Groteske. Erst ein Buch-Bestseller, dann ein Theater-Hit in Linz und jetzt ein Film: „Bad Fucking“ macht Karriere. Der Autor und Regisseur Kurt Palm, der einst die legendäre „Nette Leit Show“ von Hermes Phettberg inszenierte, verfasste 2010 einen schrillen Provinz-Krimi über ein Dorf in den Alpen, dessen sinistre Bewohner die Idylle der Natur durch ganz und gar unidyllische Straftaten stören. „Eine irrwitzige Groteske, wie sie selbst in Österreich, der gefühlten Heimat humoriger Krimis, nur selten zu finden ist“, jubelte der Kritiker des deutschen Magazins „Focus“.
Palm schrieb und inszenierte dann auch eine Bühnenfassung seiner Geschichte. ATV-Kulturmann Franz Zoglauer über die Premiere im Dezember 2011 am Phönix Theater Linz: „Skurril, fetzendeppert und blitzgescheit“.
Solche Attribute passen natürlich perfekt ins filmische Beuteschema von Komödien-Spezialist Harald Sicheritz, der einige der größten Publikumserfolge des österreichischen Kinos schuf: „Hinterholz 8“ (617.596 Besucher), „Poppitz“ (441.082) und „MA 24/12 – Die Staatsdiener“ (272.849). Auch „Bad Fucking“ hat das Zeug zum Hit. Der Plot: „,Bad Fucking‘ malt aus der Sicht der Foto- und Souvenirgeschäft-Besitzerin Veronika ein satirisches Sittengemälde, erzählt die tragikomische Geschichte der Bewohner von Bad Fucking, einem typisch österreichischen Dorf. Wir erfahren von Gelüsten, Nöten, Morden und sonstigen Missetaten, aus denen die Apokalypse zwingend folgen muss…“
Als Chef-Apokalyptiker sind ausgesuchte Spitzenkräfte des österreichischen Films am Werk. Die TV-Ermittler Adele Neuhauser („Tatort“) und Wolfgang Böck („Trautmann“) überlassen die Polizisten-Rolle in diesem Fall Johannes Silberschneider („Mahler auf der Couch“). Michael Ostrowski („Die Werkstürmer“) und Thomas Stipsits („Braunschlag“) sind kompetente Pointen-Lieferanten. Proschat Madani begeisterte in den Serien „Der letzte Bulle“ und „Cop Stories“.
Die Produktion der Wiener MR-Film (Kurt Mrkwicka) wurde in Bad Ischl und in den Wiener Rosenhügel-Studios gedreht. Nach Fucking kam das Filmteam allerdings nicht: Diesen Ort gibt es ja, ohne Bad, wirklich. In Oberösterreich. Das echte Fucking hat laut Wikipedia 93 Einwohner und erfreut sich zahlreicher Fans im angelsächsischen Raum: „Englischsprachige Touristen reisen mit Bussen an, um sich vor den Ortstafeln fotografieren zu lassen, die auch zum Teil gestohlen werden. Im Jahr 2005 wurden daher die acht Ortsschilder durch Einbetonieren, Anschweißen und Vernieten gegen Diebstahl gesichert.“