Winchester - Das Haus der Verdammten

Grusel ohne Schrecken


FilmClicks:
Jason Clarke und Helen Mirren in „Winchester - Das Haus der Verdammten“ © Einhorn
GESAMTEINDRUCK: „Winchester - Das Haus der Verdammten“ ist ein ziemlich lieblos heruntergedrehter Gruselfilm mit erwartbaren Effekten, aber auch mit einer grandiosen Hauptdarstellerin.
 
DIE STORY: Helen Mirren steht im Zentrum von „Winchester - Das Haus der Verdammten“. Sie spielt die Rolle der Sarah Winchester, der Witwe eines der größten Gewehrbauer der USA. Und die scheint den Verstand verloren zu haben. In ihrem Anwesen in Kalifornien plant sie, ein Zimmer nach dem nächsten vollkommen willkürlich ans Haus anzubauen. Der Grund: Die von den Winchester-Waffen umgebrachten Menschen lassen ihr keine Ruhe. Die Seelen wollen erst dann Frieden finden, wenn ihnen Sarah eigene Räume errichtet. Aber es werden immer mehr Geister.

Im Haus der Verdammten geht es gelegentlich schlüpfrig zu © Einhorn

DIE STARS: „Winchester“ wäre wohl gleich als DVD veröffentlicht worden, hätte nicht Topstar Helen Mirren seit ein paar Jahren gelegentlich Lust auf Unfug. Die Senioren-Thriller „R.E.D.“ gingen noch einigermaßen gut. Der Kurzauftritt bei „Fast and Furious 8“ fiel nicht weiter ins Gewicht. Hier nun also ihr Ausflug ins Horrorfach. Dame Helen gibt sich alle Mühe, die von Geistern geplagte Witwe ordentlich zu spielen. Aber gegen das miese Drehbuch und die schlechte Regie der Deutsch-Australier Michael und Peter Spierig (die zuletzt „Saw 8“ gedreht hatten) kommt sie einfach nicht an.

Dr. Eric Price (Jason Clarke) macht beunruhigende Entdeckungen © Einhorn

DIE KRITIK: Eigentlich klingt „Winchester - Das Haus der Verdammten“ nach einer sicheren Nummer. Das wirklich existierende größte Spukhaus der Welt, dazu eine Geschichte um Missbrauch von Waffen plus Helen Mirren. Was sollte da schon schiefgehen?
Zuerst wirkt der Film sehr solide. Im Jahr 1906 bekommt der Psychologe Dr. Eric Price (Jason Clarke) den Auftrag, sich in die monströse Villa von Sarah Winchester zu begeben. Dort soll er den Gesundheitszustand der alten Dame, die selbst wie ein Gespenst stets schwarz gewandet auf ihrem Anwesen haust, überprüfen.
Nach Möglichkeit soll er der Familie bescheinigen, dass Sarah nicht mehr zurechnungsfähig ist. Price, der selbst von inneren Dämonen gejagt wird, merkt aber sehr schnell, dass auf dem Grundstück etwas nicht mit rechten Dingen zugeht.
Sobald der Film im Winchester-Haus angekommen ist, müsste er als „Haunted-House“-Variante seine Stärken ausspielen. Aber den Regisseuren, den Spierig-Brüdern, fällt nichts Neues ein. Die üblichen Spiegeltäuschungen, dazu knarrende Türen plus ein paar läppische Erschreck-Momente. Das war es dann auch schon. Helen Mirren bekommt wenigstens ein paar Szenen, in denen sie ihre Klasse ausspielen kann. Insgesamt ist das reichlich dünn.
 
IDEAL FÜR: Kinogänger, die gern Gruselfilme schauen, bei denen man sich so gut wie gar nicht erschrickt. Und natürlich für Hardcore-Fans von Helen Mirren.
 






Trailer
LÄNGE: 100 min
PRODUKTION: Australien / USA 2018
KINOSTART Ö: 15.03.2018
REGIE:  Peter Spierig, Michael Spierig
GENRE: Horror
ALTERSFREIGABE: ab 16


BESETZUNG
Helen Mirren: Sarah Winchester
Jason Clarke: Eric Price
Sarah Snook: Marian Marriott