Kino-Sommer 2019
Zehn heiße Tipps von „Spider-Man“ bis Tarantino
02.07.2019
von
Gunther Baumann
Der Kino-Sommer 2019 wird stark. Weil die Konkurrenz durch große Fußball-Events fehlt, schicken die Verleihe jetzt etliche Blockbuster an den Start. FilmClicks stellt (mit Text & Trailer) zehn Filme vor, die in den kommenden Wochen Furore machen könnten – auch an heißen Tagen. Denn ein Abend im gut klimatisierten Kino ist für viele Filmfreunde längst ein erfrischendes Kontrastprogramm zur Backofenhitze draußen.
Spider-Man: Far From Home
Genre: Superhelden / Action
Stars: Tom Holland, Zendaya, Jake Gyllenhaal, Samuel L. Jackson
Kinostart: 4. Juli
Das Marvel-Studio hat Hochbetrieb. Noch ist der Superhelden-Superhit „Avengers: Endgame“ nicht aus den Kinos verschwunden. Da kommt mit „Spider-Man: Far From Home“ schon Nachschub für die Freunde der Comic-Helden mit den übernatürlichen Kräften. Der neue Film ist viel jugendlicher geworden als seine Vorgänger aus dem Marvel Cinematic Universe. Was damit zusammenhängt, dass Titelheld Spider-Man alias Peter Parker (Tom Holland) halt noch ein Teenager ist. Der Plot: Peter begibt sich mit seinen Schulfreunden auf Klassenfahrt nach Europa, wo er immer wieder auf einen mysteriösen Superhelden-Kollegen namens Mysterio (Jake Gyllenhaal) trifft. Und wo in schönen Städten wie Venedig, London oder Prag ziemlich viel kaputt geht. Oder auch nicht kaputt geht: Dieses Marvel-Abenteuer lotet die Grenzen zwischen Illusion und Wirklichkeit aus.
Yesterday
Genre: Musik-Komödie
Stars: Himesh Patel, Lily James, Ana de Armas, Ed Sheeran
Kinostart: 11. Juli
Regisseur Danny Boyle („Slumdog Millionaire“) und Autor Richard Curtis („Notting Hill“) folgen in „Yesterday“ einer zauberischen Idee: Während eines kurzen weltweiten Stromausfalls wird der ganzen Menschheit die Erinnerung an die Songs der Beatles genommen. Nur der völlig unbekannte Straßenmusiker Jack Malik (Himesh Patel) kennt als Einziger die Hits der Fab Four. Und er beginnt, sie zu singen: Erst „Yesterday“. Dann „Hey Jude“ und „Let It Be“. Die Musikfreunde sind hingerissen: Jack Malik wird zum großen Star. In den USA, wo „Yesterday“ schon angelaufen ist, wurde der Film auf Anhieb zum Hit. Kritiker schwärmen von einer „Liebeserklärung an die Beatles“.
Der König der Löwen
Genre: Animation
Kinostart: 17. Juli
Das Disney-Studio schreitet mit dem Projekt fort, große Schätze aus seinem Filmfundus in neuen Versionen (und Visionen) wieder ins Kino zu bringen. „Der König der Löwen“, entstanden 1994, ist bis heute der erfolgreichste Zeichentrickfilm aller Zeiten. Auch das Remake stammt aus dem Trickstudio, allerdings entsteht diesmal per Computeranimation eine Afrika-Kulisse, die oft so fotorealistisch echt wirkt, als wäre der neue „König der Löwen“ ein Realfilm. Die Story folgt jener des Originals. Es geht um den kleinen Löwen Simba, der zum König werden soll, doch auf den Widerstand mächtiger, kräftiger und intriganter Konkurrenten trifft – bis er das Land verlassen muss. Um anschließend gestärkt wieder zurückzukehren. Regisseur Jon Favreau, der schon mit dem Remake von „Das Dschungelbuch“ einen Hit landete, bekam ein gigantisches Budget zur Verfügung, das auf 250 Millionen Dollar geschätzt wird. Für den Soundtrack ist wieder Hans Zimmer zuständig; gemeinsam mit Elton John, der für das Remake zwei neue Songs schrieb.
