Wir waren Könige

Der beste Polizeifilm des Jahrzehnts


FilmClicks:
Harte Jungs: Misel Maticevic (li.) und Ronald Zehrfeld als SEK-Polizisten in „Wir waren Könige“ © Summiteer Filmverlei
DIE STORY: Der Thriller „Wir waren Könige“ geht der Frage nach: Was dürfen Elite-Polizisten, wenn sie sich sicher sein können, dass sie niemand kontrolliert? Wie gehen sie mit der Langeweile zwischen den Einsätzen um? An wem reagieren sie sich ab, wenn etwas Schlimmes passiert ist?
Der Film erzählt von einem Sondereinsatz-Kommando (SEK) irgendwo in Deutschland, das kurz davor steht, auseinanderzubrechen. 30.000 Euro verschwinden, eine Dienstwaffe kommt abhanden und zwei Kollegen werden erschossen.
Hier geht es weniger um die Frage „Wer hat getötet?“ sondern eher um einen Blick in einen Macht-Apparat, der uns normalerweise verschlossen bleibt. Leicht möglich, dass der Kinogänger danach sagt: Gut so!    
 
DIE STARS: Ronald Zehrfeld und Misel Maticevic werden gern gebucht, wenn es um ganze Kerle geht, um Männer, die weniger Fragen stellen, dafür umso mehr eintreten für diejenigen, für die sie Verantwortung übernommen haben. Sie hier als innerlich zerrissene Chefs eines SEKs zu sehen, verdient nur ein Prädikat: preiswürdig!    
 
DIE KRITIK:  Der deutsche Autor/Regisseur Philipp Leinemann hat jeden Sonntagabend einen dicken Hals. Wann immer er „Tatort“ oder „Polizeiruf 110“ einschaltet, spürt er nach spätestens zehn Minuten, dass das Gezeigte unterhaltsam sein mag, spannend auch. Aber es hat überhaupt nichts mit dem wirklichen Polizisten-Alltag zu tun.
Er muss es wissen, da Philipp zu seinen Bekannten auch Polizisten zählt. Die haben ihm immer wieder erzählt, welche Waffe im Fernseh-Krimi wie falsch gehalten oder welcher Dienstweg nicht eingehalten wird; und so weiter  und so fort. Philipp Leinemann hat das einzig Richtige getan. Aus diesem Missstand hat er den mit Abstand besten Polizeifilm des Jahrzehnts gemacht.
„Wir waren Könige“ geht mitten hinein in ein Sondereinsatz-Kommando der Polizei. Die Männer um Kevin (Ronald Zehrfeld) und Mendes (Misel Maticevic) sind extrem angespannt, da sie unter Beobachtung ihres Chefs Hartmann (Thomas Thieme) stehen. Bei einem Drogen-Einsatz geht etwas schief. Der ursprünglich Gesuchte kann entkommen. Dafür sterben andere. Ein Polizist wird schwer verletzt.
Das ist nur der Anfang einer Spirale aus Gewalt und Brutalität. Es verschwinden beschlagnahmte Gelder, die die Polizei intern so verwendet, wie man es garantiert noch nie gesehen hat. Zwei Polizisten findet man erschossen hinter einer Lagerhalle. Beide waren eventuell in illegale Deals verwickelt. Eine Dienstwaffe wird von einem Jungen gefunden, der sie mitnimmt und versteckt. Auch hier setzt eine unheilvolle Entwicklung ein, der sich der Film, bis zum bitteren Ende widmet.
Es geht sehr viel um Loyalität in diesem Film. Um Freundschaften. Um gehaltene und gebrochene Versprechen. Und immer wieder die absolut spannende Frage: Wer kontrolliert eigentlich wen in unserer Gesellschaft?!
 
IDEAL FÜR: alle TV-Krimi-Seher, die sich darüber aufregen, dass es in dort zu realitätsfern ausschaut. Dieser Thriller ist extrem gut recherchiert und atemberaubend erzählt.  






Trailer
LÄNGE: 107 min
PRODUKTION: Deutschland 2014
KINOSTART Ö: 27.11.2014
REGIE:  Philipp Leinemann
GENRE: Thriller


BESETZUNG
Ronald Zehrfeld: Kevin
Misel Maticevic: Mendes