana Stoisits, die Geschäftsführerin, registriert erfreut ein stetiges Steigen der Ansuchen um Drehgenehmigungen. Das lässt sie optimistisch nach vorn blicken: „Unsere internationalen Werbeauftritte der vergangenen Jahre haben 2013 sehr gute Ergebnisse gebracht, die in diesem Jahr hoffentlich ihren positiven Abschluss mit Dreharbeiten in Wien finden werden.“
Was bekommt das Publikum zu sehen, wenn Wien im Film gezeigt wird? Zu den begehrtesten Motiven zählen nicht nur die Prachtbauten der Stadt, sondern auch Stadtgärten und Parks, Krankenhäuser, die Gemeindebauten des sozialen Wohnbaus, die Donauinsel und – die U-Bahn. Die Statistik der Commission: „Für 97 Filmprojekte wurde 2013 an 115 Drehtagen bei den Wiener Linien gedreht, zwei Drittel davon in U-Bahn-Zügen oder im U-Bahn-Bereich“. Ach ja, und auch das leicht morbide Wien ist unverändert gefragt: „Die Wiener Friedhöfe dienten 83 Filmprojekten als Kulisse mit 89 Drehtagen.“
Auch die Rangliste der Produktionsländer ist interessant. Österreichische Filme liegen natürlich vorn. Und dann? „Die meisten Projektansuchen aus dem Ausland kamen aus Deutschland, gefolgt von Großbritannien, USA, Japan, Frankreich, Brasilien, Indonesien, Slowenien, Spanien und Tschechien.“ Filmemacher aus Argentinien, Australien oder China interessierten sich ebenfalls für einen Dreh in Wien.
Showreel. Wenn man das Showreel „On Location Vienna – Exteriors“ (oben; Gestaltung: The Lechner Brothers) anschaut, versteht man, warum viele Produktionen einen Wien-Trip einplanen. In achteinhalb Minuten, die nicht nur deshalb wie im Fluge vergehen, weil einige Motive im Fluge gefilmt wurden, werden 75 klassische und weniger bekannte Locations gezeigt. Und Wien präsentiert sich als geschichtsträchtige und zugleich moderne europäische Metropole.