Österreichischer Filmpreis 2018

Die Nominierungen: „Licht“ führt vor „Die beste aller Welten“ und „Die Hölle“

06.12.2017
von  Gunther Baumann
14 Nominierungen: Barbara Alberts „Licht“ mit Devid Striesow und Maria Dragus © Filmladen
Die Nominierungen für den Österreichischen Filmpreis 2018 sind da – mit einer faustdicken Überraschung. Der mit Abstand erfolgreichste Austro-Film des Jahres,  Josef Haders „Wilde Maus“ (264.455 Kinobesucher). hat es nicht in die Liste der vier besten Filme geschafft. Mit zwei Nominierungen (für Hader und Georg Friedrich als Darsteller) rangiert die Komödie weit hinten. Die meisten Nominierungen gab’s für Barbara Alberts „Licht“ (14), Adrian Goigingers „Die beste aller Welten“ (neun) und Stefan Ruzowitzkys „Die Hölle“ (sieben). Die 415 wahlberechtigten Mitglieder der Akademie des Österreichischen Films, allesamt Filmschaffende, wählen nach den Nominierungen nun in einem geheimen Verfahren die Preisträger aus. Der Österreichische Filmpreis wird in 16 Kategorien am 31. Jänner 2018 in Grafenegg verliehen. FilmClicks präsentiert alle Nominierten.
Sieben Nominierungen: Das Kindheits-Drama „Die beste aller Welten“ © Polyfilm

Spielfilm

„Die beste aller Welten“ von Adrian Goiginger
Der junge Salzburger Autor/Regisseur Adrian Goiginger  blickt in seinem Spielfilmdebüt zurück auf die eigene Kindheit, in der ihm seine Mutter (gespielt von Verena Altenberger) trotz ihrer Drogenabhängigkeit „Die beste aller Welten“ bescherte.
 
„Licht“ von Barbara Albert
Regisseurin Barbara Albert hat mit „Licht“ ihren bisher besten Film vorgelegt. Sie erzählt vom authentischen Fall der blinden Wiener Pianistin Maria Theresia Paradis (Maria Dragus), die um 1775 eine Publikumsattraktion war, jedoch ihre Kreativität verlor, als sie ihr Augenlicht zurückgewann.
 
„Die Migrantigen“ von Arman T. Riahi
„Die Migrantigen“ ist eine Komödie über zwei Wiener Hipster mit Migrations-Hintergrund, die für eine TV-Doku so tun, als wären sie arbeitslose Kleinkriminelle. Bald verstricken sie sich in den Fäden ihrer Schwindelei.
 
„Siebzehn“ von Monja Art
Die Regie-Debütantin Monja Art schuf mit „Siebzehn“ einen atemlosen und authentischen Film über das Erwachsenwerden und die erste Liebe. „Siebzehn“ wurde beim Max-Ophüls-Festival in Saarbrücken als bester Film ausgezeichnet.

„Untitled“: Michael Glawoggers Reise-Film wurde von Monika Willi vollendet © Filmladen

Dokumentarfilm

„Bauer unser“ von Robert Schabus
„Bauer unser“ rangiert mit 78.455 Kinozuschauern auf Rang zwei der bestbesuchten österreichischen Filme des Jahres 2017. Der Dokumentarfilm zeigt gleichermaßen ungeschönt wie unaufgeregt, wie es auf Österreichs Bauernhöfen zugeht.
 
„Die Geträumten“ von Ruth Beckermann
Zwei junge Schauspieler treffen sich im Wiener Funkhaus, um jene Briefe zu lesen, die Ingeborg Bachmann und Paul Celan einander von ihrem Kennenlernen im Nachkriegs-Wien an bis zu Celans Selbstmord 1971 geschrieben haben. Ein Film über die Liebe, schwebend zwischen Inszenierung und Dokumentation. Beim Austro-Filmfest Diagonale wurde „Die Geträumten“ nicht als Doku, sondern als bester Spielfilm ausgezeichnet.
 
„Untitled“ von Michael Glawogger & Monika Willi
„Untitled“ ist eine aufregende Film-Reise mit tragischem Hintergrund: Regisseur Michael Glawogger verstarb während des Drehs in Afrika. Seine Cutterin Monika Willi hat aus dem nachgelassenen Bildmaterial eine faszinierende Collage montiert.
 
Kurzfilm
„Die Last der Erinnerung“ von Albert Meisl
„Mathias“ von Clara Stern
„Nelly“ von Chris Raiber
„Die Überstellung“ von Michael Grudsky
 
Weibliche Hauptrolle
Verena Altenberger („Die beste aller Welten“)
Maria Dragus („Licht“)
Adèle Haenel („Die Blumen von gestern“)
Violetta Schurawlow („Die Hölle“)

Weibliche Nebenrolle
Gerti Drassl („Liebe möglicherweise“)
Maddalena Hirschal („Die Migrantigen“)
Katja Kolm („Licht“)
Maresi Riegner („Licht“)

„Wilde Maus“: Georg Friedrich (li.) und Josef Hader sind als Darsteller nominiert © Filmladen

Männliche Hauptrolle
Lars Eidinger („Die Blumen von gestern“)
Josef Hader („Wilde Maus“)
Tobias Moretti („Die Hölle“)
Devid Striesow („Licht“)
 
Männliche Nebenrolle
Georg Friedrich („Wilde Maus“)
Lukas Miko („Die beste aller Welten“)
Michael Pink („Die beste aller Welten“)
Friedrich von Thun („Die Hölle“)
 
Regie
Barbara Albert  („Licht“)
Adrian Goiginger („Die beste aller Welten“)
Stefan Ruzowitzky („Die Hölle“)

„Die Migrantigen“: Die Hauptdarsteller Aleksandar Petrovic (re.) und Faris Rahoma sind Co-Autoren © Luna

Drehbuch
Adrian Goiginger („Die beste aller Welten“)
Katrin Resetarits („Licht“)
Arman T. Riahi, Aleksandar Petrovic & Faris Rahoma („Die Migrantigen“)
 
Kamera
Attila Boa („Untitled“)
Christine A. Maier („Licht“)
Benedict Neuenfels („Die Hölle“)
 
Kostümbild
Veronika Albert („Licht“)
Cinzia Cioffi („Attack Of The Lederhosenzombies“)
Monika Gebauer („Die beste aller Welten“)
Gioia Raspé („Die Blumen von gestern“)
 
Maske
Jens Bertram & Nanni Gebhardt-Seele („Die Hölle“)
Helene Lang („Licht“)
Tim Scheidig („Die beste aller Welten“)
 
Musik
Lorenz Dangel („Licht“)
Ben Fowler („Mindgamers“)
Wolfgang Mitterer („Untitled“)
 
Schnitt
Ingrid Koller („Die beste aller Welten“)
Niki Mossböck („Licht“)
Karina Ressler („Tiere“)
Monika Willi („Untitled“)

Szenenbild
Enid Löser („Wir töten Stella“)
Isidor Wimmer („Die Hölle“)
Katharina Wippermann („Licht“)
 
Tongestaltung
Manuel Siebert, Matz Müller, Erik Mischijew & Tobias Fleig („Untitled“)
Marius Emil Stanescu, Bernd Dormayer, Marco Zinz, Alexander Koller & Michael Plöderl  („Mindgamers“)
Atanas Tcholakov, Nils Kirchhoff, Bernhard Maisch &  Manuel Meichsner („Die Migrantigen“)
Dietmar Zuson, Christian Conrad & Alexander Koller („Licht“)