Zombieland: Doppelt hält besser

Schrille Scherze & unfreundliche Untote


FilmClicks:
Die Zombie-Jäger: Abgail Breslin, Emma Stone, Woody Harrelson & Jesse Eisenberg © Sony
GESAMTEINDRUCK: „Zombieland: Doppelt hält besser“ ist ein angestrengt um Humor bemühter Schabernack mit dem Potenzial, Fans von Untoten-Filmen zu erfreuen. Andere Kinogeher müssen mit Langeweile-Attacken  rechnen.
 
DIE STORY: Die Zombiekiller Tallahassee (Woody Harrelson), Little Rock (Abigal Breslin), Wichita (Emma Stone) und Columbus (Jesse Eisenberg) finden in einer apokalyptisch menschenleeren Welt Unterschlupf in einem nicht mehr benutzten Gebäude in Washington – dem Weißen Haus. Das Idyll dort hält aber nicht lange, weil Little Rock mit einem sanften Sangeskünstler abhaut. Die anderen Drei machen sich auf die Suche nach der Abtrünnigen und begegnen auf der Fahrt durch die USA einigen menschlichen Überlebenden, aber auch gefährlichen Zombies,  die nur schwer zu besiegen sind.

Little Rock (Abigail Breslin) flirtet mit Berkeley (Avan Jogia) © Sony

DIE STARS: Der neue „Zombieland“-Film bietet eine schwer luxuriöse Besetzung auf: Die vier Hauptdarsteller Abigail Breslin, Jesse Eisenberg, Woody Harrelson und Emma Stone waren allesamt bereits für den Oscar nominiert; Emma Stone hat sogar bereits einen Academy Award gewonnen (2016 für die Hauptrolle in „La La Land“). In der Trash-Komödie von Ruben Fleischer, der 2009 auch schon das „Zombieland“-Original inszenierte, sind die schauspielerischen Qualitäten des Quartetts freilich kaum gefragt.

Der Elvis-Fan Tallahassee (Woody Harrelson) schlüpft ins Kostüm seines Idols © Sony

DIE KRITIK:  Regie-Grande Jim Jarmusch zeigte in diesem Jahr mit „The Dead Don’t Die“, dass in einer Zombie-Komödie viel Stoff für intelligenten schwarzen Humor verborgen liegen kann. Und dass sich so eine Untoten-Geschichte sogar zu einem Kommentar über den aktuellen Zustand der Welt umbauen lässt.
„Zombieland: Doppelt hält besser“ ist von solch intellektuellem Ehrgeiz weit entfernt. Regisseur Ruben Fleischer und seinen drei Drehbuchautoren geht es erkennbar darum, die „Zombieland“-Fangemeinde mit frischen neuen Pointen und Insider-Scherzen zu beschenken. So gibt es zwar immer wieder was zu kichern, doch das kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Scherze an einem mikroskopisch dünnen Handlungsfaden hängen.
Der neue Film ist eine Art Road Movie, das nach dem Start im Weißen Haus erstmal in Richtung Graceland und Elvis Presley unterwegs ist, um schließlich in einer aus der Zeit gefallenen Hippie-Kommune anzukommen, die sich originellerweise rund um einen leeren Wolkenkratzer häuslich eingerichtet hat. Zwischendurch wird gealbert, gestritten, geliebt und auch massiv scharf geschossen. Denn aus irgendeiner Ecke tauchen immer wieder Untote auf, die den Menschen dringend an den Kragen wollen.
Die vier Hauptdarsteller, die normalerweise sehr ernsthaft in der obersten Hollywood-Liga spielen, sind schwerstens unterfordert. Sie blödeln sich lässig durch den Trash-Humor des Drehbuchs, bleiben aber ähnlich blass wie das ganze filmische Konstrukt: „Zombieland: Doppelt hält besser“ ist ein Leichtgewicht. Eine spannungsarme schwarze Komödie, die streckenweise an einen Schüler-Ulk erinnert.
 
IDEAL FÜR: „Zombieland“-Fans.    






Trailer
LÄNGE: 99 min
PRODUKTION: USA 2019
KINOSTART Ö: 07.11.2019
REGIE:  Ruben Fleischer
GENRE: Fantasy|Komödie
ALTERSFREIGABE: ab 16


BESETZUNG
Abigail Breslin: Little Rock
Woody Harrelson: Tallahassee
Emma Stone: Wichita
Jesse Eisenberg: Columbus
Avan Jogia: Berkeley
Zoey Deutch: Madison
Luke Wilson: Albuquerque
Rosario Dawson: Nevada