Oscars 2019

„The Favourite“ ist der Favorit

22.01.2019
von  Gunther Baumann
10 Nominierungen für „The Favourite“: Emma Stone fällt nur vor der Kamera auf die Nase © 2018 20th CenturyFox
Oscar-Nominierungen 2019: Der eine Favorit trägt seinen Status schon im Namen. Der andere ist eine auf Spanisch gedrehte Netflix-Produktion: Die britische Royals-Farce „The Favourite“ von Yorgos Lanthimos und das betörende Filmessay „Roma“ von Alfonso Cuarón sind mit jeweils zehn Nominierungen am Start. Dahinter rangieren zwei große Hollywood-Produktionen: Die Musik-Romanze „A Star Is Born“ mit Bradley Cooper und Lady Gaga sowie die Polit-Farce „Vice“ mit Christian Bale (je acht). Ebenfalls stark im Rennen sind der Superhelden-Blockbuster „Black Panther“ (sieben Nominierungen), die Rassismus-Farce „BlacKkKlansman“ (sechs) sowie die Künstler-Dramen „Bohemian Rhapsody“ und „Green Book“ (je fünf). Die Academy Awards werden in der Nacht zum 25. Februar (MEZ) in Los Angeles vergeben. FilmClicks präsentiert alle Nominierungen in allen Kategorien.
Bester Film
„Black Panther“
Der Superhelden-Blockbuster, der großteils in Afrika spielt, ist einer der finanziell erfolgreichsten Filme des Jahres 2018 (Kino-Einnahmen 1,35 Milliarden Dollar. Der visuell sehr ästhetische Film hat einen spirituellen und politischen Touch. (Kinostart: 15. Februar 2018)
 
„BlacKkKlansman“
Die  Geschichte klingt wie erfunden, ist aber wahr: „BlacKkKlansman“ erzählt auf rabiat groteske Weise vom schwarzen Polizisten Ron Stallworth, der 1979 in Colorado Springs zum lokalen Chef des rassistischen Ku Klux Klan wurde. (Kinostart: 23. August 2018)
 
„Bohemian Rhapsody“
Die Rock-Biografie begeistert mit großartiger Musik von Freddie Mercury und Queen, leidet aber unter einem schwachen Drehbuch und einer verwackelten Regie. 15 Jahre der Geschichte der Band werden wie im Schneller-Vorlauf-Modus abgespult. Gewinner des Golden Globe als bestes Filmdrama des Jahres. (Kinostart: 31. Oktober 2018)
 
„The Favourite“
Emma Stone, Rachel Weisz und Olivia Colman sind die Stars der Royals-Komödie von Yorgos Lanthimos. Stone und Weisz ringen im 18. Jahrhundert als verwandte, aber verfeindete Herzoginnen um die Gunst der von Colman gespielten Queen Anne. (Kinostart: 25. Januar 2019)
 
„Green Book“
Regisseur Peter Farrelly („Verrückt nach Mary“) schildert die Reise eines dunkelhäutigen Pianisten (Mahershala Ali) mit seinem italo-amerikanischen Chauffeur (Viggo Mortensen) durch die Südstaaten der USA. Der Film spielt in den 1960er Jahren, als der Rassismus noch hohe Wellen schlägt. Gewinner des Golden Globe als beste Komödie des Jahres. (Kinostart: 31. Januar 2019)

10 Nominerungen für „Roma“: Eine Familiengeschichte aus Mexiko, für Netflix gedreht © Netflix

„Roma“
Regisseur Alfonso Cuarón („Gravity“) gewann mit der Netflix-Produktion „Roma“ im Herbst 2018 den Goldenen Löwen von Venedig. Der Regisseur blickt zurück auf seine Kindheit im Mexico City der 1970er Jahre: Keine bunten Farben, sondern betörendes Schwarz-Weiß. Keine großen Stars, sondern Darsteller aus Mexiko, die bei uns unbekannt sind, aber hervorragend spielen. (Kinostart: 14. Dezember 2018)
 
„A Star Is Born“
Bradley Cooper gelang mit dem Remake der Musik-Romanze „A Star Is Born“ ein strahlendes Regiedebüt. Cooper spielt selbst die Rolle eines Countryrock-Stars, der eine hochbegabte junge Sängerin (Lady Gaga) entdeckt, die ihn karrieremäßig bald überholen wird. (Kinostart: 4. Oktober 2018)
 
 „Vice“
Filmbiografie über Dick Cheney, den Vizepräsidenten der USA in der Ära von George W. Bush. Cheney wird von Christian Bale gespielt. Europa-Premiere im Februar bei der Berlinale. (Kinostart: 28. Februar 2019)
 
Bester Hauptdarsteller
Christian Bale („Vice“)
Bradley Cooper („A Star Is Born“)
Willem Dafoe („At Eternity’s Gate“)
Rami Malek („Bohemian Rhapsody“)
Viggo Mortensen („Green Book“)
 
