Österreichischer Filmpreis 2019

Die Nominierungen: „Murer“, „Angelo“ und „L’Animale“ sind die Favoriten

06.12.2018
von  Gunther Baumann
Acht Nominierungen: „Murer – Anatomie eines Prozesses“ von Christian Frosch (mit Karl Fischer) © Filmladen
Acht Nominierungen für das Zeitgeschichte-Drama „Murer – Anatomie eines Prozesses“ von Christian Frosch. Sieben für das Migrations-Essay „Angelo“ von Markus Schleinzer und sechs für das Coming-of-Age-Drama „L’Animale“ von Katharina Mückstein: Diese drei Filme gehen als Favoriten ins Rennen um die Österreichischen Filmpreise 2019, die am 30. Jänner im Wiener Rathaus verliehen werden. Die 432 Juroren der Akademie des Österreichischen Films – allesamt selbst Filmschaffende – gaben auch dem Polizei-Thriller „Cops“ (fünf Nominierungen) und dem Migrations-Drama „Styx“ (drei) gute Startplätze in den Hauptkategorien.  Verblüffend: Der aktuelle Komödien-Hit „Womit haben wir das verdient?“ von Eva Spreitzhofer erhielt keine einzige Nominierung; genausowenig wie Nikolaus Geyrhofers Grenzland-Doku „Die bauliche Maßnahme“, die bei der Diagonale 2018 zum besten österreichischen Dokumentarfilm des Jahres gewählt worden war. FilmClicks präsentiert alle nominierten Filme und Künstler. 
Sieben Nominierungen: „Angelo“ von Markus Schleinzer © Filmladen

Spielfilm

„Angelo“ von Markus Schleinzer
„Angelo“ ist ein essayistischer Spielfilm, in dem Regisseur Markus Schleinzer am Beispiel des nach Wien zwangsübersiedelten Afrikaners Angelo Soliman (1720 – 1796) über Themen wie Migration, Heimat und Fremdsein reflektiert.

Sechs Nominierungen: „L‘Animale“ von Katharina Mückstein © Polyfilm

„L‘Animale“ von Katharina Mückstein
Facettenreiches Coming-of-Age-Drama, in dem es nicht nur um jugendliche Lebensprobleme geht. Auch die Elterngeneration ist in Katharina Mücksteins Film gefragt, die eigene Position neu zu bestimmen.

„Murer – Anatomie eines Prozesses“ von Christian Frosch
Christian Froschs Gerichts-Dokudrama „Murer“, im Frühjahr bei der Grazer Diagonale zum österreichischen Spielfilm des Jahres gewählt, ist ein aufwühlender Film über das Unvermögen und den Unwillen Österreichs, sich seiner Nazi-Vergangenheit zu stellen.
 
Dokumentarfilm
„Bruder Jakob, schläfst du noch?“ von Stefan Bohun
Jakob nahm sich das Leben. Er war nach Portugal ausgewandert, doch erfüllt von Heimweh und Sehnsucht. In „Bruder Jakob, schläfst du noch?“ machen sich zwei Jahre später seine vier Brüder, darunter der Regisseur Stefan Bohun, auf eine Spurensuche in die Vergangenheit.

Nominiert für den Filmpreis und fürs Oscar-Rennen: „Waldheims Walzer“ von Ruth Beckermann © Filmladen

„Waldheims Walzer“ von Ruth Beckermann
Österreichs Beitrag im Oscar-Rennen 2019.  Regisseurin Ruth Beckermann schuf einen analytischen Rückblick auf die Waldheim-Affäre des Jahres 1986, die Österreich zur Konfrontation mit seiner Position in der Nazi-Diktatur zwang.

„Was uns bindet“ von Ivette Löcker
Ivette Löcker besucht ihre Familie im Lungau. Dort soll das Bauernhaus an die Kinder übergeben werden. Ebenso wie das alte Gebäude vom Schimmel befallen ist, erweist sich das familiäre Konstrukt als zunehmend porös. Preis für die beste Doku bei der Diagonale 2017.
 
Kurzfilm
„Bester Mann“ von Florian Forsch
„Entschuldige, ich suche den Tischtennisraum und meine Freundin“ von Bernhard Wenger
„Virgin Woods / Zalesie“ von Julia Zboroqska

Beste Hauptrolle: Birgit Minichmayr (re., mit Marie Bäumer) in „3 Tage in Quiberon“ © Filmladen

Weibliche Hauptrolle

Ingrid Burkhard („Die Einsiedler“)
Birgit Minichmayr („3 Tage in Quiberon“)
Sophie Stockinger („L‘Animale“)
 
Männliche Hauptrolle
Karl Fischer („Murer – Anatomie eines Prozesses“)
Markus Freistätter („Erik & Erika“)
Andreas Lust („Die Einsiedler“)
Laurence Rupp („Cops“)
 
Weibliche Nebenrolle
Regina Fritsch („Der Trafikant“)
Maria Hofstätter („Cops“)
Inge Maux („Murer – Anatomie eines Prozesses“)
 
Beste Nebenrolle: Johannes Krisch in „Der Trafikant“ © Tobis

Männliche Nebenrolle

Johannes Krisch („Der Trafikant“)
Gerhard Liebmann („Murer – Anatomie eines Prozesses“)
Anton Noori („Cops“)
 
Regie
Wolfgang Fischer  („Styx“)
Christian Frosch („Murer – Anatomie eines Prozesses“)
Markus Schleinzer („Angelo“)

Bestes Drehbuch und beste Regie: Wolfgang Fischer („Styx“) © Filmladen

Drehbuch
Wolfgang Fischer & Ika Künzel  („Styx“)
Christian Frosch („Murer – Anatomie eines Prozesses“)
Markus Schleinzer & Alexander Brom („Angelo“)
 
Kamera
Klemens Hufnagl („Die Einsiedler“)
Karl Kerkletz („Angelo“)
Christine A. Maier („Life Guidance“)
Michael Schindegger (L’Animale“)
 
Kostümbild
Caterina Czepek („Der Trafikant“)
Brigitta Fink („Erik & Erika“)
Tanja Hausner („Angelo“)
Alfred Mayerhofer („Murer – Anatomie eines Prozesses“)
 
Maske
Roman Braunhofer & Martha Ruess („Die letzte Party deines Lebens“)
Anette Keiser („Angelo“)
Fredo Roeser („Murer – Anatomie eines Prozesses“)
 
Musik
Bernhard Fleischmann („L‘Animale“)
Wolfgang Fritsch & Markus Kienzl („Cops“)
Matthias Weber („Der Trafikant“)
 
Schnitt
Nina Kusturica („Ciao, Chérie“)
Alarich Lenz & Daniel Prochaska („Die letzte Party deines Lebens“)
Natalie Schwager („L‘Animale“)
Monika Willi („Styx“)