What Happened To Monday?

Unterhaltsame Vision einer schrecklichen Zukunft


FilmClicks:
Noomi Rapace schaut sich ziemlich ähnlich: Die Schwedin in drei ihrer acht Rollen © Einhorn
DIE STORY:  „What Happened To Monday?“ fragt sich die Familie einer jungen Frau, als diese (die Frau namens Monday) an einem Montag nicht nach Hause kommt.
Das Pikante an der Story des Science-Fiction-Dramas: Die düstere Zukunftsvision spielt im Jahr 2073. Es ist jeder Familie nur gestattet, ein Kind zu haben. Aber die Settmans haben gleich sieben Töchter. Benannt nach den Wochentagen, dürfen die Mädchen immer nur an einem Tag die Wohnung verlassen und treten dann als Karen Settman auf. Eine Weile geht alles gut. Aber dann kehrt Monday nicht zurück und die Familie befürchtet, dass man ihr Geheimnis entdeckt hat.      

Willem Dafoe spielt den Mann, der die Mädchen aufzieht © Einhorn

DIE STARS: Hier gibt es reichlich extrem gute Schauspieler. Willem Defoe als liebevoller Großvater der Familie (und mal nicht als der Maniac vom Dienst). Oder die großartige Glenn Close als Chefin des Kinder-Zuteilungs-Zentrums – wunderbar dämonisch.
Aber Noomi Rapace (die Lisbeth Salander aus der „Millenium“-Trilogie) stiehlt ihnen mühelos die Show. Sie tritt in gleich acht Rollen auf; sie spielt die sieben jungen Frauen in der Wohnung und Karen, die in der Öffentlichkeit agiert. Das ist eine wahrhaft große Leistung.    

Glenn Close führt im Kinder-Zuteilungs-Zentrums ein strenges Regiment © Einhorn

DIE KRITIK: Düstere Zukunftsfilme geraten oft traurig, sind vollgestopft mit Melancholie und dem Sehnen nach der (vermeintlich) guten alten Zeit. „What Happened To Monday?“ ist da völlig anders.
Beim norwegischen Regisseur Tommy Wirkola steht Unterhaltung an allererster Stelle. Wie schon in seinen Filmen „Dead Snow“ oder „Hänsel und Gretel: Hexenjäger“ lässt er es auch dieses Mal wieder ordentlich krachen.
Die Einführung ist noch ziemlich ruhig, wenn auch sehr intensiv, geraten. Es wird die scheußlich übervölkerte Welt im Jahr 2073 vorgestellt. Überwachung findet an jeder Ecke statt. Wer gegen das Gebot verstößt und mehr als ein Kind hat, dem wird es weggenommen. Mit der Ankündigung, man würde die Kinder für ein paar Jahre einfrieren, bis eine Lösung gefunden wäre für das akute Problem.
Alles scheint knapp zu sein. Luft zum Atmen, die Nahrung. Da kommt alles auf den Teller, was nicht schnell genug weglaufen kann.
Die angebotenen Lebensmittel sind genmanipuliert. Was bei einigen Frauen dazu führt, dass sie mehr als ein Kind mit einem Mal zur Welt bringen. Bei den Settmans sind es gleich sieben Mädchen, von denen sie sechs abgeben müssten. Aber Großvater Terrence (Willem Defoe) bringt das nicht übers Herz. Er zieht, da die Mutter bei der Geburt gestorben ist, die Mädchen allein auf.
Soweit die Geschichte, für die sich Regisseur Wirkola zu Beginn Zeit lässt. Aber als Monday nicht zurückkehrt und fiese Regierungsstellen mitbekommen, dass in dieser Familie etwas nicht stimmt, drückt der Regisseur ordentlich aufs Tempo und serviert eine erzählerische Finte nach der nächsten.
Das ist natürlich lange nicht so tiefsinnig wie Vorbilder á la „1984“ oder „Fahrenheit 451“. Aber es macht einfach Spaß, dieser Vision einer schrecklichen Zukunft zuzuschauen. Besonders deshalb, weil Noomi Rapace in ihren acht Rollen komplett aufgeht.                       
 
IDEAL FÜR: Freunde der düsterer Zukunfts-Szenarien – hier mal mit viel Action und sehr unterhaltsam vorgetragen.






Trailer
LÄNGE: 124 min
PRODUKTION: USA / Großbritannien 2017
KINOSTART Ö: 12.10.2017
REGIE:  Tommy Wirkola
GENRE: Abenteuer|Science Fiction
ALTERSFREIGABE: ab 16


BESETZUNG
Noomi Rapace: Karen Settman / Monday / Tuesday / Wednesday / Thursday / Friday / Saturday / Sunday
Willem Dafoe: Terrence Settman
Glenn Close: Nicolette Cayman