Viennale

Wiens Filmfest startet mit Folklore

07.10.2013
von  Gunther Baumann
Oscar Isaac als erfolgloser Folkmusiker in „Inside Llewyn Davis“ von Joel & Ethan Coen © Studiocanal
Die Viennale 2013 beginnt mit einem der schönsten Filme des Jahres. Bei der Eröffnung am 24. Oktober läuft „Inside Llewyn Davis“ von Joel & Ethan Coen. Die Brüder gewannen mit ihrem Musikdrama aus der New Yorker Folkszene den Großen Preis der Jury beim Festival Cannes.
Kulinarisch. Die Gäste der Viennale-Eröffnung können sich heuer auf großes, kulinarisches Kino freuen, das sich um die Kunst kümmert und die Probleme der Welt außen vor lässt. „Inside Llewyn Davis“ ist ein Film aus New York, der um 1960 spielt – kurz bevor Bob Dylan die Bühne betrat. Es geht um einen (fiktiven) Singer/Songwriter namens Llewyn Davis, der zwar ein talentierter Musiker ist, jedoch zugleich ein Meister in der Kunst, sich selbst alle Karriere-Chancen zu verbauen.


 
In Cannes gewannen die Coen Brothers heuer quasi die Silbermedaille: Der Große Preis der Jury ist die zweithöchste Auszeichnung des Festivals. Das humorvoll-melancholische Folkdrama um den chronisch erfolglosen Llewyn Davis ist ein Film voller Charme, dunklem Witz und Feingefühl.  In der Titelrolle brilliert Neuentdeckung Oscar Isaac. Um ihn herum agiert ein feines Ensemble mit Stars wie Carey Mulligan und John Goodman. Besonders witzig: Pop-Grande Justin Timberlake spielt einen braven Folk-Barden mit Vollbart und Pulli, der an der Gitarre unermüdlich seine Akkorde schrubbt. „Inside Llewyn Davis“ läuft am 5. Dezember regulär in unseren Kinos an.
 
Premieren. Das komplette Programm der Viennale wird am 15. Oktober veröffentlicht. Schon jetzt gibt das Festival (24. Oktober – 6. November) immer wieder einzelne Programmpunkte bekannt. So ist heuer „eine besonders reichhaltige und spannende Auswahl an Welturaufführungen und internationalen Premieren“ angesagt. Der Münchner Klaus Lemke etwa bringt „Kein großes Ding“ zur Erstaufführung mit. Die Wiener Dokumentarfilmerin Ruth Beckermann zeigt ihr neues Werk „Those Who Go Those Who Stay“.
 
Weitere Premieren gibt es von Filmemachern wie Edgardo Cozarinsky, Jean-Marie Straub, Gonzalo García Pelayo (der Spanier wird mit einem Tribute gewürdigt), Volker Koepp, Raya Martin oder Ning Ying.
 
Viennale-Direktor Hans Hurch: „Die jährlich wachsende Zahl an bedeutenden RegisseurInnen, die der Viennale die Premieren ihrer Werke anvertrauen, ist für uns ein schöner Hinweis auf die große internationale Wertschätzung, die dem Festival entgegengebracht wird.“
 
Der Ticket-Verkauf für die Viennale beginnt am 19. Oktober um 10 Uhr.