Fifty Shades of Grey: Zweiter Trailer

Trailer. Der neue Video-Appetithappen für „Fifty Shades of Grey“ - einige Passagen wurden schon für den ersten Trailer verwendet - beginnt beim Ankleiden. Christian Grey, nackter Oberkörper, von hinten, zieht ein Hemd an. Anastasia kramt nach einer Bluse. Christian bindet eine Krawatte, Anastasia ihre Haare. Dann sieht man Miss Steele im Auto, unterwegs zu der Begegnung, die ihr Leben verändern wird: „Mr. Grey wird Sie jetzt empfangen“, flötet eine Sekretärin im Bürogebäude von Grey Enterprises.

Schnitt. Ein Gespräch unter Freundinnen. „Wie war er so?“, fragt eine Stimme aus dem Off. „Höflich, konzentriert, elegant – richtig einschüchternd“, antwortet Anastasia, die man verschreckt wie ein Mäuschen in Greys Chefbüro sitzen sieht. Na, wenn das keine Voraussetzungen für eine große Liebe sind!

Es folgen: Banale Sätze, tiefe Blicke, ein erstes „Anastasia!“ von ihm, ein erstes „Christian!“ von ihr. Zur Musik von Beyoncés Song „Haunted“ flirren Bilder von der Skyline einer großen Stadt vorbei. Es ist Seattle an der Pazifik-Küste der USA, der Schauplatz des Films. Christian turtelt ein bisschen. Anastasia erklärt: „Sie sind also ein Kontrollfreak.“ Da mag er nicht nein sagen: „Ich behalte über alles die Kontrolle, Miss Steele.“ – „Kann ziemlich langweilig werden“, stellt sie zutreffend fest.

Küsse. So vergeht die erste Trailer-Minute. In der zweiten darf man dann allmählich beobachten, was bei Kontrollverlust passiert. Heiße Küsse. „Du spielst nicht fair!“, klagt sie. „Das hab‘ ich nie“, gibt er zu. Und vertraut ihr ein kleines Geheimnis an: „Ich hatte im Leben einen schweren Start. Das ist alles, was du wissen musst.“

Ob der schwere Start seine Lust zu erotischer Machtausübung auslöste? Nach 90 Sekunden öffnet sich die mit goldenen Schlössern verriegelte Tür zu Mr. Greys Unterwerfungs-Lust-Paradies. In sekundenkurzen Bildern wird angedeutet, was die beiden dort erleben. Und Anastasia malt sich bereits eine gemeinsame Zukunft aus: „Was, wenn ich bleibe? Was passiert dann?“ Er streckt die Hand zu ihr aus. Klappe. Schluss.



In Summe ergibt das einen garantiert jugendfreien Zwei-Minuten-Hochglanz-Clip, der mehr verschweigt als er enthüllt – und der doch vielleicht mehr enthüllt, als ihm lieb ist. Denn auch im zweiten Trailer wird die knisternde Spannung zwischen den Hauptdarstellern mehr behauptet, als dass sie spürbar würde.

Ob die weithin unbekannten Hauptdarsteller Dakota Johnson und Jamie Dorman die perfekte Besetzung für die Bestseller-Verfilmung sind, wird man natürlich erst beurteilen können, wenn man den kompletten Film sieht. Ein Kassen-Erfolg scheint jedenfalls programmiert. Schließlich wurden von der Roman-Trilogie der britischen Autorin E. L. James weltweit mehr als 70 Millionen Exemplare verkauft.