Leid und Herrlichkeit
Genre: Drama
Stars: Antonio Banderas, Penélope Cruz
Kinostart: 26. Juli
Der spanische Star-Regisseur Pedro Almódovar gewährt in „Leid und Herrlichkeit“ tiefe Einblicke in sein Leben. Der Film ist stark autobiografisch geprägt. Zentralfigur ist ein in die Jahre gekommener Filmregisseur namens Salvador (Antonio Banderas), der voll Melancholie auf sein Leben blickt. Er denkt zurück an eine Kindheit in Armut, in der ihm seine Mutter (Penélope Cruz) den Weg zur Bildung und damit zur Karriere öffnete. Er leidet in der Gegenwart unter Schmerzen, die er nicht nur mit Medikamenten, sondern auch mit Drogen betäubt. Und er begegnet Männern aus seiner Vergangenheit, mit denen er in Feindschaft, Freundschaft oder Liebe verbunden war. Antonio Banderas spielt den Filmemacher großartig: Der spanische Hollywood-Star, dessen Karrriere bei Almódovar begann, wurde beim Festival Cannes für „Leid und Herrlichkeit“ zum besten Schauspieler des Wettbewerbs gewählt.
„Fast & Furious: Hobbs & Shaw“
Genre: Action
Stars: Dwayne Johnson, Jason Statham, Idris Elba, Helen Mirren
Kinostart: 1. August
Fans von „Fast & Furious“ wissen es längst: In „Hobbs & Shaw“, dem ersten Spin Off der Serie, müssen sie auf einen Auftritt von Vin Diesel verzichten. Der freundliche Muskelmann hat sich eine Auszeit genommen. Stattdessen stehen die Haudegen Dwayne Johnson und Jason Statham im Mittelpunkt. Das Universal-Studio über den Plot: „Dwayne Johnson als Secret Service-Agent Luke Hobbs und Jason Statham als geächteter Ex-Elitesoldat Deckard Shaw verpassen keine Gelegenheit, dem anderen das Leben schwer zu machen. Als sie von den Plänen des internationalen Terroristen Brixton (Idris Elba) erfahren, sehen sie sich gezwungen, zusammenzuarbeiten. Durch genetische und kybernetische Weiterentwicklung hat sich Anarchist Brixton zum unschlagbaren Gegner perfektioniert. Allein haben weder Hobbs noch Shaw eine Chance gegen ihn und so bleibt den beiden Widersachern nichts anderes übrig, als sich gemeinsam in den Kampf zu stürzen.“ Na denn. „Fast & Furious 9“ folgt dann im Mai 2020. Da ist Vin Diesel wieder dabei.
Leberkäsjunkie
Genre: Krimi-Komödie
Stars: Sebastian Bezzel, Simon Schwarz, Lisa Maria Potthoff, Eisi Gulp
Kinostart: 1. August
Die bayerischen Provinz-Krimis um den Landpolizisten Franz Eberhofer (Sebastian Bezzel) haben sich seit 2013 zum stillen, aber erfolgreichen Kino-Phänomen in Österreich und im süddeutschen Raum entwickelt (im Norden kennt man sie kaum). „Leberkäsjunkie“ ist nun schon die sechste Verfilmung eines Krimis von Rita Falk, wobei der Lokalkolorit und die Pointen stets wichtiger sind als die beschauliche Thriller-Handlung. Worum geht’s diesmal? Die Constantin-Film informiert: „Schluss mit Leberkäs. Diesmal bekommt es der Eberhofer mit seinem bisher schlimmsten Widersacher zu tun: Cholesterin. Ab jetzt gibt’s nur noch gesundes Essen. Zu den Leberkäs-Entzugserscheinungen gesellt sich brutalster Schlafmangel, weil Halb-Ex-Freundin Susi (Lisa Maria Potthoff) den Franz verpflichtet hat, eine Weile auf den gemeinsamen Sohn Paul aufzupassen. Wie immer ist die Idylle durch allerhand Kriminalität getrübt: Brandstiftung, Mord und Bauintrigen. Selbstverständlich eilt Kumpel und selbst ernannter Privatdetektiv Rudi Birkenberger (Simon Schwarz) zu Hilfe, um ungefragt bei Ernährung, Erziehung und Ermittlung zu beraten.“
Once Upon A Time… In Hollywood
Genre: Tragikomödie
Stars: Leonardo DiCaprio, Brad Pitt, Margot Robbie
Kinostart: 14. August
