Viennale 2014

FilmClicks-Tipps für Cineasten

04.11.2014
von  Gunther Baumann
Hochbetrieb bei der Viennale: Das Foyer des Wiener Gartenbau-Kinos © Viennale / Newald
Am 6. November endet die Viennale. Noch einmal Lust auf einen spontanen Besuch des Fesitvals? Wir geben Tipps für jene verbleibendenHöhepunkte im Programm, für die (zu Redaktionsschluss) noch Tickets zur Verfügung stehen. Karten gibt es auf www.viennale.at, über die Viennale-Freeline 0800 664 014 sowie an den Kinokassen.
„Dog Day Afternoon“: Al Pacino als Bankräuber in Sidney Lumets Thriller-Klassiker © Viennale

„Dog Day Afternoon“ (5. 11., 11 Uhr, Metro-Kino).
Wiederbegegnung mit einem Thriller-Klassiker. Der junge Al Pacino spielte  in Sidney Lumets „Dog Day Afternoon“ den Bankräuber Sonny Wortzik, dessen Coup gründlich schiefging – und zum Medienspektakel wurde. Die Viennale: „Sonny wird bei Lumet zum tragischen Helden, der in einer außergewöhnlichen Situation über sich hinauswächst. Sein innerer Zwiespalt zwischen bürgerlichem Familienleben und heimlich ausgelebter Homosexualität macht ihn zum eigentlichen Opfer.“   
 
„Pasolini“: Willem Dafoe spielt in Abel Ferraras Film die Titelrolle © Viennale

„Pasolini“ (5. 11., 11 Uhr, Gartenbau).
Abel Ferrara, einer der radikalsten Filmemacher der USA, erzählt in „Pasolini“ über die Kunst, die Leidenschaften und die letzten Lebenstage des Regisseurs Pier Paolo Pasolini, der im November 1975 am Strand von Ostia ermordet wurde.  Willem Dafoe glänzt in der Titelrolle dieser ungewöhnlichen Filmbiografie, die auch Material und Motive aus Pasolinis letzten Arbeiten aufnimmt.
 
„Calvary“: Brendan Gleeson ist als irischer Pfarrer mit einer Morddrohung konfrontiert © Viennale

„Calvary“ (5. 11., 13 Uhr, Urania).
  Das irische Drama „Calvary“, das unter dem deutschen Titel „Am Sonntag bist du tot“ am 28. November im Kino anlaufen wird, ist eine Art Kirchen-Thriller. Der Pfarrer James Lavelle (Brendan Gleeson) bekommt bei einer Beichtabnahme eine Morddrohung: Der Beichtende erklärt, er sei als Kind einst von einem Geistlichen missbraucht worden.  Und deshalb werde er Lavelle am kommenden Sonntag erschießen, um die Welt aufzurütteln. Der Film von John Michael McDonagh ist eine Mischung aus Who-Done-It (bevor ein Mord geschieht) und Psychodrama: Wer kommt als Mörder in Betracht? Wird sich Pfarrer Lavelle der Situation stellen oder sich vorsichtshalber verstecken?

„Magic In The Moonlight“: Colin Firth und Emma Stone © Viennale

„Magic In The Moonlight“ (6. 11., 11 Uhr, Gartenbau-Kino).
 Colin Firth und Emma Stone sind die Hauptdarsteller des neuen Films von Woody Allen. Der Autor/Regisseur entführt das Publikum in die 1920er Jahre – und, wie es der Titel verheißt, in die Welt der Magie. Die Story rankt sich um den gefeierten chinesischen Zauberkünstler Wei Ling Soo, der mit seinen Tricks gleich bei sich selbst beginnt. In Wahrheit heißt der Magier nämlich Stanley (Colin Firth) und stammt aus England. Seine Wege kreuzen sich mit jenen der jungen Wahrsagerin Sophie (Emma Stone). Wird es die Wahrsagerin schaffen, den falschen Chinesen zu demaskieren – oder wird sie selbst als Schwindlerin entlarvt? Oder wird aus den beiden am Ende gar ein Paar?

„The Homesman“: Tommy Lee Jones mit Hilary Swank © Viennale

„The Homesman“ (6. 11., 18 Uhr, Urania).
Hollywood-Star Tommy Lee Jones ist nicht nur Hauptdarsteller, sondern auch Co-Autor und Regisseur des ungewöhnlichen, aber höchst sehenswerten Western-Dramas „The Homesman“.  Er spielt den Outlaw George Briggs, der der Siedlerin Mary Bee Cuddy (Hilary Swank) dabei hilft, drei psychisch kranke Frauen von Nebraska nach Iowa zu begleiten.

„Turist“: Die kontroillierte Sprengung einer Lawine gerät außer Kontrolle © Viennale

„Turist“ (6. 11., 23 Uhr, Gartenbau-Kino). Die 52. Viennale endet am 6. November mit der Nachtvorstellung der schwedischen Produktion „Turist“, dem offiziellen Abschlussfilm des Festivals. Autor/Regisseur Ruben Östlund gewann mit dem Film im Mai den Preis der Sektion „Un Certain Regard“ beim Festival von Cannes. Der Plot: Ein schwedisches Ehepaar macht mit seinen zwei Kindern Schi-Urlaub in Frankreich. Die vier schauen von einer Schihütte aus interessiert zu, als eine Lawine kontrolliert gesprengt wird. Doch dann geraten die kontrollierten Schneemassen außer Kontrolle – und die Touristen in Gefahr. Im Augenblick der Bedrohung zeigt der Familienvater nicht das, was man verantwortungsvolles oder gar heldenhaftes Verhalten nennen würde…