Beste Hauptdarstellerin
Yalitza Aparicio  („Roma“)
Glenn Close („Die Frau des Nobelpreisträgers“)
Olivia Colman („The Favourite“)
Lady Gaga („A Star Is Born“)
Melissa McCarthy („Can You Ever Forgive Me?“)
 
Bester Nebendarsteller
Mahershala Ali („Green Book“)
Adam Driver („BlacKkKlansman“)
Sam Elliott („A Star Is Born“)
Richard E. Grant  („Can You Ever Forgive Me?“)
Sam Rockwell („Vice“)
 
Beste Nebendarstellerin
Amy Adams („Vice“)
Marina de Tavira („Roma“)
Regina King („Beale Street“)
Emma Stone („The Favourite“)
Rachel Weisz („The Favourite“)
 
Beste Regie
Alfonso Cuarón („Roma“)
Yorgos Lanthimos („The Favourite“)
Spike Lee („BlacKkKlansman“)
Adam McKay  („Vice“)
Pawel Pawlikowski („Cold War“)
 
Bestes adaptiertes Drehbuch
„The Ballad Of Buster Scruggs“ (Joel & Ethan Coen)
„Beale Street“  (Barry Jenkins)
„BlacKkKlansman“ (Charlie Wachtel, David Rabinowitz, Kevin Willmott & Spike Lee)
„Can You Ever Forgive Me?“ (Nicole Holofcener & Jeff Whitty)
„A Star Is Born“ (Eric Roth, Bradley Cooper & Will Fetters)
 
Bestes Original-Drehbuch
„The Favourite“ (Deborah Davis & Tony McNamara)
 „First Reformed“ (Paul Schrader)
„Green Book“ (Nick Vallelunga, Brian Carrie & Peter Farrelly)
 „Roma“ (Alfonso Cuarón)
„Vice“ (Adam McKay)
 
Bester fremdsprachiger Film
„Capernaum“  (Libanon)
„Cold War“ (Polen)
„Roma“ (Mexiko)
„Shoplifters“  (Japan)
„Werk ohne Autor“ (Deutschland)
 
Bester Animationsfilm
„Chaos im Netz“
„Isle Of Dogs“
„Mirai“
„Spider-Man: A New Universe“
„Die Unglaublichen 2“
 
Bester Dokumentarfilm
„Free Solo“
„Hale County This Morning, This Evening“
„Minding The Gap“
„Of Fathers And Sons“
„RBG – Ein Leben für die Gerechtigkeit“
 
Beste Filmmusik
„Beale Street“ (Nicholas Britell)
„Black Panther“ (Ludwig Goransson)
„BlacKkKlansman“  (Terence Blanchard)
 „Isle Of Dogs“  (Alexandre Desplat)
„Mary Poppins‘ Rückkehr“ (Marc Shaiman)
 
Bester Film-Song
„All The Stars“ (aus „Black Panther“)
„I’ll Fight“ (aus „RBG – Ein Leben für die Gerechtigkeit“)
„The Place Where Last Things Go“ (aus „Mary Poppins‘ Rückkehr“)
„Shallow“ (aus „A Star Is Born“)
„When A Cowboy Trades His Spurs For Wings“ (aus „The Ballad Of Buster Scruggs“)
 
Beste Kamera
„Cold War“ (Lukasz Zal)
„The Favourite“ (Robbie Ryan)
„Roma“ (Alfonso Cuarón)
„A Star Is Born“ (Matthew Libathique)
„Werk ohne Autor“ (Caleb Deschamel)
 
Beste visuelle Effekte
„Aufbruch zum Mond“
 „Avengers: Infinity War“
„Christopher Robin“
 „Ready Player One“
„Solo: A Star Wars Story“
 
Bester Filmschnitt
„BlacKkKlansman“
„Bohemian Rhapsody“
„The Favourite“
 „Green Book“
„Vice“
 
Bestes Production Design
„Black Panther“
„The Favourite“
„First Man“
„Mary Poppins‘ Rückkehr“
„Roma“
 
Bestes Kostümdesign
„The Ballad Of Buster Scruggs“
„Black Panther“
„The Favourite“
„Maria Stuart, Königin von Schottland“
„Mary Poppins‘ Rückkehr“
 
Bestes Make-Up:
„Border“
„Maria Stuart, Königin von Schottland“
„Vice“
 
Bester Tonschnitt:
„Aufbruch zum Mond“
 „Black Panther“
„Bohemian Rhapsody“
 „Roma“
„A Star Is Born“
 
Beste Tonmischung
„Aufbruch zum Mond“
 „Black Panther“
„Bohemian Rhapsody“
 „A Quiet Man“
„Roma“
 
Bester Kurzfilm (Spielfilm)
„Detainment“
„Fauve“
„Marguerite“
„Mother“
„Skin“
 
Bester Kurzfilm (Animation)
„Animal Behaviour“
„Bao“
„Late Afternoon“
„One Small Step“
„Weekends“
 
Bester Kurzfilm (Dokumentation)
„Black Sheep“
„End Game“
„Lifeboat“
„A Night At The Garden“
„Period. End Of Sentence.“