DIE STORY: „Zwischen zwei Leben“ ist eine packende Abenteuer-Romanze mit Topstar-Besetzung.
Der Plot: Als der Flughafen von Boise, Idaho, wegen eines nahenden Sturms geschlossen wird, vereinbaren die Fotografin Alex Martin (Kate Winslet) und der Chirurg Dr. Ben Bass (Idris Elba), ein kleines Privatflugzeug zu chartern. Dringende Termine warten: Sie will am nächsten Tag heiraten, er hat eine Operation vor sich.
Doch der Trip endet in einer Katastrophe. Walter (Beau Bridges), der alte Pilot der einmotorigen Maschine, erleidet in der Luft einen Schlaganfall. Der Flieger schmiert ab. Zwar überleben die verletzte Alex und Ben, gemeinsam mit dem Hund des Piloten, die Bruchlandung. Doch sie sind im tiefen Winter inmitten der bizarr schönen, aber menschenleeren Rocky Mountains gestrandet.
Da Walter keinen Flugplan aufgegeben hatte, weiß in der Außenwelt niemand über das vermisste Flugzeug Bescheid. Alex, Ben und der Hund sind auf sich gestellt.
Aus der Zufallsbekanntschaft wird eine Schicksalsgemeinschaft. Ganz langsam kommen die beiden mit ihrem vierbeinigen Begleiter voran. Und sie kommen einander auch näher.
DIE STARS: Egal, ob er einen afrikanischen Warlord („Beasts Of No Nation“) oder einen Weltenretter („The Dark Tower“) spielt – der Londoner Idris Elba zählt zu den herausragenden Darstellern des Kinos. Und auch des Fernsehens: Für „Luther“ gewann er einen Golden Globe.
Kate Winslet hat schon in „Titanic“ gelernt, sich in frostigem Gelände dem Überlebenskampf zu stellen. Die Engländerin war bereits sieben Mal für den Oscar nominiert – 2009 holte sie den Academy Award für ihre Rolle in „Der Vorleser“.
Regisseur Hany Abu-Assad, ein israelischer Palästinenser, arbeitete jahrelang in Holland als Flugzeug-Ingenieur, bevor er sich dem Film zuwandte. 2006 wurde er für das Nahost-Drama „Paradise Now“ mit dem Golden Globe ausgezeichnet.
DIE KRITIK: Zwei Menschen, die nur knapp einen Flugzeugabsturz überleben, müssen einen Weg aus der Wildnis suchen: Die Konstruktion von „Zwischen zwei Welten“ folgt einem archaischen Grundmuster, wie man es schon oft im Katastrophen-Genre gesehen hat.
Doch obwohl es dem Plot an Originalität mangelt, wird die Verfilmung des Romans „The Mountain Between Us“ von Charles Martin zum eindrucksvollen Kino-Erlebnis, das einen bis zur letzten Minute an den Sitz fesselt.
Das Gelingen des Projekts hat drei Ursachen. Erstens setzen die großen Schauspieler Kate Winslet und Idris Elba all ihr Können und ihre Subtilität ein, um ihre vom Tod bedrohten Figuren zu lebendigen Charakteren mit Tausend Facetten zu machen.
Zweitens spielt der Film in einer zwar abweisenden, aber zugleich atemraubend schönen Bergwelt, an der man sich im Kino nicht sattsehen kann.
Und drittens findet der Regisseur Hany Abu-Assad mit sicherem Gespür den richtigen Weg, um die Balance zwischen Überlebens- und Seelen-Drama zu halten.
Wenn das kleine Flugzeug im Hochgebirge von Utah zu Bruch gegangen ist, geht es für Ben und Alex zunächst einmal darum, den sofortigen Kältetod zu vermeiden. Dann müssen sie sich aufmachen, um einen Pfad zurück in die Zivilisation zu finden – ein Unterfangen, das fast aussichtslos erscheint. Und schließlich kommen die beiden einander fast zwangsläufig auch persönlich näher.
Nach den Schablonen des Katastrophenfilms müsste das Geschehen zu folgendem Finale finden: Rettung in letzter Sekunde – dann Hochzeit und ewiges Glück.
Doch so banal funktioniert „Zwischen zwei Leben“ nicht. Autor und Regie bauen in die Story jede Menge physische und psychische Abenteuer ein. Und über den Showdown könnte man sagen, dass der Film nicht nur ein Ende hat, sondern gleich mehrere. Chapeau: All das führt dazu, dass dieses Abenteuer der großen Gefühle niemals gefühlsüberladen wirkt.
IDEAL FÜR: alle Filmfans, denen die Mischung aus Abenteuer und Romantik behagt.