World War Z
Die ganze Welt wird Zombieland
DIE STORY: Brad Pitt spielt in „World War Z“ einen UN-Ermittler, der die Ursachen einer Attacke herausfinden soll, welche die ganze Welt bedroht: Unzählige Menschen mutieren zu Zombies, gegen deren brutale Angriffe keine Gegenmittel zu helfen scheinen.
DIE STARS: Im Mittelpunkt von „World War Z“ steht natürlich Brad Pitt, aus dessen Blickwinkel die Story erzählt wird. Um ihn herum agieren kompetente DarstellerInnen aus der zweiten Reihe wie Mireille Enos, Daniella Kertesz oder David Morse. Auch Moritz Bleibtreu ist in einer Mini-Rolle dabei.
KURZKRITIK: Regisseur Marc Forster („Ein Quantum Trost“) schafft es über lange Zeit, das absurde Zombie-Abenteuer „World War Z“ wie ein realistisches Action-Drama aussehen zu lassen. Er baut mächtig Spannung auf und findet einen guten Rhythmus zwischen Action und ruhigeren Szenen. Sehenswert.
IDEAL FÜR: Fans von Brad Pitt und für alle Action-Freunde, die gutes Spannungskino mit einer Portion tieferer Bedeutung mögen.
FilmClicks Kritik. Es ist eine ausgesprochen fiese Art, eine Armee zu rekrutieren: Zombies greifen Menschen an und bringen sie um. Die sind daraufhin tot - und stehen gleich wieder auf. Selbst zu Zombies verwandelt, verstärken sie das Heer der Untoten, das offenkundig so lange morden will, bis der ganze Planet Erde zum Zombieland geworden ist.
Diese unschöne Situation ist der Ausgangspunkt von Marc Forsters Thriller „World War Z“. Der UN-Ermittler Gerry Lane (Brad Pitt) erfährt vom Ausbruch der Kämpfe auf eindrucksvoll banale Weise: Er steckt im Stau. Gerry ist mit seiner Frau und den zwei Töchtern in Philadelphia unterwegs, als nichts mehr weiter geht. Aus der Ferne sieht und hört man Explosionen. Die Bilder erinnern an die Marathonlauf-Attacke in Boston.
Terror? Nun, es ist Terror der besonderen Art: Durchgeknallte Typen rasen durch die Straße und hechten, Kopf voraus, durch die Windschutzscheiben der Autos. Wer von ihnen erwischt wird, stirbt (und wird zum Zombie). Unter den Überlebenden bricht in Windeseile Panik aus, die alle Regeln des zivilisierten Umgangs zu Makulatur macht. Rette sich, wer kann.
Gerry Lane und den Seinen gelingt in letzter Sekunde die Flucht. Nicht aus eigener Kraft: Ein Militär-Hubschrauber holt sie raus aus dem Inferno und lädt sie auf einem Flugzeugträger ab. Das Schiff ist eine Art Arche Noah für alle Kapazunder, die es schaffen könnten, den Zombie-Konflikt aufzulösen. Gerry, der UN-Ermittler, soll wieder hinaus in die feindliche Welt, um rauszukriegen, wo die tödliche Krise ihren Ausgang nahm.
Natürlich kann man „World War Z“ als einigermaßen grotesken Action-Thriller genießen, der dem untoten Genre des Zombie-Films eine Sauerstoff-Zufuhr gewährt. Aber das wäre zu banal. In dem Reißer, der auf Max Brooks‘ Roman „Operation Zombie“ beruht, geht es um mehr.
Einerseits erzählt der Film eine Geschichte, an der sich die Amerikaner spätestens seit 9/11 nicht mehr sattsehen können: Ein einzelner Held stemmt sich dem Bösen in der Welt entgegen und sorgt dafür, dass das Gute siegt. Im Unterschied zu Superman, Iron Man oder Spider-Man braucht Brad Pitt hier nicht einmal magische Kräfte, um den Kampf aufzunehmen.
Andererseits ist die Zombie-Seuche in „World War Z“ natürlich ein Synonym für all die Pandemien, welche die Welt bedrohen (könnten): Von AIDS bis zur Vogelgrippe, von Viren aus dem Labor bis zu den virtuellen Viren, die ersonnen werden, um jeglichen Datenverkehr zu stoppen.
„Mutter Natur ist ein Serienkiller – aber einer, der es darauf anlegt, enttarnt zu werden“, heißt es im Film. Also macht sich Brad Pitt auf zu einer Reise um den Globus, die ihn nach Südkorea, nach Israel und Wales führt. Immer auf der Suche nach den Ursachen der Seuche – und nach einem möglichen Gegengift.
Regisseur Mark Forster zieht alle Register des Blockbuster-Kinos. Besonders eindrucksvoll sind die Szenen aus Jerusalem. Dort, so will es die Story, hat man die Bedrohung früher als anderswo erkannt und eine riesige Mauer rund um die ganze Stadt gezogen. Doch als die Zombies beginnen, den Wall zu attackieren, nutzt alle militärische Feuerkraft nichts. Die Zombies sind einfach zu viele. Und tödliche Schüsse bringen sie ja nicht wirklich um. Irgendwann ist die Attacke erfolgreich. Auch den Menschen aus Jerusalem bleibt nur noch die Flucht.
Gerry Lane/Brad Pitt entkommt einmal mehr in höchster Not. Dank der Hilfe einer knabenhaften Soldatin namens Segen (Daniella Kertesz), die wiederum nur dadurch überlebt, dass ihr Gerry Lane mit schnellem Schnitt einen infizierten Arm abtrennt. Fortan kümmert er sich wie ein Vater um das Mädchen.
Des Zombie-Rätsels Lösung liegt schließlich in einem Labor in Wales verborgen, doch wird das Areal von den Untoten kompetent bewacht. Eine neue Herausforderung für Mr. Pitt also, den Hauptdarsteller und Produzenten von „World War Z“, der eine wichtige Komponente aus seiner privaten Selbstdarstellung in den Film übernommen hat: Egal, ob’s um seine Gemahlin (Mireille Enos) und die zwei Töchter geht (eine Art Adoptivsohn läuft ihm unterwegs auch noch zu) oder um seine Schutzbefohlene Segen: Brad Pitt porträtiert sich auf der Leinwand als Mann, dem das Wohl der Familie über alles geht.