Willkommen im Hotel Mama

Eine Komödie mit viel Mutter-Witz


FilmClicks:
„Willkommen im Hotel Mama“: Stéphanie (Alexandra Lamy), zurück bei Jacqueline (Josiane Balasko) © Thimfilm
DIE STORY: „Willkommen im Hotel Mama“ heißt es für die Französin Stéphanie (Alexandra Lamy). Die 40jährige Architektin hat ihren Job verloren und muss nun wieder bei ihrer Mutter einziehen.
Mama Jacqueline (Josiane Balasko) entspricht allerdings nicht den Vorstellungen von einer älteren gesetzten Dame. Sie hat ein Verhältnis mit ihrem Nachbarn, was keiner erfahren soll; sie schaut gern TV-Serien mit hohem erotischen Anteil und ist überhaupt noch sehr fit.
Mutter und Tochter geraten mehrfach aneinander, bevor ein Abendessen mit der gesamten Familie ins totale Chaos abzustürzen droht.

Jacqueline (Josiane Balasko) liebt das Leben und Nachbar Jean (Didier Flamand) © Thim

DIE STARS: Die „Mama“-Komödie bringt nicht die üblichen Verdächtigen auf die  Leinwand, die man aus fast jeder französischen Komödie kennt. Josiane Balasko („Eine Frau für Zwei“) und Alexandra Lamy („Cool Waves“) als Mutter und Tochter sind ein sehr schön anzusehendes Duo, dem man gern dabei zuschaut, wie sich die beiden durch die Handlung kalauern.
 
DIE KRITIK: Der Kampf der Generationen findet im Kino jede Woche statt. Mal als ein beinhartes Drama, mal als Krimi. Sehr oft jedoch als Komödie. „Hotel Mama“-Regisseur Eric Lavaine hat sich dazu entschieden, Anleihen beim Boulevard-Theater zu nehmen und das mit Elementen der Sozial-Komödie zu kreuzen. Ein interessanter Ansatz, der nicht immer aufgeht. Meistens aber schon.
Im Zentrum des Films steht Jacqueline (Josiane Balasko), die Mutter. Ihr Mann ist schon eine Weile tot. Die erwachsenen Kinder sind lange aus dem Haus und lassen sich nur noch selten blicken. Eines Tages aber steht Stéphanie (Alexandra Lamy) vor der Tür. Das mit dem Architektur-Büro hat nicht geklappt. Sie ist pleite und muss mit ihrem Sohn aus einer in die Brüche gegangenen Ehe wieder bei der Mama einziehen.
Jaqueline freut sich auf der einen Seite, die Tochter bei sich zu haben. Allerdings ergibt sich daraus auch ein Problem. Denn die rüstige Rentnerin beschränkt sich nicht nur darauf,  anzügliche Soaps im Fernsehen anzuschauen, bei denen der Tochter die Kinnladen herunterklappen. Sie unterhält auch ein intensives Verhältnis zu Jean (Didier Flamand), einem Nachbarn im Haus.
„Willkommen im Hotel Mama“ spielt lustvoll mit der amourösen Affäre, von der niemand wissen soll. Begibt sich Jaqueline zum Nachbarn nach oben, erzählt sie vorher ihrer Tochter, sie würde mit dem Fahrstuhl nach unten fahren, um einkaufen zu gehen. Stéphanie bekommt dies und einige andere Widerspräche mit. Für sie ist klar: Mutter hat Alzheimer!
Es gibt etliche Missverständnisse dieser Art. Ein paar weniger hätten es auch getan. So pendelt der Film in der ersten Hälfte etwas unentschlossen dahin, da ja auch noch Stéphanies Arbeitslosigkeit und Suche nach einem neuen Job abgehandelt werden muss. Volle Fahrt nimmt die Komödie aber im letzten Drittel auf. Dann, wenn Jacqueline sich entschließt, ihren Kinder von ihrem Liebhaber zu erzählen, ihre Beichte aber nach allen Regeln der Kunst – sehr zur Freude der Zuschauer – schief geht.
         
IDEAL FÜR: Freunde des französischen Kinos, die gediegene Komödie mit sozialkritischen Tönen mögen.






Trailer
LÄNGE: 91 min
PRODUKTION: Frankreich 2016
KINOSTART Ö: 11.08.2016
REGIE:  Eric Lavaine
GENRE: Komödie
ALTERSFREIGABE: jugendfrei


BESETZUNG
Josiane Balasko: Jacqueline Mazerin
Alexandra Lamy: Stéphanie Mazerin
Didier Flamand: Jean Laborde