Wir sind die Neuen

Die Neuen sind die Alten


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WG Nr. 1: Die Neuen. Michael Wittenborn, Gisela Schneeberger und Heiner Lauterbach (v. l.) © Thim Film
DIE STORY: „Wir sind die Neuen“ ist eine Komödie über den Zusammenprall der Generationen. Der Plot: Als die sehr jugendlich alternde Biologin Anne (Gisela Schneeberger) aus ihrer Wohnung raus muss, erinnert sie sich an ihre wilde Studentenzeit. Des Spaßes und des Sparens wegen will sie wieder in eine WG ziehen. Sie überzeugt ihre alten Kumpels Eddi (Heiner Lauterbach) und Johannes (Michael Wittenborn), mit denen sie vor 35 Jahren die Wohnung und gelegentlich auch das Bett teilte, eine neue WG zu gründen.
Als die drei Alt-68er in ihre Wohnung einziehen, gibt es bald Ärger mit den Nachbarn, die sich über den Lärm beschweren (Rockmusik! Laute Diskussionen!). Das Witzige daran: Die auf Stille bedachten Nachbarn sind keine verknöcherten alten Spaßbremsen - sondern junge. Die Studenten Katharina (Claudia Eisinger), Thorsten (Patrick Güldenberg) und Barbara (Karoline Schuch) wohnen ebenfalls in einer WG, haben ihre Zeit aber zu 100 Prozent dem Studienabschluss im Turbo-Tempo gewidmet. Von studentischem High Life, wie es die Alten gewohnt waren, ist bei ihnen keine Rede.

WG Nr. 2: Die Jungen. Karoline Schuch, Claudia Eisinger und Michael Wittenborn (v. l.) © Thim Film

DIE STARS: Im Zentrum von „Wir sind die Neuen“ steht die famose Komödiantin Gisela Schneeberger, die als Partnerin von Gerhard Polt („Man spricht Deutsh“) berühmt wurde. Deutschlands Topstar Heiner Lauterbach spielt einen Macho mit Herz, Michael Wittenborn („Wer wenn nicht wir“) einen klugen Juristen und Softie. Claudia Eisinger („Drei Stunden“), Karoline Schuch („Hannas Reise“) und Patrick Güldenberg haben sich ebenfalls in diversen Filmen und TV-Produktionen einen Namen gemacht.

DIE KRITIK: „Wir sind keine Gleichgesinnten. Wir sind die Ablösung“, schnauzen die Jungen die Alten an. „Man fühlt sich so jung, wenn man diese lädierten jungen Leute sieht“, ätzen die Alten zurück: „Wir sind die Neuen“ lässt lustbetonte und sinnliche Senioren auf lustfeindliche und verklemmte Junioren treffen. Das ist ein Kunstgriff, der sich schon in Superhits wie „Mamma Mia!“ bewährt hat.
Doch Autor/Regisseur Ralf Westhoff („Shoppen“) begnügt sich nicht damit, aus einer spaßigen Grundsituation möglichst viele Pointen zu destillieren. Zwar gibt es mächtig viel zu Lachen, doch die Komödie macht - lässig und mit Tiefgang - auch bei vielen ernsten Themen Station.
Dann geht es um die Sehnsucht der Alten („Wir wollten das Paradies zurück - die Zeit vor den verpatzten Chancen“) und um ihren Umgang mit dem Ticken der Lebensuhr. Es geht aber auch um die angepasste Existenz einer jungen Generation, die auf dem Spurt zu Zeugnissen und Karriere ihre kreativen Ecken und Kanten verliert.
Und schließlich kommt noch ein Problem vor, das alle Generationen berührt: Die Tatsache, dass die Bezahlung in der Berufswelt tendenziell schlechter, das Leben aber teurer wird.
So bietet „Wir sind die Neuen“ 92 Minuten prächtige Kino-Unterhaltung mit tieferer Bedeutung. Die fein geschliffenen Dialoge springen mit präzisem Timing zwischen Spaß und Ernst hin und her. Die famosen Darsteller haben sichtlich Freude daran, mit neckischer Härte aufeinander loszugehen. Natürlich strebt der Film, wie es sich für eine Komödie gehört, irgendwann einem Happy End entgegen. Ob dabei die Senioren oder die Junioren siegreich bleiben oder ob das Match nach hartem Kampf unentschieden endet, sei an dieser Stelle aber nicht verraten. Nichts wie hin!

IDEAL FÜR: junge und ältere Filmfreunde, die gescheite Komödien schätzen.






Trailer
LÄNGE: 92 min
PRODUKTION: Deutschland 2014
KINOSTART Ö: 14.08.2014
REGIE:  Ralf Westhoff
GENRE: Komödie
ALTERSFREIGABE: ab 8


BESETZUNG
Heiner Lauterbach: Eddi
Gisela Schneeberger: Anne
Michael Wittenborn: Johannes
Claudia Eisinger: Katharina
Karoline Schuch: Barbara
Patrick Güldenberg: Thorsten