Quentin Tarantino tritt mit seinem neuen und neunten Film im Kino an: „Once Upon A Time… In Hollywood“ ist für viele Fans wohl der Höhepunkt im Kinosommer 2019. Der Kultregisseur nimmt das Publikum und seine Stars mit auf eine Zeitreise ins Jahr 1969: Leonardo DiCaprio spielt einen mäßig erfolgreichen TV-Westernhelden, Brad Pitt dessen Chauffeur und Margot Robbie die junge Filmdiva Sharon Tate, die damals, wie allgemein bekannt, zum Ziel der mörderischen Manson-Bande wurde. Der neue Tarantino-Film ist in erster Linie eine Liebeserklärung an das Hollywood-Kino der 1960er Jahre. Dazu gibt’s einen hinreißenden Soundtrack mit den Hits jener Zeit und auch Szenen voller Gewalt (die sind aber erst im Finale zu sehen). Und natürlich spielen die Stars ganz ausgezeichnet, wobei Brad Pitt als ultracooler Lebenskünstler eindeutig die beste Rolle bekommen hat. FilmClicks-Kritik Peter Beddies nach der Cannes-Weltpremiere: „,Once Upon A Time… in Hollywood‘ ist ein irrer Bilder- und Musikrausch. Man hat das Gefühl, in einen Zeit-Tunnel geworfen und 1969 ausgespuckt worden zu sein. Aber es gibt auch jede Menge Leerlauf.“
A Toy Story: Alles hört auf kein Kommando
Genre: Animations-Komödie
Stars: Tom Hanks und Michael Bully Herbig (Synchronsprecher in der englischen und der deutschen Fassung)
Kinostart: 15. August
Die originale „Toy Story“ bedeutete 1995 eine Revolution: Regisseur John Lasseter, der kreative Kopf des kleinen Pixar-Studios, schuf den ersten komplett computeranimierten Spielfilm. Damit war Pixar der Pionier einer Technik, die seither die Trickfilm-Welt komplett verändert hat. Mittlerweile gehört Pixar zum Disney-Konzern; Oscar-Preisträger John Lasseter hat sich nach #MeToo-Vorwürfen aus dem Rampenlicht verabschiedet. Doch die Hauptfiguren der Reihe sind auch im vierten „Toy Story“-Film „Alles hört auf kein Kommando“ unverändert geblieben: Der Cowboy Woody und der Astronaut Buzz Lightyear haben in einer Welt sehr lebendiger Spielzeuge große Abenteuer zu bestehen. In den USA, wo die Komödie schon Ende Juni angelaufen ist, feiert „Toy Story 4“ spektakuläre Erfolge: Platz eins in den Kino-Charts und 238 Millionen Dollar Einnahmen an den ersten zwei Wochenenden. Die Kritiker spendeten in seltener Einhelligkeit großen Beifall: 98 Prozent Zustimmung auf der Rezensions-Plattform Rotten Tomatoes.
Angel Has Fallen
Genre: Action
Stars: Gerard Butler, Morgan Freeman
Kinostart: 29. August
Ende August steht noch einmal richtig großes Action-Popcorn-Kino auf dem Programm. Der schottische Hollywood-Star Gerard Butler tritt in „Angel Has Fallen“ als Secret-Service-Agent Mike Banning zum dritten Mal an, um den US-Präsidenten (diesfalls Morgan Freeman) zu beschützen. In den ersten zwei Filmen der Reihe gab’s dabei reichlich Kleinholz. In „Olympus Has Fallen“ (2013) wurde das Weiße Haus nach einem Terror-Angriff zum Trümmerfeld. In „London Has Fallen“ blieb, wie der Titel schon andeutet, nach einem ähnlichen Attentat von Londons Innenstadt nicht viel übrig. Jetzt steht also „Angel Has Fallen“ vor dem Kino-Einsatz, wobei das Studio aus dem Plot noch ein großes Geheimnis macht. Im Trailer wird man Zeuge eines großen Drohnen-Angriffs auf den Präsidenten, der sich gerade beim Angeln erholen will. Aber das soll noch nicht alles sein: An der Gerüchtebörse wird kolportiert, der Höhepunkt des Films sei eine Attacke auf den Präsidenten-Jumbo Air Force One. Ob das wohl stimmt?
Es: Kapitel 2
Genre: Horror-Thriller
Stars: James McAvoy, Jessica Chastain, Bill Skarsgard
Kinostart: 6. September
Die Verfilmung von Stephen Kings epochalem Horror-Roman „Es“ wurde 2017 zu einem Höhepunkt des Kinojahres. Regisseur Andy Muschietti erzählte die Geschichte eines jugendlichen „Clubs der Verlierer“ im Städtchen Derry, dessen Mitglieder von einem gewissen Pennywise, einem monströsen Monster in Clownsmaske, bedroht wurden. Der Film behandelte allerdings nur den ersten Teil des Romans, der im Jahr 1988 angesetzt war. In „Es: Kapitel 2“ geht es nun um den Fortgang der Schreckensereignisse 27 Jahre später. In den Hauptrollen sieht man also keine Kinderdarsteller mehr, sondern Stars wie James McAvoy und Jessica Chastain. Nur Pennywise alias Es hat sich in Person von Bill Skarsgard kaum verändert. Momentan ist noch sehr wenig über die Details des Films bekannt. Sollte „Es: Kapitel 2“ aber das hohe Niveau des Vorgängers halten, dann können Gruselfreunde wieder einem Kino-Ereignis der Extraklasse entgegensehen.