Für „American Hustle“ 20 Kilo zugelegt: „Ich war der Glücksbuddha am Set“
12.02.2014
Interview:
Peter Beddies
Christian Bale liebt die Veränderung seines Körpers. Für die Titelrolle in „Der Maschinist“ magerte er fast bis aufs Skelett ab. Für „Batman“ trainierte er sich Bodybuilder-Muskeln an. Und für „American Hustle“ fraß er sich Kilo um Kilo an. Die Mühen des Mästens haben sich gelohnt. Denn Bale darf erneut auf einen Oscar hoffen. Im FilmClicks-Gespräch erzählt er darüber, wie es ist, mal dick und dann wieder dünn zu sein.
FilmClicks: Mr. Bale, Ihr Regisseur David O. Russell nennt Sie einen „Gestaltwandler“.
Christian Bale: Ja, das hat er mir auch erzählt. Finde ich ganz gut. Ich mag es halt nicht, wenn man nur so tut, als wäre man fett. Dieser Rosenfeld war nun mal feist und so musste ich mir einen Bauch wachsen lassen.
Einfach etwas mehr gegessen?
Etwas mehr? Ich habe alles in mich hineingestopft, was ich kriegen konnte. Bei 20 Kilo mehr bin ich schließlich gelandet.
Wie verändert das das Spiel?
Enorm. Wenn man so wie ich normalerweise viel Sport treibt und der Körper diesen Sport nicht mehr bekommt, dann verändert er sich sehr schnell. Man wird kurzatmig, man geht anders. Das ganze Spiel ist anders.
Hat Ihr Team Sie ständig gefüttert?
Nein, aber es hat sich ein anderer Brauch breit gemacht, an den ich mich erst mal gewöhnen musste. Es fiel mir irgendwann mal auf, dass alle möglichen Leute zu mir kamen und mir über den Bauch strichen. Erst fand ich es eigenartig, bis ich begriff, dass ich der Glücksbuddha für das Team geworden war. So etwas hatte ich auch noch nicht.
Und wie hat Ihre Familie reagiert?
Meine Tochter fand es lustig, dass Papa plötzlich einen Bauch hatte, auf den sie platschend draufhauen konnte. Aber noch viel toller fand sie es, dass ich plötzlich Fettbrüste bekam. Also kam sie laufend angerannt, hat gebrüllt: „Papa hat Brüste“ und hat mich rein gekniffen.
Ihre Frau ist sicher froh, dass Sie jetzt Ihr altes Gewicht wieder haben?
Nicht so ganz. Sie fand es ganz in Ordnung, dass ich so zugelegt habe. Denn, so meinte sie, dann würde sie an meiner Seite besser zur Geltung kommen.