Christoph Waltz. Dass der Oscar-Preisträger aus Wien schon vor der offiziellen Bekanntgabe am 4. Dezember als möglicher Bond-Schurke genannt wurde, kann keinen Filmkenner überraschen. Schließlich ist er ein Spezialist dafür, sinistren Figuren eine schillernde Aura zu verleihen. Sein Rollenname wird auf imdb.com als Oberhauser angegeben.
Der Name Oberhauser kursierte schon seit Tagen an der Gerüchtebörse. Die britische
Daily Mail berichtete, Waltz solle im Film von Beruf Schilehrer sein – kein Feind, sondern ein Vertrauter von James Bond.
Dieser Oberhauser könnte aber ein doppeltes Spiel spielen. Hinter der Fassade des Schilehrers könnte sich Gerüchten zufolge einer der berühmtesten Bond-Schurken verstecken: Blofeld. Der genialische Bösewicht Blofeld, der schon in etlichen Filmen versuchte, die Weltherrschaft an sich zu reißen, wurde bisher von Donald Pleasance („Man lebt nur zweimal“), Telly Savalas („Im Geheimdienst Ihrer Majestät“), Charles Gray („Diamantenfieber“) und Max von Sydow („Sag niemals nie“) gespielt.
Dass an der Oberhauser/Blofeld-Doppelrolle für Christoph Waltz etwas dran sein könnte, verrät eine Nicht-Bemerkung von Regisseur Sam Mendes bei der Bekanntgabe des Ensembles (siehe Video). Mendes verbeugte sich verbal vor Waltz: „Er ist das wichtigste neue Mitglied in unserem Cast. Ich könnte nicht glücklicher sein, einen so bedeutenden Schauspieler dabei zu haben“. Doch Waltz war der einzige Schauspieler, dessen Rollenname von Mendes bei der Vorstellung nicht genannt wurde.
Andrew Scott. In den letzten Tagen verdichteten sich die Mutmaßungen, Andrew Scott könnte den Zuschlag als weiterer Bond-Schurke bekommen. In der Tat trat der Ire beim Bond-Event auf die Bühne - Rollenname: Denbigh. Regisseur Sam Mendes soll sehr angetan von dem 38-Jährigen sein, der in der BBC-Serie „Sherlock“ als Moriarty den Gegenspieler für Benedict Cumberbatch gibt.
Bond Girls. Der Name der Italienerin Monica Bellucci geisterte erst ganz frisch durch die Gazetten. Laut Ex-007 Pierce Brosnan kam sie schon bei „Der Morgen stirbt nie“ zum Casting. Diesmal hat es geklappt. Monica Bellucci wird in „Spectre“ den Namen Lucia Sciarra tragen. Sex Appeal und darstellerische Klasse sind auch Kennzeichen von Léa Seydoux. Die Pariserin, die 2013 mit dem Cannes-Siegerfilm „Blau ist eine warme Farbe“ Furore machte und 2009 in Jessica Hausners „Lourdes“ spielte, ist im neuen Bond als Madeleine Swann dabei.
Das Stammpersonal. Natürlich ist Daniel Craig wieder als Agent 007 im Einsatz. „Bond 24“ wird – nach „Casino Royale“ (2006), „Ein Quantum Trost“ (2008) und „Skyfall“ (2012) sein persönlicher „Bond 4“. Ralph Fiennes als Geheimdienst-Boss M, Ben Whishaw (Q) und Naomie Harris (Moneypenny) gehören ebenfalls zum unveränderten Home Team, wie es Regisseur Sam Mendes nannte. Mendes („American Beauty“) übernimmt nach „Skyfall“ zum zweiten Mal hintereinander die Bond-Regie.
Die Story. Die
Handlung des neuen Films bleibt auch nach der Vorstellung des Titels und des Ensembles weitgehend im Dunkeln. Einer Aussendung von Sony Pictures ließ sich am 4. Dezember immerhin dieser Plot entnehmen: „Eine mysteriöse Nachricht aus Bonds Vergangenheit setzt ihn auf die Fährte einer zwielichtigen Organisation, die er aufzudecken versucht. Während M damit beschäftigt ist, politische Mächte zu bekämpfen, um den Secret Service am Leben zu erhalten, kann Bond eine Täuschung nach der anderen ans Licht bringen, um die schreckliche Wahrheit zu enthüllen, die sich hinter ,Spectre' verbirgt.“.
Sam Mendes verriet nur, dass er mit John Logan, Neal Purvis und Robert Wade die gleichen Drehbuch-Autoren beschäftigt wie bei „Skyfall“. Als Kameramann wurde der Holländer Hoyte van Hoytema („Her“, „Interstellar“) genannt.
Die Drehorte. Wenn der Dreh am 8. Dezember beginnt, wird erst einmal ein paar Wochen in den englischen Pinewood-Studios gearbeitet. Später übersiedelt die Crew nach Tirol, wo in Sölden gedreht wird. Ein zweiter alpiner Schauplatz ist Obertilliach im Lesachtal (Osttirol). Von Mitte Januar bis Ende Februar sind 22 Drehtage in Tirol angesetzt, das Team umfasst bis zu 500 Mitarbeiter. Weitere große Szenen enstehen dann in Rom, Tanger und Mexico City.
Die Termine. Der Zeitplan ist auf alle Fälle verdammt eng: Vom Drehbeginn am 8. Dezember bis zur Kinopremiere am 29. Oktober kommenden Jahres vergehen nicht einmal elf Monate. Die Aufnahmen werden sieben Monate in Anspruch nehmen. Für die Post Production bleibt dann nur wenig Zeit.