Filmfest Venedig 2018
Bradley Cooper, Lady Gaga, Ryan Gosling: Das Festival der Superstars
03.08.2018
von
Gunther Baumann
Filmfest Venedig 2018: Bradley Cooper und Lady Gaga spielen im Remake von „A Star Is Born“. Ryan Gosling fliegt als Astronaut Neil Armstrong zum Mond. Im Wettbewerb herrscht Hochbetrieb am Roten Teppich - mit Topstars wie Rachel Weisz und Emma Stone, Jake Gyllenhaal und Joaquin Phoenix, Tilda Swinton, Natalie Portman und Jude Law. Die 75. Ausgabe des Festivals (29. August – 8. September) prunkt mit einem glanzvollen Aufgebot großer Namen. Wie schon in den letzten Jahren bringt die Biennale etliche Oscar-Anwärter an den Lido. Die Elite der Filmemacher rittert um den Goldenen Löwen: Top-Regisseure wie Damien Chazelle, die Coen Brothers, Paul Greengrass, Olivier Assayas oder Alfonso Cuarón gehen an den Start. Ein Überblick.
75. Filmfestspiele von Venedig: Das Programm
Außer Konkurrenz
„A Star Is Born“ von Bradley Cooper (USA)
Megastar Bradley Cooper feiert mit dem Remake des Klassikers „A Star Is Born“ sein Regie-Debüt. Cooper spielt selbst die Hauptrolle des Country-Barden Jackson Maine, dessen Ruhm allmählich verblasst. Als er eine junge, vollkommen unbekannte, aber hochtalentierte Sängerin namens Ally (gespielt von Lady Gaga) kennenlernt, entwickelt sich eine heiße Affäre zwischen den beiden – und Jackson hilft Ally, ihren Traum von der Bühne zu verwirklichen. Dort wird das scheue Mädchen augenblicklich zum großen Star.
Wettbewerb um den Goldenen Löwen
„22 July“ von Paul Greengrass (Großbritannien)
Terror-Drama über die Attentate von Anders Breivik 2011 in Norwegen. Der „Bourne“-Regisseur Greengrass arbeitet mit einem norwegischen Ensemble. Keine international bekannten Darsteller.
„Acusada“ von Gonzalo Tobal (Argentinien)
Thriller-Drama über eine junge Frau, die des Mordes an ihrer besten Freundin verdächtigt wird. Keine international bekannten Darsteller.
„At Eternity's Gate“ von Julian Schnabel (USA)
Bio-Pic des Regisseurs und Malers Julian Schnabel über Vincent van Gogh. Der Titel bezieht sich auf das van-Gogh-Gemälde „An der Schwelle der Ewigkeit“. Mit Willem Dafoe (van Gogh) und Oscar Isaac (Gaugoin).
„Aufbruch zum Mond“ („First Man“) von Damien Chazelle (USA)
Eröffnungsfilm des 75. Festivals Venedig. „La La Land“-Regisseur Chazelle schildert die erste Expedition zum Mond. Mit Ryan Gosling (Neil Armstrong), Corey Stoll (Buzz Aldrin) und Claire Foy (Janet Armstrong).
„The Ballad of Buster Scruggs“ von Ethan & Joel Coen (USA)
Der Western der Coen Brothers war ursprünglich als TV-Serie angelegt und kommt jetzt in Spielfilmlänge heraus. Netflix-Produktion – wird daher nicht im Kino, sondern im Videostream zu sehen sein. Mit Tim Blake Nelson, Liam Neeson, James Franco und Tom Waits.
„Capri Revolution“ von Mario Martone (Italien)
Zeitgeschichte-Drama, das im Jahr 1914 an der Schwelle zum Ersten Weltkrieg in einer Künstler-Kommune auf Capri spielt. Keine international bekannten Darsteller.
„Doubles Vies“ von Olivier Assayas (Frankreich)
Dieser Film ist der seltene Fall einer Komödie im Wettbewerb. Regisseur Assayas taucht ein in die Pariser Medienwelt, wo ein Autor und ein Redakteur nicht nur mit ihrer Arbeit, sondern auch mit ihrer Midlife Crisis zu kämpfen haben. Mit Guillaume Canet, Vincent Macaigne und Juliette Binoche.
„The Favorite“ von Yorgos Lanthimos (Griechenland)
Der griechische Festival-Darling Lanthimos („The Killing Of A Sacred Deer“) blickt an den englischen Königshof im 18. Jahrhundert. Im Zentrum stehen zwei Kusinen, die vehement um die Gunst von Queen Anne kämpfen. Mit Olivia Colman, Rachel Weisz und Emma Stone.
