Berlinale 2015

Gala. Die Aussendung aus Berlin ist kurz. „Die Berlinale präsentiert ,Fifty Shades of Grey‘ am 11. Februar 2015 in Anwesenheit von Regisseurin Sam Taylor-Johnson, der Buchautorin E. L. James und den  Darstellern Dakota Johnson und Jamie Dornan“,  hieß es am 22. Dezember zu Mittag in einem eMail an die Presse. „,Fifty Shades of Grey‘ wird nur in einer einzigen Vorführung bei der Berlinale gezeigt.“
 
Den dürren Worten dürfte eine strahlende Premiere folgen. Angesichts des weltweiten Hypes um die Bestseller-Verfilmung ist zu erwarten, dass sich die Fans vor dem Roten Teppich stapeln werden. Und dies trotz der winterlichen Jahreszeit, die Berlinale-Premieren in der Regel viel weniger glamourös erscheinen lässt als jene der mediterranen Konkurrenz-Festivals in Venedig und vor allem in Cannes.


 
Im Fall von „Fifty Shades of Grey“ dreht sich der Rummel – ungewöhnlich für Hollywood – eher um den Film als um die Stars. Denn die Roman-Trilogie um die Sado-Maso-Liebe zwischen  der Studentin Anastasia Steele und dem Milliardär Christian Grey wurde weltweit 70 Millionen Mal verkauft. Die Darsteller der Liebenden, Dakota Johnson (Tochter von Melanie Griffith und Don Johnson) sowie Jamie Dornan haben es bisher hingegen noch nicht zu großem Ruhm gebracht.
 
Zum traditionell sehr cineastischen und politischen Berlinale-Wettbewerb mag ein Blockbuster wie „Fifty Shades of Grey“ nicht recht passen. Doch alle großen Festivals und Hollywood nutzen Gala-Premieren wie diese gern zu beiderseitigem Nutzen. Die Festivals bekommen massentaugliche Events. Und die Produzenten nutzen die mediale Power,  um ihren Film weltweit zu promoten.
 
Wettbewerb. Im Wettbewerb um den Goldenen Bären werden einander viele Filmkünstler und große Stars begegnen. Sieben Filme fürs Hauptprogramm stehen bereits fest. Darunter finden sich Werke wie „Knights of Cups“ von Terrence Malick (mit Christian Bale, Cate Blanchett und Natalie Portman), „45 Years“ von Andrew Haigh (mit Charlotte Rampling), „Als wir träumten“ von Andreas Dresen oder „Eisenstein in Guanajuato“ von Peter Greenaway. Kenneth Branagh geht außer Konkurrenz mit „Cinderella“ an den Start (Hauptdarsteller: einmal mehr Cate Blanchett, dazu Stellan Skarsgard, Helena Bonham Carter und Derek Jacobi).
 
Als Jury-Präsident reist Regisseur Darren Aronofsky („The Wrestler“, „Black Swan“) nach Berlin. Deutschlands Regie-As Wim Wenders  bekommt den Goldenen Ehrenbär und obendrein eine Hommage mit zehn seiner besten Filme – von „Der amerikanische Freund“ bis „Paris. Texas“.
 
Als erste österreichische Berlinale-Beiträge wurden „Der letzte Sommer der Reichen“ von Peter Kern (Sektion Panorama) und „HomeSick“ von Jakob M. Erwa (Sektion Perspektive Deutsches Kino) ausgewählt. In den kommenden Wochen werden sich  die Teilnehmer-Listen rasch füllen. FilmClicks wird natürlich ausführlich von der Berlinale berichten – auch über „Fifty Shades of Grey“.