DIE STORY: „We Are Our Friends“ erzählt von vier jugendlichen Freunden aus den unglamourösen Vierteln von Los Angeles, denen gewöhnliche Jobs zu gewöhnlich sind. Mal arbeiten sie als Party-Promoter, mal verdienen sie einen schnellen Dollar bei einem Immobilien-Hai. Zusatzeinnahmen gibt’s auch aus dem strafrechtlich riskanten Verkauf bewusstseinserweiternder Substanzen.
Einer der vier, Cole (Zac Efron), hat aber einen weiter führenden Plan: Er möchte ein berühmter DJ werden. Sein Glück beginnt, als ihn der Star-DJ James (Wes Bentley) unter die Fittiche nimmt. Allerdings führt Coles Weg nicht direkt nach oben. Woran sein Interesse an James‘ Freundin Sophie (Emily Ratajkowski) nicht ganz unbeteiligt ist.
DIE STARS: Zac Efron (Cole) hat es mit der „High School Musical“-Serie und Filmen wie „Bad Neighbors“ in die erste Reihe der Hollywood-Nachwuchsriege geschafft. Wes Bentley wurde 1999 mit dem Oscar-Siegerfilm „American Beauty“ bekannt.
Den Darstellern der Freunde von Cole geht es wie ihren Figuren: Jonny Weston („Die Bestimmung – Insurgent“), Shiloh Fernandez und Alex Shaffer sind noch damit beschäftigt, ihren festen Platz im Filmgeschäft zu finden.
DIE KRITIK: Wenn es denn so einfach wäre: Einen Laptop, Talent und einen richtig guten Track – das ist alles, was man zu einer Karriere als großer DJ braucht. So sieht es zumindest der DJ-Aspirant Cole (Zac Efron). Sein idealer Rhythmus liegt bei 128 Beats per Minute. Dann, glaubt er, zieht der Sound direkt in den Kreislauf der Leute.
Nun könnte man einwenden, dass Musik noch andere Wirkungen haben sollte als jene der Kreislauf-Massage. Und auch Cole stellt bald fest, dass die Route zum Ruhm voller Windungen ist. Einerseits ist es schwer, von der untersten Stufe der DJ-Hühnerleiter ein paar Schritte nach oben zu klettern. Und andererseits merkt er, dass er den idealen Track noch nicht gefunden hat. Cole macht erst Fortschritte, als ihm sein Mentor James (Wes Bentley) einen nicht unwesentlichen Tipp gibt: „Klänge haben eine Seele! Such‘ dir deine eigenen Sounds!“
Ist „We Are Our Friends“ also ein Lehr-Video für angehende DJs? Ja und nein. Den größten Nutzen aus dem Kinobesuch können sicherlich jene ziehen, die eine Laufbahn hinter den Sound-Pulten anstreben. Doch daneben kümmert sich der New Yorker Regisseur und Co-Autor Max Joseph ganz generell um jugendliche Lebensentwürfe jenseits der Karriere-Norm, die schmerzhaft mit der Realität kollidieren können.
Coles Freunde lassen sich treiben. Mal aufwärts in Momenten des High Life, mal abwärts in frustigen Situationen, in denen sie die Fäuste sprechen lassen. Es gibt einen Drogentod, und es gibt die großen und kleinen Dramen der Liebe, in denen die Hormone verrückt spielen.
Der Film findet jedoch stets sehr rasch zurück zur elektronischen Tanzmusik. Das ist auch besser so. Denn die Szenen aus dem jugendlichen Alltagsleben stecken voller tausendfach erzählter Klischees; da bleibt der Erkenntnisgewinn gering.
Musikalisch aber machen der Film und sein Protagonist Cole (Zac Efron spielt ihn gefühlvoll mit einer Aura träumerischer Beharrlichkeit) eine Entwicklung durch. Auch wenn so manche Dialoge qualvoll banal sind: Fürs Finale lässt Regisseur Max Joseph seinen Protagonisten Cale einen Track entwickeln, der wirklich in die Beine und ans Herz geht. Ein Musikstück, das Sounds voller Seele hat und das reich an natürlichen Klängen ist, elektronisch abgemischt. Gut so! Da verlässt man dann einigermaßen beschwingt den Kinosaal.
IDEAL FÜR: Angehende DJs und deren VerehrerInnen.