„Frères ennemis“ von David Oelhoffen (Frankreich)
Französischer Polizeifilm. Zwei einstmals unzertrennliche Brüder stehen einander als Gegner gegenüber: Der eine ist Chef eines Drogenrings geworden – das andere Polizist. Mit Matthias Schoenarts und Reda Kateb.
„Killing“ von Shinya Tsukamoto (Japan)
Drama aus dem Japan des 19. Jahrhunderts. Im Zentrum stehen ein Samurai und ein Mädchen vom Lande, das zur Heldin wird. Keine international bekannten Darsteller.
„The Mountain“ von Rick Alverson (USA)
Amerikanischer Indie-Film, der von der Szene mit größter Spannung erwartet wird. Das in den Fünfziger Jahren angesiedelte Drama erzähle viel über die USA und sei verwandt mit Arthur Millers „Tod eines Handlungsreisenden“, sagt Hauptdarsteller Jeff Goldblum. Ebenfalls im Cast: Tye Sheridan und Hannah Gross.
„The Nightingale“ von Jennifer Kent (Australien)
Kostümthriller, der im Australien des Jahres 1825 spielt. Es geht um eine junge Frau, die sich an einem Soldaten rächen will, der ihre Familie umgebracht hat. Mit Sam Claflin.
„Nuestro Tiempo“ von Carlos Reygadas (Mexiko)
Knapp dreistündiges Drama aus Mexiko, über dessen Inhalt noch wenig in Erfahrung zu bringen ist. Keine international bekannten Darsteller.
„Peterloo“ von Mike Leigh (Großbritannien)
Mike Leigh, der Großmeister des britischen Sozialdramas, beleuchtet diesmal eine wenig ruhmreiche Episode der englischen Geschichte. Es geht um das Peterloo-Massaker bei Manchester im Jahr 1815, als die Kavallerie 15 Teilnehmer einer friedlichen Demonstration tötete und 400 weitere Menschen verletzte. Mit Maxine Peake und Rory Kinnear.
„Roma“ von Alfonso Cuarón (Mexiko)
Trotz des Titels „Roma“ spielt der neue Film von Oscar-Preisträger Alfonso Cuarón („Gravity“) in Mexico City. Die Netflix-Produktion schildert die Chronologie einer Familie in den 1970er Jahren. Keine international bekannten Darsteller.
„The Sisters Brothers“ von Jacques Audiard (Frankreich)
Der französische Regisseur Jacques Audiard (Goldene Palme in Cannes 2015 für „Dheepan“) hat sich für seinen ersten englischsprachigen Film ein Western-Thema ausgesucht: Ein Goldsucher wird von einem Gangster-Brüderpaar über 1000 Meilen von Oregon bis San Francisco verfolgt. Mit Jake Gyllenhaal, Joaquin Phoenix und John C. Reilly.
„Sunset“ von László Nemes (Ungarn)
László Nemes, der 2016 für das Holocaust-Drama „Son Of Saul“ mit dem Oscar ausgezeichnet wurde, schildert in seinem neuen Film eine Episode aus dem Budapest des Jahres 1913. Mit Vlad Ivanov, der mit „Toni Erdmann“ und „Snowpiercer“ international bekannt wurde.
„Suspiria“ von Luca Guadagnino (Italien)
Der italienische Regisseur Luca Guadagnino, dessen Romanze „Call Me By Your Name“ dieses Jahr für vier Oscars nominiert war, hat seinen neuen Film in einer weltbekannten Tanztruppe angesiedelt. Mit Tilda Swinton, Dakota Johnson, Chloe Grace Moretz und Sylvie Testud.
„Vox Lux“ von Brady Corbet (USA)
Pop-Drama, das den Aufstieg einer Sängerin namens Celeste schildert, die nach einer großen Tragödie zu einem Superstar wird. Der Film umspannt einen Zeitraum von 15 Jahren. Mit Natalie Portman und Jude Law.
„Werk ohne Autor“ von Florian Henckel von Donnersmarck (Deutschland)
Der deutsche Beitrag im Wettbewerb von Venedig erzählt die Geschichte eines Künstlers, der nach der Flucht aus der DDR in Westdeutschland seine Ruhe und Kreativität wiederfinden will, jedoch auch dort von der Erinnerung an Erlebnisse aus der Nazi-Diktatur und der DDR geplagt wird. Mit Tom Schilling, Paula Beer und Sebastian Koch.
„What You Gonna Do When The World's On Fire?“ von Roberto Minervini (Italien)
Die Dokumentation des italienischen Regisseurs Roberto Minervini beleuchtet die Ereignisse des Jahres 2017 im Süden der USA, als eine Reihe von Morden an dunkelhäutigen US-Bürgern verdeutlichte, dass der Rassismus noch lange nicht überwunden ist.