Diagonale 2016

Neue Intendanz - neuer Besucherrekord

15.03.2016
von  Gunther Baumann
Diagonale 2016: Das Festival des österreichischen Films lockte 30.200 Besucher an © Diagonale / Stelzl
Publikumsrekord bei der Diagonale. Das Festival des österreichischen Films, das am 13. März endete, begrüßte 30.200 Besucher – um knapp elf Prozent mehr als 2015. Kein Wunder also, dass Sebastian Höglinger und Peter Schernhuber, die neuen Diagonale-Chefs, zufrieden auf ihre Premiere zurückblicken. Sie setzten auf eine „Balance zwischen Kontinuität und neuen Impulsen“, und sie freuen sich, „dass die roten Fäden, die wir durch das Programm spannten, aufgenommen und diskutiert wurden.“
Diagonale-Chefs Peter Schernhuber (li.) und Sebastian Höglinger © Diagonale / Pelekanos

Filme & Preise.
Insgesamt 158 Filme, überwiegend aus österreichischer Produktion, waren an den fünf Diagonale-Tagen zu sehen. 107 davon traten in den diversen und attraktiv dotierten Wettbewerben an. Als letzte Auszeichnung nach der großen Preis-Gala, die schon am 12. März stattfand, wurde am Abschlusstag der Diagonale 2016 der Publikums-Preis der Kleinen Zeitung verliehen. Er ging an die Brüder Arash & Arman T. Riahi für ihre Dokumentation „Kinders“.

Die Gewinner des Publikums-Preises: Arash & Arman T. Riahi („Kinders“) © Diagonale / Pibernig

Die Festival-Chefs Höglinger & Schernhuber blicken zufrieden auf die Wettbewerbe zurück: „Es freut uns, dass die Preise der Diagonale einen Aspekt widerspiegeln, der uns auch bei der Programmierung wichtig war: qualitativ hochwertiges junges und arriviertes Kino Seite an Seite zu positionieren. Die Diagonale soll kein Nachwuchsfestival sein, muss aber ein Auge auf die Zukunft des österreichischen Films haben.“
 
Themen. Doch natürlich standen nicht nur die Wettbewerbsfilme im Zentrum des Interesses. Die Diagonale zieht Bilanz: „Einen Höhepunkt markierte die der Produzentin Gabriele Kranzelbinder gewidmete Reihe Zur Person, die mit Filmen wie Thomas Woschitz’ „Josef-Trilogie“ für Neu- und Wiederentdeckungen sorgte. Viel Resonanz gab es auf das provokant mit Österreich zum Vergessen betitelte historische Spezialprogramm, das sich mit den Waldheim-Jahren und der Rolle des Films in der österreichischen Verdrängungskultur auseinandersetzte. Vielfältige Bezüge innerhalb des Programms eröffnete die neue Festivalschiene In Referenz, die österreichisches Kino mit sich selbst und mit ausgewählten internationalen Positionen in einen Dialog treten ließ.“
 
Die Filmfreunde aus Graz und Umgebung, die vielen Branchen-Insider und Gäste versammelten sich aber nicht nur vor der Kinoleinwand. Der Diagonale-Abschlussbericht:  „Auch im neu eingerichteten Festivaldistrikt und bei den abendlichen Festen von #DurchDieNacht herrschte großer Andrang. Der neu konzipierte Cinema Next Breakfast Club – ein Vernetzungsformat zwischen jungen und arrivierten Vertreter/innen der Filmbranche – erfreute sich großer Beliebtheit. Die Hundertschaften, die am 10. März dem Street Cinema an Orte einstiger Kinos folgten, erwiesen sich als weiteres Indiz für das rege Publikumsinteresse.“

Der Termin fürs nächste Festival steht schon fest. Die Diagonale findet 2017 vom 28. März bis zum 2. April statt.




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