Monuments Men

George Clooney auf der Jagd nach der Raubkunst der Nazis

10.11.2013
von  Gunther Baumann
Lagebesprechung: John Goodman, George Clooney und Matt Damon (Mitte, von links) © Centfox
George Clooney beweist wieder einmal seinen Riecher für brisante Filmstoffe: Sein kommender Thriller „Monuments Men“ handelt vom Kampf gegen die Kunst-Raubzüge der Nazis. Von genau jenem Thema also, das durch den Milliarden-Bilderfund in München derzeit die Schlagzeilen beherrscht. „Monuments Men – Ungewöhnliche Helden“ hat im Februar beim Filmfest Berlin Europa-Premiere und läuft kurz darauf (am 20. 2.) im Kino an. FilmClicks zeigt die ersten Trailer.
Raubkunst. „Da sehen Sie, welchen Einfluss wir haben“, witzelte George Clooney am Wochenende auf dem Roten Teppich in Los Angeles. „Offenbar haben wir die Deutschen dazu gebracht, jetzt die Story über 1500 Kunstwerke zu veröffentlichen. Jetzt sind wir wirklich gespannt, ob die Bilder auch zurückgegeben werden. Vielleicht können wir es bestimmten Leuten schwerer machen, gestohlene Kunstwerke nicht zurückzugeben. Das wäre ein toller Effekt unseres Films.“
 
Das Clooney-Zitat fiel bei der US-Vorstellung seines neuen Films „Monuments Men“ in Los Angeles.  Der Hollywood-Star, der den Film inszenierte und auch selbst eine Hauptrolle spielt, schildert in dem Kunstraub-Thriller eine außergewöhnliche Geschichte aus dem Zweiten Weltkrieg.


 
Der Hintergrund: Die Alliierten schickten 1944 in den Wochen nach der Invasion in der Normandie eine kleine Truppe von Kunst-Spezialisten auf den Kontinent, um Meisterwerke zu retten, die von den Nazis gestohlen worden waren. Denn die Hitler-Vasallen überzogen ja nicht nur  den ganzen Kontinent mit Krieg und Massenmord – sie stahlen auch wie die Raben.  Viele der geraubten Meisterwerke hätten im geplanten „Führermuseum“ in Linz ausgestellt werden sollen.
 
Um welche Dimensionen es dabei geht, macht Berlinale-Direktor Dieter Kosslick deutlich: „Mehr als fünf Millionen Kulturgüter, die die Nazis gestohlen hatten, wurden in den Nachkriegsjahren an die Herkunftsländer zurückgegeben.“ Dann schlägt Kosslick einen Bogen zu George Clooneys Film: „Der Kunstraub dieser Zeit ist angesichts des jüngsten Fundes in München aktueller denn je. ,Monuments Men‘ verschafft diesem viel zu wenig bekannten Thema endlich weltweite Öffentlichkeit.“


 
„Monuments Men“, der Film, basiert auf dem gleichnamigen Buch von Robert M. Edsel. Der Plot, so das Centfox-Studio: „Die Sondereinheit, die während des Zweiten Weltkriegs von den Alliierten beauftragt wird, die größten Meisterwerke der Kunst aus den Händen der Nationalsozialisten zu befreien, steht vor einer schier unmöglichen Mission. Die Kunstwerke befinden sich hinter den feindlichen Linien, und die deutsche Armee hat den strikten Befehl, alles zu zerstören, sollte das Dritte Reich untergehen. Wie kann die Gruppe von sieben Museumsdirektoren, Kuratoren und Kunsthistorikern, die sich eher mit Michelangelo als mit einem M-1 Sturmgewehr auskennen, überhaupt auf Erfolg hoffen? In einem Wettlauf gegen die Zeit sind die Monuments Men, wie sie genannt wurden, bereit, ihr Leben zu riskieren, um jahrhundertealte Kultur vor der Vernichtung zu bewahren und die Meisterwerke zu beschützen und zu verteidigen.“
 
George Clooney engagierte für seinen Thriller ein All-Star-Ensemble. Neben ihm selbst stellen sich im Film auch Topstars wie Matt Damon, Bill Murray, John Goodman, Jean Dujardin und Cate Blanchett den Nazis entgegen. Der Film, eine deutsch-amerikanische Koproduktion von Obelisk Productions und Studio Babelsberg, wurde zu weiten Teilen in Deutschland gedreht. Der Showdown hat übrigens Österreich zum Schauplatz: Die Nazis versteckten Tausende Meisterwerke im Salzbergwerk von Altaussee. Das Team kam allerdings nicht ins Salzkammergut. Die Szenen entstanden im Studio Babelsberg.
 
Durch die Berlinale-Premiere kehrt der Film jetzt an einen seiner wichtigsten Drehorte zurück. Vincent de la Tour, Geschäftsführer von Centfox Deutschland: „Wir freuen uns sehr, dass wir mit ,Monuments Men‘ zur Berlinale eingeladen wurden. Der Fall Gurlitt verdeutlicht, wie hochaktuell George Clooneys spannender Kunstraub-Thriller ist und wie das Thema Schutz von Kunst und Kulturerbe auch heute noch bewegt.“